Wer am Morgen des letzten Tages im Jahr 2018 den Rollladen hochzog, kam ganz bestimmt nicht auf den Gedanken, jetzt noch spontan beim 52. Gersthofer LEW-Silvesterlauf teilzunehmen. Nasskalt und regnerisch präsentierte sich das Wetter. Richtige Läuferinnen und Läufer kann schlechtes Wetter jedoch nicht davon abhalten, am letzten Tag des Jahres eine Runde durch die Gersthofer Innenstadt und die Lechauen zu ziehen. 1239 Aktive gingen beim Haupt- und Schülerlauf an den Start und pünktlich zum Startschuss wurde es auch trocken. Insgesamt waren es wieder über 1500 Menschen, die sich noch einmal sportlich betätigten. „Das ist ein super Ergebnis. Mehr kann man an so einem grauen Tag nicht erwarten“, freute sich Hinrich Habenicht. Der Präsident des TSV Gersthofen hat bereits zum zweiten Mal die Organisation dieser Großveranstaltung übernommen – und achtet auf jedes Detail. Weil sich Teilnehmer beschwert hatten, dass im vergangenen Jahr der kostenlos ausgeschenkte Tee nicht heiß genug war, wurde diesmal die Warmwasserheizung hochgefahren. Temperatur passt!
An besten auf Betriebstemperatur kam Tobias Gröbl. Der 35-Jährige von der LG Zusam, der in den Jahren 2010 bis 2015 sieben Mal in Folge gewonnen hatte, übernahm bereits in der Gersthofer Innenstadt die Führung vor Yossief Tekle (LG Reischenau-Zusamtal), der sich in den vergangenen beiden Jahren in die Siegerliste eintragen konnte. Gröbl zog sein Tempo durch und war nach 30:07 Minuten als Erster im Ziel. Er widerlegte dabei die These „They never come back“ aus dem Boxsport. „Das kommt davon, wenn man unterschätzt wird. Aber ich bin wieder gut in Form“, freute sich der Sieger, der beim Einlauf in die Arena von einer voll besetzten Tribüne gefeiert wurde.
Die vielen Zuschauer, die von den beiden Stadionsprechern Reinhold Dempf und Herbert Lenz glänzend unterhalten und zur La-Ola-Welle motiviert wurden, hielten kurz darauf den Atem an, als sich der Äthiopier Getachew Endisu (LA Quelle Fürth) und der aus Eritrea stammenden Tekle einen packenden Schlussspurt lieferten, bei dem sich Endisu zeitgleich (30:53) durchsetzten konnte. Dem zweifachen Silvesterlauf-Sieger gingen nach einer längeren Krankheit die Körner aus.
In Abwesenheit von Cornelia Griesche, die zuletzt fünfmal in Folge als erste Frau durchs Ziel lief, konnte sich Brendah Kebeya erstmals in die Siegerliste des Gersthofer Silvesterlaufes eintragen. Die 26-jährige Kenianerin, die seit 2016 in Deutschland lebt und in Forchheim wohnt, benötigte 34:24 Minuten. „Mir hat die Strecke gut gefallen und es war wärmer als vor zwei Jahren, als ich Zweite geworden bin“, ließ die Siegerin in perfektem Deutsch wissen.
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