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Regelverstoß: Schock für den TSV Aindling

Regelverstoß

Schock für den TSV Aindling

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    „Es geht nur um meine Person. Ich bin so leer, das ist Wahnsinn.“Aindlings Fußballchef Josef Kigle auf die Frage nach Konsequenzen des Pokalaus
    „Es geht nur um meine Person. Ich bin so leer, das ist Wahnsinn.“Aindlings Fußballchef Josef Kigle auf die Frage nach Konsequenzen des Pokalaus

    Aindling Am Samstagabend erreichte den TSV Aindling eine Nachricht, die man als Hiobsbotschaft einstufen kann. Der Bayernligist wurde nachträglich zum Verlierer des Spiels im Toto-Pokal gegen Wacker Burghausen erklärt und ist damit aus diesem Wettbewerb ausgeschieden. Stattdessen steht nun Burghausen im Halbfinale, das beim Landesligisten Alemannia Haibach stattfindet.

    Wie kam es zu diesem Rauswurf, den der Verband verfügte und der als endgültig zu betrachten ist? Vor dem Pokalspiel gegen den FC Memmingen erklärte Trainer Manfred Paula: „Manislavic steht nicht im Kader.“ Der Name des Co-Trainers stand nicht auf der Liste der Kicker, die für den Toto-Pokal spielberechtigt sind. Dort ist auch der Name von Aldin Medara nicht verzeichnet. Der 19-jährige Abwehrspieler erlebte sein Bayernliga-Debüt am Gründonnerstag in Seligenporten, vier Tage danach durfte er im Toto-Pokal ebenfalls ran. Zwar erst ab der 86. Minute, aber das ist für die Rechtssprechung ohne Bedeutung. Medara hätte nicht spielen dürfen und darum hat Aindling das Spiel gegen Burghausen, das mit 1:0 gewonnen wurde, nun nach offizieller Lesart verloren.

    Damit entfällt für die Mannschaft des TSV Aindling am Mittwoch die Fahrt in die Nähe von Aschaffenburg. Es war bereits alles in die Wege geleitet worden, um 11 Uhr wollte man per Bus aufbrechen ins Frankenland. Bei einem Sieg beim Landesligisten Alemannia Haibach wäre Aindling im Finale gestanden und hätte ein Heimspiel gegen den Sieger aus der Partie Jahn Regensburg – SpVgg Unterhaching bestreiten können. Auch der Verlierer hätte noch eine kleine Chance auf den Einzug in die erste Hauptrunde besessen, der Gewinner wäre automatisch qualifiziert gewesen. Wer auf Bundesebene um den Pokal mitspielt, darf von Haus aus mit mindestens 100000 Euro kalkulieren.

    Mario Schmidt, der gegen Burghausen Platz machen musste in den Schlussminuten für Medara, erfuhr am Sonntag durch einen Anruf der Aichacher Nachrichten von der Entwicklung. Der Spielmacher, vor der Saison vom SSV Ulm zurückgekehrt, reagierte geschockt. Er stammelte nur: „Das ist ja Wahnsinn, oh mein Gott.“ Für die Mannschaft wird es kein Trost sein, dass nun die Belastung aus dem Toto-Pokal wegfällt und sie sich ganz auf den Erhalt der Bayernliga konzentrieren kann.

    Josef Kigle, der Vorstand Spielbetrieb, wirkte sichtlich angeschlagen, als er am Sonntag über das Pokalaus informierte. „Es geht nur um meine Person“, meinte er zum Thema Konsequenzen: „Ich bin so leer, das ist Wahnsinn.“ Der langjährige Funktionär denkt an Rücktritt, jetzt oder am Ende der Saison: „Ich war gerade beim Präsidenten. Der sagt, ich soll weitermachen.“

    In ähnlicher Weise äußerte sich Ludwig Grammer auch gegenüber den AN: „Wer arbeitet, macht Fehler. Wir werden uns am Montag abends zusammensetzen. Der Josef Kigle ist sicher nicht der Alleinschuldige. Ich gehe davon aus, dass wir das miteinander zu Ende bringen.“ Ludwig Grammer, seit einigen Wochen wieder an der Vereinsspitze, trauerte der Aussicht nach, im Pokal weiter für Furore zu sorgen und im besten Fall auch ordentlich Geld in die Kasse zu bringen.

    „Unglücklicher geht es nicht“, kommentierte der Vereinschef das Ausscheiden aus dem Pokal: „Wir haben Fehler gemacht, dazu müssen wir stehen. Das werden wir auch. Wir müssen das hinnehmen.“ Abzuwarten bleibt nun, welche Reaktion die Mannschaft in den noch ausstehenden vier Punktspielen zeigen wird. Nicht zuletzt die Erfolge im Pokal hatten sie zu starken Leistungen auch in der Bayernliga beflügelt.

    Besonnen reagierte Tobias Völker. Der Kapitän erklärte: „Wir wollen versuchen, das Beste für den Verein und unsere Mannschaft zu machen.“ Beim Training heute Abend wird der Pokal-K.o. sicher ein wichtiges Thema sein.

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