Zum Abschluss der Senioren-Hallenweltmeisterschaften im polnischen Torun konnte Walter Rentsch (LC Aichach) erneut das Silberstockerl erklimmen, auf seiner Lieblingsdistanz über 1500 Meter.
Der M65-Mittelstreckler holte sich das Edelmetall in einem packenden Endlauf, der fast als Kopie des 800-Meter-Wettbewerbs durchgehen kann – der Wettbewerb, in dem Rentsch seine erste Silbermedaille bei dieser WM gewann. Erneut versuchte der Engländer Kevin Archer, seinem Konkurrenten zu entkommen, erneut wurde er von Rentsch und dem irischen 800-Meter-Weltmeister Joe Gough eingeholt. Der Ire zog in der letzten Runde auf und davon und holte sich seinen zweiten Titel souverän in 4:51,39 Minuten. Rentsch zog seinen Spurt 120 Meter vor dem Ziel an, konnte sein Tempo auf der Zielgerade sogar weiter steigern – bis ihn 20 Meter vor dem Zielstrich ein Krampf ereilte und er mit letzter Kraft seine zweite Silbermedaille mit einer Zeit von 4:53,68 Minuten ins Ziel retten konnte. Rentschs Vorsprung auf Archer betrug nur 23 Hundertstel.
Zu den Geschlagenen zählte auch der Fünfte, der Finne Kaarlo Maaninka, der 1980 bei den Olympischen Spielen in Moskau Silber über 10000 Meter in 27:44 Minuten und Bronze über 5000 Meter in 13:22 Minuten holte – Zeiten, von denen die aktuellen deutschen Spitzenläufer nur träumen können.
Rentsch erklärte: „Es war mir eine Ehre, gegen diesen Finnen zu laufen und ihn sowohl über die 1500 Meter als auch über die 3000 Meter zu bezwingen.“ Für den Aichacher war die Hallen-WM 2019 die erfolgreichste Hallen-Meisterschaft seiner langen Karriere. Mit den in Tosun gelaufenen Zeiten über 3000 Meter, 800 Meter und 1500 Meter liegt der Mittelstreckler des LC Aichach auf allen drei Strecken an erster Stelle in der diesjährigen Hallenbestenliste des Deutschen Leichtathletik Verbandes. (hokr)