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Lautsprecher gesucht

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Lautsprecher gesucht

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    "Alle mal herhören!" Trainer Stefan Tutschka vermisst in seinem Team einen lautstarken "Leitwolf". Führungsspieler hat er eigentlich genug, nur müssen die auf dem Platz öfter den Mund aufmachen. Auch am heutigen Samstag beim Auswärtsspiel in Gerolfing. Archivfoto: Baudrexl
    "Alle mal herhören!" Trainer Stefan Tutschka vermisst in seinem Team einen lautstarken "Leitwolf". Führungsspieler hat er eigentlich genug, nur müssen die auf dem Platz öfter den Mund aufmachen. Auch am heutigen Samstag beim Auswärtsspiel in Gerolfing. Archivfoto: Baudrexl

    Zum Führungsspieler hat man sich hochgedient - durch Alter oder Leistung - oder man ist es schlichtweg, weil man die Persönlichkeit dafür hat. Der Führungsspieler darf jüngere Mitspieler auch mal anschnauzen - selbstverständlich ohne Widerrede, weil er ja Führungsspieler ist. Doch genau das machen die Führungsspieler des FC Affing zu selten. Sie führen zwar, aber tun dies im Stillen.

    Affings Trainer Stefan Tutschka will aus seinen stummen Leadern keine Schreihälse machen. Aber: "Ich bin auf der Suche nach einem Lautsprecher", sagt er. Gerade in diesen unruhigen Zeiten, die derzeit beim FC Affing herrschen, braucht die Mannschaft Halt, Struktur, Stabilität. Der Landesligist schippert ein wenig orientierungslos vor sich hin (Abstiegsplatz, fünf Punkte).

    Drei Niederlagen setzte es in Serie in der Liga, hinzu kam ein 0:1 unter der Woche im Toto-Pokal gegen eine TSG Thannhausen, die kaum besser agierte als die verunsicherten Affinger. Dass die TSG den einzigen Treffer in einer Koproduktion aus tief stehender Sonne, Lattentreffer und anderen unglücklichen Umständen fabrizierte, passt geradezu ins trostlose Affinger Bild.

    Tutschka selbst kann nur von außen auf das Spiel einwirken. Ihm fehlt einer, der auf dem Platz steht und leitet und lenkt. Wie Daniel Schreder. Tutschka lobt seinen defensiven Mittelfeldspieler. "Er ist läuferisch gut, hat ein Gefühl für die Spielsituation, weiß, was er machen muss. Einzig: Er redet nicht mit den anderen Spielern", erklärt Tutschka. Die Niederlagen haben bei Schreder ihre Spuren hinterlassen - wie bei vielen anderen Affingern. Die sind deshalb zu sehr mit sich und ihrem eigenen Spiel beschäftigt, als dass sie anderen Teammitgliedern helfen könnten.

    Hinzu kommen die personellen Sorgen, die Tutschka weiter plagen: Surauer, Failer, Steinherr, Lemmer, Maier, Rolle. Die Liste der Ausfälle ist lang vor dem Auswärtsspiel am heutigen Samstag beim FC Gerolfing (17 Uhr). Immerhin darf Koloseike nach abgelaufener Sperre wieder kicken. Der Verein musste ein wenig abweichen von seinem Vorhaben, personell keine Veränderungen an seinem Kader mehr vorzunehmen. Wochenlang hieß es: Der sei voll.

    Nach Neher (TSV Aindling) und Thiel (TSV Gersthofen) haben die Affinger nun kurz vor Ende der Wechselfrist am Dienstag nochmals zugeschlagen. Erneut liefert Bayernligist Aindling: Manuel Hornung spielt ab sofort für die Affinger - wohl schon heute in Gerolfing. Hornung hielt es zuletzt nicht lange bei einem Verein aus. Ein Jahr spielte er beim BC Aichach, ein Jahr beim TSV Schwabmünchen, die Vorbereitung auf diese Saison absolvierte er in Aindling und jetzt spielt er für Affing.

    Tutschka wird es egal sein. Er braucht keine vereinstreuen Kämpfer, er braucht einen Spielgestalter für seine zuletzt verwaiste Zehner-Position. Hornung soll das Vakuum im Mittelfeld mit Luft füllen und Stürmer Daniel Raffler mit anständigen Pässen versorgen. Führungsspieler wird Hornung wohl so schnell nicht. Macht aber nichts: Er ist auch kein Lautsprecher.

    Bus Abfahrt 14.30 Uhr, Sportzentrum an der Frechholzhauser Straße.

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