Leni Bauer (LC Aichach) ist deutsche W70-Meisterin im Crosslauf. Sie feierte erst im Februar ihren 70. Geburtstag und holte sich nun die Krone bei den nationalen Titelkämpfen im benachbarten Markt Indersdorf (Dachau). Bauer gewann das 6000-Meter-Rennen überlegen in glatten 39:00 Minuten, mit 1:57 Minuten beziehungsweise 6:27 Minuten auf die Zweite und Dritte.
Der große Vorsprung war durchaus erstaunlich, denn Bauer musste ihr Training seit Oktober wegen Knieproblemen stark einschränken. „Dass es heute so gut ging, ist ein positives Zeichen“, erklärte die Meisterin später, „jetzt hänge ich noch eine Sommersaison dran und dann ist Schluss.“
Die beiden anderen fitten Seniorinnen des LCA, Resi Christl und Herta Bergmann, mussten sich jeweils mit einem undankbaren vierten Rang zufriedengeben, Christl in der W65-Klasse, Bergmann bei den W60-Damen. Rudi Rupprecht belegte im stark besetzten M70-Rennen den achten Platz. Trotz eines Sturzes meinte er hinterher gut gelaunt: „Es geht wieder aufwärts!“ Der LCA-Haudegen wurde in den vergangenen Monaten immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen.
Die junge Garde des LC Aichach nahm die deutsche Meisterschaft vornehmlich als interessantes Erlebnis und anstrengende Trainingseinheit mit: Agnes Hartl belegte Rang 43 im Frauenrennen über 6000 Meter. „Mit den Profis kann ich nicht mithalten, das war mir klar, ist aber auch gar nicht mein Ziel“, erklärte die Bahnspezialistin später. Deutsche Meisterin wurde Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg). Die favorisierte Simret Restle-Apel (PSV GW Kassel) stieg nach der Hälfte des Sechs-Kilometer-Rennens aus. LCA-Küken Verena Bayr zog dagegen ihren Wettbewerb durch und wurde 46.
Andreas Kigele und Christian Bayr (ebenfalls LC Aichach) versuchten ihr Glück auf der Mittelstrecke über 4400 Meter: Kigele kam als 70. und Bayr als 74. ins Ziel. „Immerhin nicht Letzter“, schmunzelte der blonde Dasinger. Als Deutschlands schnellster Mittelstreckler erwies sich Benedikt Karus (LG Farbtex Nordschwarzwald); aber nur, weil der führende Martin Grau (LSC Höchstadt) am Ziel vorbeilief.
Hubert Beck (LC Aichach) schlug sich bei den U23-Junioren wacker: Er kämpfte sich durch schweißtreibende 8400 Meter und beendete den Wettkampf als 40. Den Titel holte sich Amanal Petros (TSVE Bielefeld).
Ex-Rad-Ass Martin Bichlmeier (LC Aichach) beendete den M45-Bewerb als 36., obwohl er – wie schon in Griesbeckerzell – auf Spikes verzichtet hatte. Sein Alterskollege Werner Süßner beendete die Konkurrenz als 42.
Deutscher Langstreckenmeister über 10400 Meter wurde Manuel Stöckert (SC Ostheim) in 35:07 Minuten. Aichacher nahmen an diesem Rennen nicht teil. Insgesamt waren rund 1100 Sportler am Start. (hokr)