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Radsport: So erlebt Fabian Schormair die Deutschland Tour

Radsport

So erlebt Fabian Schormair die Deutschland Tour

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    Fabian Schormair (rechts) bei der Deutschland Tour neben seinem Teamkollegen Jan Hugger und direkt vor dem gesamtsieger Matej Mohoric.
    Fabian Schormair (rechts) bei der Deutschland Tour neben seinem Teamkollegen Jan Hugger und direkt vor dem gesamtsieger Matej Mohoric. Foto: Marcel Hilger

    Wirkliche Erholung war bei Fabian Schormair auch zwei Tage nach der Deutschland Tour noch nicht angesagt. Denn zunächst stand für den 23-Jährigen die Videoanalyse an. Das Profirennen war der Saisonhöhepunkt für den Radrennfahrer vom Team Lotto-Kernhaus. Bei der Deutschland Tour konnte sich Schormair mit den weltbesten Radfahrern messen. Unter anderem war der Tour-de-France-Sieger Geraint Thomas bei der viertägigen Rundfahrt am Start. Auch wenn Schormair seine Ziele nicht umsetzen konnte, so war das Profirennen doch ein besonderes Erlebnis für den 23-Jährigen.

    „Klar, wann fährt man schon einmal gegen den amtierenden Tour-de-France-Sieger. Das vergisst man nicht so schnell und dafür gibt man ja auch das ganze Jahr lang Gas.“ Mit Platz 94 in der Gesamtwertung war Schormair aber nicht zufrieden. „Ich hatte einfach nicht die Form, die ich gebraucht hätte. Die Rennen waren unheimlich hart. Die Spitzenteams sind verdammt schnell gefahren, das Tempo war höllisch, sodass ich meist nicht mehr beim Zielsprint dabei war.“ Der Untergriesbacher musste vor allem auf den letzten drei Etappen meist rund 20 Kilometer vor dem Ziel abreißen lassen und konnte sich so nicht wie gewünscht präsentieren. Eigentlich hatte Schormair gehofft, in eine Ausreißergruppe fahren zu können, doch auch hierfür reichte es nicht: „Da hatte ich nicht die Beine für.“

    Ein Sturz vor rund zwei Wochen warf den 23-Jährigen zurück. Aufgrund von Schmerzen im Knie und einer Rippenverletzung konnte er nicht wie gewohnt trainieren und musste auch das Dachauer Bergkriterium ausfallen lassen. „Auch topfit wäre ich nicht ganz vorne reingefahren, dennoch haben ein paar Watt gefehlt. Ich hätte mein Team noch mehr unterstützen können“, will Schormair aber nicht jammern. Seine Helfertätigkeiten leistete Schormair, für mehr reichte es aber nicht mehr. „Als das Rennen richtig losging, hat jeder für sich ums Überleben gekämpft und ist für sich gestorben. Es war brutal hart.“ Insbesondere auf der Abschlussetappe nach Stuttgart, bei der es 3000 Höhenmeter zu bewältigen galt. „Gegen so ein Tempo bin ich noch nicht gefahren. Da bekommt man einen Eindruck, wie dann bei der Tour-de France gefahren wird.“

    Deutschland Tour: Zwischen Leidenszeit und Zuschauerbegeisterung

    Trotz der Leidenszeit im Sattel will der 23-Jährige dieses Erlebnis nicht missen. „Wir haben alle an Erfahrung gewonnen und ich denke, dass ich dadurch leistungsmäßig nochmals einen Schritt vorwärts mache. Es ist immer ein Vorteil gegen solche Teams mitzufahren und sehr hilfreich für die Zukunft, auch wenn es auf der Strecke schon einmal deprimierend sein kann.“ Von den Zuschauer hat der Untergriesbacher dennoch etwas mitbekommen. „Es war Tausende Zuschauer an der Rennstrecke. Wer sagt, dass der Radsport in Deutschland tot ist, der wurde eines Besseren belehrt. Ich habe beim Rennen schon mitbekommen, wie viele Fans am Straßenrand waren.“ Deshalb wünscht sich Schormair, dass künftig wieder mehr Profirennen in Deutschland gefahren werden. „Es war ein erfolgreiches Comeback der Deutschlandtour und es war schön dabei zu sein.“ Gerade für sein Team Lotto-Kernhaus war das Profirennen ein Erfolg. „Wir haben viel Aufmerksamkeit bekommen. Ein paar Teamkollegen waren sogar im Morgenmagazin. Außerdem ist Joshua Huppertz zwei Mal in die Top 20 gefahren. Für das Team war das gut, für mich persönlich lief es nicht so rund.“

    Die Saison neigt sich für Schormair dem Ende zu. Noch zwei bis vier Ein-Tages-Rennen stehen für den 23-Jährigen bis Mitte Oktober auf dem Programm. „Ich habe sechs Rundfahrten absolviert und war viel unterwegs. So langsam werde ich etwas müde. Bis zum Sturz vor zwei Wochen hat alles gut funktioniert. Insgesamt bin ich aber wirklich zufrieden, wie es gelaufen ist.“ Fast noch wichtiger sind aber aktuell die Klausuren des Studenten der Wirtschaftswissenschaften. Etwas mehr als zwei Wochen hat der 23-Jährige nun Zeit zum büffeln. Erst nach den Klausuren beschäftigt sich Schormair mit seiner Zukunft als Radrennfahrer. „Dann schauen wir, wie es nächste Saison weitergeht.“

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