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Motorsport: Stefan Bradl wird Testfahrer für Honda

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Stefan Bradl wird Testfahrer für Honda

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    Zurück auf seiner Maschine: Stefan Bradl war nach seiner langen Verletzungspause vergangene Woche bei den Test in Sepang (Malaysia) für Honda unterwegs. Der Zahlinger fungiert für den Moto-GP-Rennstall künftig als Testfahrer. Wie es dem 28-Jährigen mit seinem neuen Motorrad geht und was seine Pläne sind.
    Zurück auf seiner Maschine: Stefan Bradl war nach seiner langen Verletzungspause vergangene Woche bei den Test in Sepang (Malaysia) für Honda unterwegs. Der Zahlinger fungiert für den Moto-GP-Rennstall künftig als Testfahrer. Wie es dem 28-Jährigen mit seinem neuen Motorrad geht und was seine Pläne sind. Foto: Max Kroiss

    Dieses Gefühl hatte Motorradrennfahrer Stefan Bradl vermisst, ja schon fast vergessen. Ein Kribbeln verspürte der Zahlinger, als er vergangene Woche die ersten Runden mit der Honda RC213V bei den Tests im malaysischen Sepang (wir berichteten) hinter sich gebracht hatte und nun bereit war Gas zu geben. „Ich hatte ein breites Lächeln im Gesicht. Die Maschine ist einfach ein Traum, man bekommt ein ganz anderes Fahrgefühl“, berichtet der 28-Jährige, der auf dieser Maschine letzmals 2014 unterwegs war, von seinen Glücksgefühlen. Schade, dass er aufgrund von Regenschauern nicht ganz so viele Runden drehen konnte, wie erhofft.

    Für Bradl kein Problem, denn er wird künftig öfter auf der Honda unterwegs sein. Seit vergangener Woche arbeitet er als Testfahrer für das Moto-GP-Team HRC. Der japanische Rennstall hat ein Testfahrerteam für Europa zusammengestellt. Der Zahlinger und seine Kollegen entlasten durch ihre Arbeit die Stammfahrer Dani Pedrosa und Marc Marquez. „So können sich die Jungs voll und ganz auf die Rennwochenenden konzentrieren“, erklärt Bradl, der pro Monat rund sieben Tage auf der Rennmaschine verbringen wird.

    Der Zahlinger hat noch viel vor in seiner Karriere.
    Der Zahlinger hat noch viel vor in seiner Karriere. Foto: Max Kroiss

    Stefan Bradl: Deshalb wird er Testfahrer bei Honda

    Obwohl der 28-Jährige schon lange im Motorradzirkus dabei ist, waren die Tests in Malaysia etwas ganz besonderes. Auch weil Bradl nach seinem Sturz im September erstmals wieder auf einer Rennmaschine saß. Beim Rennen in Portugal zog er sich einen Bänderriss im rechten Handgelenk zu und musste zwei Mal operiert werden. Die Rundenzeiten spielten für den Zahlinger deshalb auch nicht die große Rolle. „Durch meine Verletzung hatte ich ein Handicap. Es war aufgrund der Hitze körperlich anstrengend und mir hat nach der langen Pause die Routine gefehlt“, gibt er zu, nicht ohne zu betonen: „Der Test war enorm wichtig für mich. Ich weiß jetzt, wo ich mich verbessern muss.“

    Für Bradl war Sepang der Beginn eines neuen Karriereabschnitts. Vor einem Jahr wechselte der Zahlinger nach fünf Jahren Moto-GP in die Superbike-WM. „In der Moto-GP ist alles bis ins kleinste Detail geplant und aufeinander abgestimmt. Das merkst du sofort, wenn du drauf sitzt.“ Bradl suchte dennoch eine neue Herausforderung, die erhofften Erfolge blieben aber aus. Nach nur einem Jahr kehrt in die Königsklasse zurück, allerdings nicht als Stammfahrer. „Es war ein bewusster Schnitt. Ich stehe nach meiner Verletzung nicht so unter Druck. Ich kann alles lockerer angehen lassen und mich besser entwickeln.“ Hinzu kommt seine Vorliebe für die Königsklasse: „Es ist etwas anderes als mit dem Superbike, ein anderes Gefühl, das ich sehr vermisst habe“, so Bradl, der in dieser Saison viel vor hat.

    Stefan Bradl
    Stefan Bradl

    Stefan Bradl will zurück in die Königsklasse

    Gut möglich, dass die deutschen Fans den 28-Jährigen auch bei dem ein oder anderen Rennen sehen. Bis zu drei Mal pro Saison darf ein Ersatzfahrer in der Moto-GP mit einer Wildcard eingesetzt werden. „Ich werde zu meinen Einsätzen kommen. Wann, wo und wie viele – das steht noch nicht fest und ist auch nicht so wichtig.“ Wichtig ist dem Zahlinger, dass er sich zurück kämpft. „Hauptsache ich komme wieder in die Szene rein und erreiche ein entsprechendes fahrerisches Niveau. Wenn sich aber jemand verletzt, stehe ich bereit.“ Aktuell ist für den 28-Jährigen erst einmal Reha angesagt. Die Handgelenksverletzung ist noch nicht ausgeheilt. Zusammen mit Physiotherapeut Gerald Gastl vom Therapie- und Trainingszentrum Friedberg, der auch in Sepang mit dabei war, will er Kraft und Beweglichkeit weiter steigern. Deshalb wird Bradl auch auf die Tests in anderthalb Wochen verzichten.

    Ende März will der 28-Jährige wieder topfit sein, wenn die wichtigen Testfahrten nach dem Auftaktrennen in Katar anstehen. Beim ersten Saisonrennen wird der Zahlinger als Experte für den österreichischen Fernsehsender Servus TV dabei sein. Mittelfristig peilt Bradl die Rückkehr als Stammfahrer an. „Das ist kein Geheimnis. Aber es ist schwierig, zu sagen, wie es im nächsten Jahr weitergeht.“ Denn Bradls Testfahrervertrag gilt nur für 2018. „Wir werden schauen, was passiert.“ Eine Rückkehr in die Superbike-WM schließt er aber derzeit aus. „Das ist abgehakt. Es war meine Entscheidung und vom Fahrgefühl liegt mir die Moto-GP mehr. Ich habe derzeit keinen Kontakt mehr zu meinem ehemaligen Team. Aber in unserem Sport läuft man sich sicher bald mal über den Weg.“

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