Affing In seinen eigenen vier Wänden, da fühlt man sich in der Regel wohl. Home sweet home, das traute Heim: ein Ort des Rückzugs, der Geborgenheit, von wohliger, familiärer Atmosphäre. Ganz anders dürften es derzeit die Fußballer des FC Affing empfinden, wenn sie in ihrem Zuhause über den Rasen rumpeln. Denn es läuft für sie gar nicht gut vor eigenem Anhang, es läuft sogar ziemlich mies. Lediglich einen Sieg trug die Mannschaft des Trainers Stefan Tutschka an der Frechholzhauser Straße in der bisherigen Landesliga-Saison davon. Und der datiert vom zweiten Spieltag. Eine grausige Bilanz, Heimstärke sieht anders aus.
Das weiß auch Tutschka vor dem sonntäglichen Spiel gegen den SV Pullach (15 Uhr), das aus Affinger Sicht leider wieder mal zu Hause stattfindet. Wobei Tutschka, 45, nicht weiß, woher dies rührt. „Wir spielen zu Hause nicht großartig anders als auswärts“, sagt er. Er räumt lediglich ein, dass seine Spieler etwas mehr nach vorne spielten, wenn sie im eigenen Stadion antreten. Schließlich wollten sie ihre Heimspiele gewinnen, fügt er an.
Die Affinger vernachlässigen ihre Abwehrarbeit dadurch nur ein wenig; dies reichte in der jüngsten Vergangenheit allerdings aus, um die entscheidenden Gegentreffer zu kassieren. Nun gastiert mit dem SV Pullach eine Mannschaft bei den Affingern, die dafür bekannt ist, dass sie mit Kontern ihre Spiele gewinnt. Entsprechend unschlüssig wirkt Tutschka noch, welche taktischen Mittel er dagegen setzen will: Vorne angreifen und den Gegner frühzeitig unter Druck setzen; oder die Gäste in ihrer eigenen Hälfte schalten und walten lassen und sie erst kurz vor der Mittellinie hart attackieren.
Kapitän Maier wird seinem Team weiter fehlen
Die zweite Methode ließ sich jüngst bei der U23 des FC Augsburg lange Zeit gut an, bis der Gastgeber mit der 1:0-Führung die Strategie Tutschkas über den Haufen warf. Der Trainer zieht vor allem die positiven Dinge aus der 0:2-Niederlage: beispielsweise einen bärenstarken Mittelfeldspieler Michael Panknin, 21, der die Zentrale Affings mit Präsenz, Zweikampfstärke und guten Anspielen der Stürmer belebte. Oder einen soliden Abwehrspieler Peter Galun, der sich auf der ungewohnten Position des Innenverteidigers nach anfänglichen Wacklern wacker schlug. Galun, 27, wird diese Position auch am Sonntag bekleiden, weil Kapitän Matthias Maier nach seinem Muskelfaserriss zwar laufen, aber noch nicht schießen kann.
Die Lage in der Landesliga Süd bereitet den Affingern weiter Sorgen. Sie stehen mit 22 Punkten auf dem Relegationsplatz 15. Und am vergangenen Wochenende nutzten Konkurrenten im Abstiegskampf Affings Niederlage, um sich ein wenig in der Tabelle nach oben davonzustehlen. Affings Trainer vertraut darauf, dass sich diese Teams noch gegenseitig Punkte wegnehmen.
Am Wochenende kann der FCA lediglich die TSG Thannhausen (23 Zähler) überholen. Tutschka würde dies genügen. Die TSG steht auf dem ersten Nichtabstiegsplatz. Dort, wo die Affinger am Saisonende stehen wollen.