Aichach Ein paar Spiele, meint Ivan Konjevic, werde es noch dauern. Dann soll seine Mannschaft eingespielt sein. Die Konkurrenten in der Landesliga Süd dürften die Worte des Aichacher Trainers durchaus als Drohung auffassen, denn bereits jetzt, nach gerade mal fünf Spielen, hinterlassen die Fußballer des BC Aichach einen stabilen Eindruck. Ungeschlagen sehen sie mit elf Punkten an der Tabellenspitze.
Konjevic, 41, hat mit der Vorbereitung auf die Saison erstaunlich früh begonnen, vor allen anderen Mannschaften. Schließlich sollten sich die vielen Neuzugänge beschnuppern und kennenlernen. 16 neue Kicker hat der Vorsitzende Volker Weingartner verpflichtet, die letzten Errungenschaften lotste der 41-jährige Unternehmer aus Thierhaupten in der vergangenen Woche zu seinem Klub. Das soll es jetzt dann aber gewesen sein, erklärte er am Rande der Partie in Fürstenfeldbruck am Mittwoch.
Trainer Konjevic legt höchsten Wert auf die Defensive, deshalb war er höchst zufrieden, dass lediglich in ein, zwei Situationen die Gefahr eines Gegentreffers aufkam. Abwehrbolide Andreas Brysch, der noch einige Spiele benötigt, um vollends fit zu werden, und Talent Marco Krammel bildeten beim 4:0-Erfolg gegen den BCF Wolfratshausen am Samstag die Innenverteidigung. Gerade Krammels Kontaktfreudigkeit mit dem Gegner gefiel Trainer Konjevic: „Er ist keinem Zweikampf aus dem Weg gegangen. Er hat seine Sache sehr souverän erledigt.“
Wolfratshausen demonstrierte schon mal, auf was sich der BC Aichach in den kommenden Wochen und Monaten einstellen darf: auf einen äußerst defensiven Gegner, der erst mal hinten dicht macht, bevor er Gedanken an Offensivspiel verschwendet. Dem Trainer ist nicht verborgen geblieben, dass man sich lange schwertat gegen den massiven Abwehrblock der Gäste, der fast aus der kompletten Elf bestand. Umso mehr freute er sich, dass einerseits einstudierte Standardsituationen zu den Toren führten, andererseits diesmal nicht Torjäger Christian Doll für Treffer sorgen musste. Trainer wollen nun mal Unberechenbarkeit.
Sogar in den abgelegensten Winkeln Bayerns bekannt
Sogar in den abgelegensten Winkeln Bayerns dürfte inzwischen bekannt sein, dass die Aichacher und dessen Macher Weingartner Größeres in dieser Saison vorhaben. „Der BC Aichach ist eine der Mannschaften, über die Platz eins bis vier ausgemacht werden“, prophezeit Weingartner selbstbewusst. Trainer Konjevic will der Tabellenführung nicht all zu viel Bedeutung beimessen. Nicht nach fünf, sondern nach 34 Spieltagen wolle er oben stehen.
Ganz oben stand an den ersten Spieltagen auch der FC Pipinsried, allerdings weitaus überraschender als jetzt der BC Aichach. Bei der Niederlage in Eichstätt (1:2) erreichte allerdings kaum einer der Pipinsrieder Kicker Normalform. Eine unglückliche Figur machte beispielsweise Torhüter Johannes Steiner beim ersten Gegentreffer – nicht der erste Wackler in dieser Spielzeit. Spielertrainer Roland Baumgärtner, der wegen einer starken Wadenprellung ausfiel, nimmt ihn in Schutz: „Trotz allem ist er unsere Nummer eins.“ Baumgärtner monierte weit mehr, dass seine Verteidiger bei den Gegentoren als Personenschützer fungierten, statt sich in den Weg zu stellen. Vielleicht fehlte ihnen die Kraft. Baumgärtner hatte schon beim Unentschieden unter der Woche gegen Unterföhring gesehen, dass seinen Spielern die Frische fehlte – womöglich eine Auswirkung der kurzen Vorbereitung. Baumgärtner, 27, will die kommenden Tage nutzen, um seine Spieler körperlich wieder in einen besseren Zustand zu bringen. „Wir freuen uns darauf, dass wir wieder ein normales Training aufziehen können“, sagt er.
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