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Landesliga: Schritt gehalten

Landesliga

Schritt gehalten

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    Dominik Schön (rechts) half dem FC Pipinsried neben anderen, zuvor verletzten Rückkehrern weiter. Der Landesligist spielte eine starke Frühjahrsrunde und landete im Mittelfeld der Tabelle.
    Dominik Schön (rechts) half dem FC Pipinsried neben anderen, zuvor verletzten Rückkehrern weiter. Der Landesligist spielte eine starke Frühjahrsrunde und landete im Mittelfeld der Tabelle. Foto: Archivfoto: Appel

    Altomünster-Pipinsried Als Roland Baumgärtner Anfang Dezember beim FC Pipinsried anheuert, hat er schon so seine Bedenken. Der Spielertrainer des Landesligisten spricht heute von einer „ganz schwierigen Aufgabe“, davon, dass er nicht so recht wusste, mit welchen Spielertypen er es zu tun haben würde. Baumgärtner, 27, zuvor Spielertrainer beim Bezirksoberligisten DJK Langenmosen, nutzt deshalb die Vorbereitung auf die Frühjahrsrunde dazu, seinen mannigfaltigen Haufen Fußballer kennenzulernen. „Ich habe schnell erkannt, mit welchen Spielern ich etwas anfangen kann“, sagt Baumgärtner.

    Die Pipinsrieder haben zum Jahresende hin eine grausige Serie von vier Niederlagen am Stück hingelegt und auf einem Abstiegsrang überwintert. Marco Küntzel und der Vorsitzende Konrad Höß beendeten daraufhin ihre Zusammenarbeit. Richtig zusammengepasst haben der Ex-Profi und der ruppige Höß von Anfang an nicht. Mit Baumgärtner sollte alles besser werden, wird es auch. Die Mannschaft findet sich schnell, freilich liegt dies auch an der gewonnenen Qualität in der Mannschaft.

    Lange verletzte Spieler wie Dominik Schön, Dominik Sandner oder Christian Adrianowytsch kehren zurück, zudem erfüllen die Neuzugänge Qemajl Beqiri (TSV Aindling) und Baumgärtner selbst sofort die Erwartungen. So schustert der Spielertrainer ein Gerüst zusammen, mit dem er arbeiten kann. Stefan Horky tobt sich als „Sechser“ in Zweikämpfen aus, Manfred Leidenberger verteidigt links hinten in der Viererkette. „Wir sind in der Defensive schnell gut gestanden“, sagt Baumgärtner und nennt damit ein Mittel des Erfolgs. Im Angriff entwickelt sich derweil ein Spieler zum Leistungsträger, bei dem man befürchten musste, er würde nach seinem kurzen Gastspiel beim FC Affing erneut scheitern. Doch der talentierte Konterstürmer Michael Funk explodiert vor dem Tor und schraubt von Woche zu Woche sein Trefferkonto hoch. Am Ende trifft er 15 mal – zwölfmal nach der Winterpause.

    Eine Initialzündung der besonderen, an sich erschütternden Art kommt hinzu: der Herzinfarkt von Konrad Höß, unmittelbar vor der Partie gegen den FC Affing. Nach der deftigen 0:5-Niederlage Anfang April läuft es richtig rund, nur noch einmal, am letzten Spieltag gegen Schwabmünchen, unterliegt der FC Pipinsried. Danach rücken der Verein und die Mannschaft noch enger zusammen. Spielertrainer Baumgärtner schätzt Höß, sagt aber auch: „Wir konnten danach ruhig arbeiten.“ Während Höß sich in der Reha in Bad Wiessee erholt, jagen seine Fußballer von Erfolg zu Erfolg.

    Höß, 70, ist inzwischen mehr als auf dem Weg der Besserung: Beim letzten Spiel gegen Schwabmünchen steht er wieder am Spielfeldrand, schüttelt Hände und trifft alte Bekannte. Der Vorsitzende lobt die Arbeit des Spielertrainers Baumgärtner und dessen Co-Trainers Jürgen Schäfer, 46, wobei er auch sich einen gehörigen Anteil am Klassenerhalt einräumt. „Ich habe die Spieler geholt und den Trainer gewechselt. Ich habe auch immer an Funk geglaubt“, sagt Höß.

    Nach seiner überstandenen Herzattacke strotzt der umtriebige Rentner bereits wieder vor Tatendrang. Er bastle bereits am Spielerkader für die neue Saison, erklärt er und will sich dabei nicht von seinem Konzept abbringen lassen. Der 70-Jährige will wieder mal viele Spieler um sich scharen – ein paar werden durchs Höß´sche Raster fallen, einer oder zwei werden vielleicht hängen bleiben und brauchbar sein. „Du musst doch immer mal wieder einen jungen Spieler rausbringen“, rechtfertigt sich Höß.

    Spielertrainer Roland Baumgärtner hat eine andere Vorstellung: Er möchte sein Team gezielt auf drei, vier Positionen verstärken und seinen Kader auf 20 Spieler eingrenzen. Nachvollziehbar. Baumgärtner will künftig früher wissen, mit welchen Spielertypen er es zu tun hat.

    Trainingsauftakt Donnerstag, 30. Juni

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