Odelzhausen Eine lange Pause konnte sich Behindertenradfahrer Michael Teuber aus Odelzhausen nach der Straßensaison nicht leisten. Nach der Trennung von Bahn- und Straßen-Weltmeisterschaften im Paracycling finden die Titelkämpfe auf der Bahn jetzt in der Wintersaison statt. Der vorparalympische Wettkampf in Los Angeles (USA) beginnt am Donnerstag, 9. Februar. Teuber strebt nach drei Jahren wieder eine Bahn-WM-Medaille an.
Der Fahrer des BVS München und der RSG Augsburg startete seine WM-Vorbereitung im Dezember mit einem Ausdauertrainingslager auf Mallorca. Es folgten unzählige Trainingskilometer auf der Rolle, ein intensives Bahn-Trainingslager mit der Nationalmannschaft und ein Testwettkampf in Prag.
Seit Teuber 2009 zum WM-Doppel-Sieg auf der Bahn fuhr, hat sich viel getan. Bei der Bahn-WM 2011 wurden dem sechsmaligen Bahn-Weltmeister durch eine überraschende Umklassifizierung in die leichter behinderte Klasse C2 alle Chancen genommen, seine Titel zu verteidigen. Die deutsche Mannschaft zog vors Sportgericht, die Umklassifizierung wurde revidiert und Teuber holte im September in seiner alten Klasse (C1) Doppelgold bei der Straßen-WM.
Zwischenzeitlich erreichten Teuber jedoch wieder schlechte Nachrichten vom Weltradsportverband UCI: Der Odelzhausener muss am Mittwoch, 8. Februar, unmittelbar vor Beginn der Wettkämpfe, zu einer weiteren Überprüfung seiner Klassifizierung antreten. „Eine erneute Umklassifizierung kann meine Medaillenchancen zunichtemachen. Dann wäre das Training, wie schon bei der Bahn-WM 2011, umsonst gewesen.“
Die Konkurrenz ist stark
Aus sportlicher Sicht hat sich der neu in die Klasse C1 gekommene Argentinier Rodrigo Lopez zum großen Favoriten im 1000-Meter-Bahnzeitfahren entwickelt. Er gewann im Vorjahr in Weltrekordzeit WM-Gold. Auch in der 3000-Meter-Verfolgung haben sich die Konkurrenten in Stellung gebracht: Juanjo Mendez aus Spanien holte 2011 in 4:10,6 Minuten WM-Gold, Rodrigo Lopez hat bei den panamerikanischen Spielen im vergangenen Jahr gezeigt, dass mit ihm zu rechnen ist.
Teuber befürchtet einen harten Kampf: „Lopez ist unter normalen Umständen auf der 1000-Meter-Strecke von mir nicht zu schlagen. In der Verfolgung wird es ebenfalls schwer, neben meinem Dauerrivalen Mendez können auch Lopez und der Australier Colbourne unter 4:10 Minuten fahren. Da wird es eng werden.“ Obwohl Teuber nach drei Jahren wieder eine Bahn-WM-Medaille gewinnen will, liegt sein Fokus auf den Paralympics im September. (AN)