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Laufsport: Der Startschuss bleibt bei der Städtestaffel aus

Laufsport

Der Startschuss bleibt bei der Städtestaffel aus

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    Die Städtestaffel zwischen Friedberg und Aichach entfällt in diesem Jahr. Das hat gleich mehrere Gründe. Noch ist ungewiss, wie es weiter geht.
    Die Städtestaffel zwischen Friedberg und Aichach entfällt in diesem Jahr. Das hat gleich mehrere Gründe. Noch ist ungewiss, wie es weiter geht. Foto: Peter Kleist

    Die Nachricht kam doch überraschend: Die für Samstag geplante 19. Auflage der Straßenstaffel „Wittelsbacher Land“ von Friedberg nach Aichach ist abgesagt worden.

    Eberhard Krug vom Verkehrsverein Friedberg und Josef Lechner vom Leichtathletik-Club Aichach haben am Mittwoch diese Entscheidung, die niemandem leicht fiel, getroffen. Ausschlaggebend war laut den Organisatoren auch die geringe Teilnehmerzahl, die sich heuer angemeldet hatte. Der Riesenaufwand vor allem für die Sicherheit der Läufer und Zuschauer mit Polizei, Feuerwehr und BRK wäre unverhältnismäßig groß gewesen, weil nicht einmal zehn Mannschaften zu je sechs Läufern gemeldet hätten. „Ein solcher Lauf braucht ja eine straßenverkehrsrechtliche Genehmigung – egal ob es sich um den Berlin-Marathon, oder eben um diese Straßenstaffel handelt“, erklärte Eberhard Krug. Da werde genau festgelegt, wie die Strecke zu besetzen ist. „Heuer hätten wir 40 Feuerwehrposten stellen müssen und erstmals wäre auch eine Voraussicherung vorgeschrieben gewesen – also hätte ein Auto der Feuerwehr vorausfahren müssen“, so Krug. „Wenn ein Feld geschlossen in einem Pulk läuft, würde das ja gehen, aber bei der Staffel zieht sich das Feld ja weit auseinander“, erläuterte Krug. Kurz vor dem Ziel käme dann nach dem Auto und dem Führenden vielleicht auch 30 Minuten nichts, meinte der Organisator.

    Der zweite Grund für die Absage war die geringe Zahl an Meldungen, die den Organisatoren vorlag. Dabei waren es schon mal 33 Teams, die auf die 21 Kilometer lange Strecke gegangen sind. Diese Entwicklung der rückläufigen Teilnehmerzahlen hatte sich schon in den vergangenen Jahren angedeutet. Josef Lechner, Vorsitzender des LC Aichach, beschreibt die Gemütslage: „Wir sind natürlich sehr enttäuscht. Die Leute gehen heutzutage lieber auf die großen Events, die weniger anstrengend sind. Das ist sehr schade, aber bei so wenigen Teams hätte es keinen Sinn gemacht.“ Eberhard Krug macht noch einen anderen Grund aus: „Ich habe da auch ein bisschen Verständnis, der August ist Urlaubszeit“, so Krug.

    Dabei hat der Städtelauf von Friedberg nach Aichach und umgekehrt Tradition. Schon in den Sechzigerjahren des vorigen Jahrhunderts wurden dazu die Laufschuhe geschnürt. Da hieß es aber noch „Aichach gegen Friedberg“. Jede der beiden Städte nominierte aus ihren Sportvereinen zehn seiner besten Mittelstreckler und auf der total gesperrten Bundesstraße 300 säumten tausende Zuschauer die Straße und verfolgten das hochkarätige Prestige-Duell der schon immer rivalisierenden bayerischen Städte.

    Der Städtelauf im neuen Format für Vereinsmannschaften und Gruppen auf Nebenstrecken, Fuß- und Radwegen unter hohen Auflagen der Sicherheitsbehörden durch den Landkreis hat allenfalls in den Anfangsjahren annäherndes Interesse gefunden. Die Organisatoren denken darüber nach, wie die Staffel „Wittelsbacher Land“ attraktiver gestaltet werden kann. „“Wir wissen nicht, ob wir die Staffel nächstes Jahr wieder ausrichten. Wir überlegen neue Teams, vielleicht auch die Kommunen ins Boot zu holen.“ Denn für immer soll der Lauf nicht aus dem Veranstaltungsprogramm gestrichen werden. „Der Lauf hat je eine Tradition, die mit dem Volksfest verknüpft ist – und zwar mit den Volksfesten in Friedberg und in Aichach. Früher wurde immer dorthin gelaufen, wo das Fest war. War es in Aichach, ging’s nach Aichach, feierte Friedberg, ging’s nach Friedberg“, erklärte Krug, der den Lauf aber in jedem Fall am Leben erhalten will. „Wir werden uns rechtzeitig zusammensetzen.“

    Ein neues Format in der Gestalt, dass die beiden Städte und Gemeinden im Landkreis mit ihren besten Leuten gegeneinander laufen, könnte eine Lösung sein. Eine solche Variante würde allerdings die reizvolle Facette verhindern, dass reine Hobbyläufer und fantasievolle Thekenteams sich am Lauf beteiligen. Sportlich würde diese Form den Lauf sicher aufwerten, doch auch der Spaß sollte ja nicht zu kurz kommen.

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