Altomünster-Pipinsried An einer ausgeklügelten, taktischen Grundordnung kommt man heutzutage im Fußball kaum mehr vorbei. Jeder Kicker hat im schachbrettartigen System seine Aufgabe zu erfüllen. Tut er dies nicht, leidet das Gesamtgefüge darunter. Es bedarf schon außergewöhnlicher Einzelkönner, um das Fehlverhalten einzelner im Kollektiv auszugleichen. Dem FC Pipinsried ist dies in der Herbstrunde nur selten gelungen. Einzelne machten Fehler, die Einzelkönner, die es eventuell hätten ausmerzen können, waren verletzt. Der damalige Spielertrainer Marco Küntzel, 35, war gezwungen, wöchentlich seine Mannschaft umzubauen.
Nichtsdestotrotz vermisste man, trotz personeller Schwächung eine klare Linie, eine Philosophie, die der Trainer seinem Team aufs Spielfeld mitgibt. Von einem „Torso“, wie es der Vorsitzende Konrad Höß jüngst beschrieb, musste man nicht gleich reden, aber auffällig unsortiert kam die Mannschaft, gerade die Abwehr, dann doch daher. Dies zu ändern, daran arbeitete Roland Baumgärtner, der Nachfolger Küntzels, seit der Winterpause. Die durchwegs guten Ergebnisse fehlen noch, aber die Spielweise hat sich zum Guten gewandelt. Gerade in der Hintermannschaft scheint sich die Viererkette verstärkt einzuspielen. Pipinsrieds Spiel hat mehr Ordnung.
Wichtige Bausteine sind dabei Christian Adrianowytsch, 24, der den Laden als massiver Innenverteidiger zusammenhält, und der defensive Mittelfeldarbeiter Qemajl Beqiri, 26, der als Klammer zwischen Angriff und Abwehr dient. „Ich glaube schon, dass wir einen guten Eindruck machen. Das hat nicht schlecht ausgesehen“, sagt Baumgärtner und meint damit vor allem das Auftreten seiner Mannschaft gegen Eichstätt (4:1) und Kottern (1:1).
So geordnet das Spiel seiner Mannschaft inzwischen sein mag, wichtiger sind für Baumgärtner, 27, die Resultate. Pipinsried steht auf dem Relegationsplatz, steckt weiter tief im Abstiegskampf. Am Sonntag (17 Uhr) ist mit dem SB DJK Rosenheim ein weiteres Team aus dem Kreis der Aufstiegskandidaten Gegner des FC. Auch wenn es für die Pipinsrieder ein Heimspiel ist, an der erfolgreichen, eher defensiven Auswärtstaktik gegen Kottern möchte Baumgärtner, dessen Einsatz noch fraglich ist (Knieverletzung), festhalten. Klar, jetzt, wo die Pipinsrieder mehr Ordnung haben. (joga)