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Landesliga: Leblos, emotionslos, ohne Feuer

Landesliga

Leblos, emotionslos, ohne Feuer

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    An Christian Adrianowytsch (in Gelb) hängt beim FC Pipinsried viel. Seinen Ausfall konnte der Landesligist in Sonthofen nicht kompensieren.
    An Christian Adrianowytsch (in Gelb) hängt beim FC Pipinsried viel. Seinen Ausfall konnte der Landesligist in Sonthofen nicht kompensieren. Foto: Foto: Jordan

    Aichach/Pipinsried Es war ein Wochenende zum Vergessen für den BC Aichach und den FC Pipinsried. Zwei Niederlagen, die gerade in ihrer Entstehungsgeschichte wehtun. Die beiden Fußballlandesligisten treten auf der Stelle und sehen ihre Ziele in Gefahr.

    BC Aichach Ivan Konjevic ist momentan nicht gut auf seine Mannschaft zu sprechen. Zu tief sitzt die Enttäuschung über die leblosen Auftritte des BC Aichach gegen Unterföhring und am Wochenende in Eichstätt. Der Vorwurf an die Truppe: die Einstellung stimmt nicht: „Wenn ich sehe, dass nach so einer Partie die Spieler vom Platz gehen und lachen,“, erzählt der Kroate, „da bekomme ich die Krise. Das kann nicht sein.“ Der 40-Jährige verspricht Konsequenzen. Will sich seine Mannschaft unter der Woche ordentlich zur Brust nehmen.

    Da findet er bei BCA-Präsidenten Volker Weingartner einen großen Unterstützer. Auch ihm fehlt das Feuer, die Leidenschaft. So wrede es mit den ersten drei Plätzen ganz schwierig: „Ohne Emotion werden wir auf keinem Platz der Landesliga punkten“, sagt Weingartner. „Wir müssen wieder zurück zu den Grundtugenden.“ Laufbereitschaft, Kampf, Siegeswille – alles Eigenschaften, die der BCA bei den letzten Auftritten vermissen ließ. Ein Aufbäumen nach den Rückständen – der BCA-Funktionär suchte sie vergebens: „Wie wir uns gegen die drohenden Niederlagen wehrten, das war eine Lachnummer.“

    Ein weiteres Problem: Der BCA hat keinen Führungsspieler. Jeder Kicker hat große individuelle Fähigkeiten, ein echter Leitwolf, der die anderen Spieler mitreißt – man sucht ihn vergebens. Das kritisiert auch Konjevic: „Wir haben viele Spieler, die Ansprüche stellen“, sagt der Trainer. „Aber nur wenige, die auch die nötige Leistung bringen.“ Zwei dieser potenziellen Leistungsträger konnten zuletzt ihre Chancen nicht nutzen. Alexander Benede und Manuel Hiemer standen in Eichstätt wieder in der Anfangsformation. Und konnten wieder nicht überzeugen. „Das ist einfach zu wenig“, sagt auch Konjevic.

    FC Pipinsried Wer Jürgen Schäfer kennt, weiß, dass er ein Fußballverrückter ist. Nach Niederlagen wie am Samstag in Sonthofen fällt es dem Trainer des FCP schwer abzuschalten. Das ganze Wochenende nagte die Pleite an ihm. An Schlafen ist da gar nicht zu denken. Schäfer lebt den Fußball. Und fordert genau das auch von seinen Kickern. Bisher erfolglos: „Das ist mir einfach zu wenig“, sagt der 47-Jährige unverhohlen. „Bei einigen Spielern fehlt mir einfach die nötige Identifikation mit dem Verein. Die machen hier ihren Job und fahren dann wieder nach Hause. Aber das ist eben zu wenig.“

    Da kann FCP-Präsident Conny Höß nur zustimmen. Er sieht das allerdings nicht als Problem der aktuellen Mannschaft. Höß kennt diese Entwicklung. Hat sie seit Jahren schon miterlebt und sich damit arrangiert: „Die Jugend tickt heute einfach anders als noch vor ein paar Jahren“, sagt der 70-Jährige. „Aber darüber rege ich mich nicht mehr auf.“ Überhaupt muss man sagen, dass der FCP-Fußballchef die Niederlage für seine Verhältnisse sehr gelassen sah. Von einer harten Niederlage ist da zu hören. Von einer bitterbösen Bestrafung der eigenen Unzulänglichkeiten: „Wir treten derzeit als Wohlfahrtsinstitut auf“, sagt Höß. „Wir schenken unseren Gegnern die Tore und auch die Punkte.“ Ein Patentrezept, wie man diese Fehler abstellen kann, hat der Präsident übrigens auch schon: „Die Jungs müssen einfach besser auf ihren Trainer hören.“

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