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Reiten: Kühbacher Turniertage: Über 300 Reiter in Großhausen

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Kühbacher Turniertage: Über 300 Reiter in Großhausen

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    Hochkonzentriert: Maria Auernhammer und Wallach „Campari“. Auf Gut Sedlhof zeigten die Springreiter sportliche Höchstleistungen.
    Hochkonzentriert: Maria Auernhammer und Wallach „Campari“. Auf Gut Sedlhof zeigten die Springreiter sportliche Höchstleistungen. Foto: Anna Schmid

    Gewitterwolken schieben sich am Sonntagnachmittag über die Reitanlage in Großhausen (Markt Kühbach). Hier lehnt Zuschauerin Lena am Geländer, mit einem Eis in der Hand. Sie verfolgt wie einige Meter weiter ein großer Schimmel mit schlanker Reiterin über den Platz fegt. „Pferde sind meine Lieblingstiere“, sagt sie.

    Das Turnier auf Gut Sedlhof findet bereits zum 15. Mal statt. Einmal jährlich kommen Reiter und Reiterinnen mit ihren Pferden aus der Region und treten in der idyllischen Umgebung des kleinen Guts gegeneinander an. Vor kurzem wurde der Boden erneuert, um den Reitern optimale Voraussetzungen zu bieten. „Dafür wird viel gemacht“, nickt Springreiterin Christiane Randel und fügt hinzu: „Das ist jedes mal ein Ansporn, wieder zu kommen.“ An diesem Wochenende stehen die Springprüfungen in den Klassen A*, L und M* auf dem Programm.

    In leichtem Nieselregen findet eine Punktespringprüfung mit Joker statt. Mit Joker bedeutet, es gibt an einer Stelle zwei Optionen für die Reiter: ein normales Hindernis mit weniger Punkten, und den „Joker“, ein schwierigeres, mit höherer Punktzahl. „Praktisch die Risikoroute“, erklärt ’Parkourdesigner’ Manfred Herzog. Er ist stolz auf das verfolgte Konzept des Turniers. „Wir haben junge Pferde und junge Reiter“, beschreibt er. „Und veranstalten Aufbauturniere, um sie an höhere Herausforderungen heranzuführen.“ Wirft man einen Blick auf den Reitplatz, realisiert man sofort das bereits bestehende Niveau des Wettkampfs. Die Hürden sind hoch, die Pferde schnell, die Reiter geschickt und entschlossen.

    Gerade reitet Maria Auernhammer auf Campari, doch vor einem Hindernis stemmt der Wallach die Hufe in den Boden. Sand spritzt auf, er peitscht nervös mit dem Schweif, bockt, schlägt nach hinten aus. Doch seine Reiterin reagiert souverän, beruhigt das Pferd, lenkt es in einer großen Runde wieder auf die Hürde zu, diesmal klappt es und sie absolvieren den Rest der Runde mit Bravour. Eine andere Reiterin kommt bei einer Verweigerung nicht so glimpflich davon, sie purzelt vom Pferderücken, steht aber sofort wieder auf, nichts ist passiert.

    Organisatorin Barbara Huber vom RTG Holzburg freut sich über die Bilanz des Wochenendes. Keine Unfälle, keine Pannen und große Startbereitschaft. Über 300 Reiter haben sich gemeldet, mit etwa ebenso vielen Pferden. Huber ist selbst Reiterin. „An meinem eigenen Turnier kann ich aber nicht teilnehmen, da habe ich viel zu viel im Kopf“, sagt sie und lacht.

    Auch, wenn man nicht selbst dabei ist, das Zuschauen ist Abenteuer genug. In kurzer Entfernung jagen die Pferde über den Platz, mit flatternden Mähnen und knirschenden Sätteln beschleunigen sie vor den Hindernissen, bäumen sich zum vollkommenen Bogen und schießen darüber hinweg. Manchmal streift ein Huf eine der Stangen, ab und an reißt er sie mit herunter. Ein paar Pferden sieht man die Nervosität an, sie werfen die Köpfe nach oben, rollen mit den Augen und schnauben hektisch.

    Nicht einmal die kurzen, kräftigen Schauer können die Stimmung der Besucher auf Gut Sedlhof trüben. Eine Aichacherin fasst zusammen: „Kaffee und Kuchen, ein bisschen Sonne, Pferde und Springreiten, der perfekte Sonntag!

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