Walter Rentsch, Läufer des LC Aichach, hat bei den Deutschen Senioren Hallenmeisterschaften in Erfurt teilgenommen und dort zwei Medaillen gewonnen.
Weit über 1000 Teilnehmer waren in die Hauptstadt Thüringens gekommen, um die Wettkämpfe zu erleben. Trotz der zum Teil hohen Normen des Deutschen Leichtathletik Verbands ist die Teilnehmerzahl für einen Veranstalter eine Herausforderung, die nur wenige in Deutschland meistern können. Mit einer Halle mit Zuschauertribüne, gut organisierten Kampfrichtern und etwa 150 Helfern erfüllte Erfurt perfekt die Voraussetzungen.
Rentsch tritt trotz Krankheit in Erfurt an
Seinen ersten Einsatz hatte Rentsch (Altersklasse M60) über die 800 Meter. Trotz eines vier Wochen anhaltenden grippalen Infektes, der nur ein „abgespecktes“ Training und eine Trainingspause zuließ, entschloss sich der Läufer des LC Aichach, in Erfurt anzutreten. Er hatte sich zum Ziel gesetzt, beim 800-Meter-Lauf seinen zehnten deutschen Meistertitel zu erringen. Doch der Vorjahresmeister Helmut Kreidner aus Berlin machte ihm einen Strich durch die Rechnung und gewann deutlich in 2:22,04 Minuten vor Rentsch mit 2:24,47 Minuten. „Er war an diesem Tag der stärkere Spurter und hat meine Grenzen, bedingt durch meinen Trainingsausfall, aufgezeigt“, sagte der Aichacher.
Am nächsten Tag standen die 3000 Meter auf dem Programm. Rentsch lief zum ersten Mal in der Halle diese Weite. „15 Runden zu laufen, ist für einen Mittelstreckler auch eine Kopfsache, daher ging ich das Rennen sehr vorsichtig an“, sagte er.
Der 800-Meter-Sieger Kreidner ließ keinen Zweifel an seinen Ambitionen aufkommen und gewann mit einem Start-Ziel-Sieg auch die 3000 Meter in einer Zeit von 10:21,52 Minuten. Spannender war der Zweikampf zwischen Klaus Goldammer – er hält den Deutschen Seniorenrekord in der M60 über die 3000 Meter mit 9:49,45 Minuten – und Walter Rentsch. Die ersten 2400 Meter war es ein Paarlaufen zwischen den beiden, jedoch konnte Rentsch in den letzten drei Runden nach einer Tempoverschärfung von Goldammer (Endzeit 10:46,24 Minuten) nicht mehr folgen. Der Bronzeplatz von Rentsch mit einer Zeit von 10:56,07 Minuten war aber nicht in Gefahr – der vierte und die weiteren Teilnehmer waren etwa eine halbe Minute hinter dem Trio.
„Nach meiner Enttäuschung über die 800 Meter entschädigte meine Leistung über die 3000 Meter ein wenig“, sagte Rentsch nach dem Rennen. Nun hofft der Aichacher, den Infekt „endlich loszuwerden“, damit er für die Hallen-Europameisterschaften im polnischen Torun, die vom 23. bis 28. März stattfinden, fit ist. Da möchte Rentsch beim 800- und 1500-Meter-Lauf antreten. (AN)