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Landesliga: Ein zartes Pflänzchen

Landesliga

Ein zartes Pflänzchen

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    Der Rasen, er sprießt wieder in Aichach. So wie die Hoffnungen, die der BCA nach dem Auftritt in Eching erweckte.
    Der Rasen, er sprießt wieder in Aichach. So wie die Hoffnungen, die der BCA nach dem Auftritt in Eching erweckte. Foto: Archivfoto: Matthias Becker

    Aichach/Pipinsried Wer hätte das vor der Saison gedacht. Einmütig marschieren der BC Aichach und der FC Pipinsried durch die Landesliga. 33 Punkte haben beide Mannschaften bisher gesammelt. Stehen auf Platz zwei und drei der Tabelle. Aus Aichacher Sicht eine zu erwartende Platzierung. Beim FCP darf man da schon von einer kleinen Sensation sprechen.

    BC Aichach Viel wurde vergangene Woche beim BC Aichach geredet. Die jüngsten Ergebnisse – nicht zuletzt das 1:6 beim TSV Kottern – bedurften einer gewissen Aufarbeitung. Nur gut, dass sich BCA-Präsident Volker Weingartner nach knapp zwei Wochen Aufenthalt in Südafrika gut erholt zeigte. Und geduldig. Denn es gab einige Baustellen zu beheben: „Meine Aufgabe war es, den Mediator zu spielen“, sagt Weingartner. „Das ist, denke ich, ganz gut gelungen.“

    Der Unternehmer betont bei dieser Gelegenheit immer wieder, dass diese Funktion auch andere Personen hätten einnehmen können. Dass es nicht unmöglich gewesen sei, die unterschiedlichen Parteien zusammenzuführen. Allein: Zuvor ist es niemanden geglückt. Zu tief schienen die Gräben zwischen Trainer, Spielern und Funktionären. Es gab viel Grund zu reden. Und es wurde geredet.

    Vorerst mit Erfolg. Der BCA zeigte sich in Eching wie ausgewechselt. Laufintensiv, erfolgshungrig, aggressiv in den Zweikämpfen – die Mannschaft zeigte das, was sich Trainer Ivan Konjevic schont seit Wochen und Monaten erhofft. Und doch: Es bleibt eine gewisse Skepsis: „Wir haben ein kleines Pflänzchen in Eching gepflanzt“, sagt Weingartner. „Aber von der Eiche in unserem Logo sind wir ein gutes Stück entfernt. Noch. Das braucht Zeit.“

    Man bekommt mit: So richtig traut man dem Frieden beim BCA nicht. Zu launisch zeigt sich die Mannschaft seit Saisonbeginn. Schon im September glaubte man nach drei Siegen in Folge, die Krise endgültig abgeschüttelt zu haben. Nur um anschließend in eine noch größere sportliche Talfahrt zu rutschen. Auffällig: Schon damals zeigten sich für den Aufschwung Kräfte verantwortlich, die aus der vermeintlichen zweiten Reihe stammen. Dennis Liebsch, Markus Kurzhals – zwei Kicker, die zuletzt nicht mehr in der Startformation standen. In Eching aber wieder überzeugten: „Es ist kein Geheimnis, dass sich einige etablierte Spieler schwer tun werden, wieder in die Startelf zu kommen“, sagt Weingartner. „Zumindest, wenn die Mannschaft weiter so spielt.“

    Und genau darauf hofft der BCA-Chef. Sechs Punkte sind bis zur Winterpause noch zu vergeben. Davon wolle man so viele wie möglich holen. Damit das kleine Pflänzchen weiter gedeihen kann und im Wintergarten die kalte Jahreszeit gut übersteht. Nur um im Frühjahr dann in voller Pracht zu erstrahlen. Denn eines ist Weingartner klar: Von der Stabilität des BCA aus dem Frühjahr 2010 ist die aktuelle Mannschaft weit entfernt. Siege seien keine Selbstverständlichkeit. Das war beim Aufstiegsteam anders. Und genau da wolle man wieder hin.

    FC Pipinsried Nach dem 2:1-Erfolg gegen die zweite Mannschaft des FC Augsburg steht der FC Pipinsried punktgleich mit dem BC Aichach auf Platz drei der Tabelle. Auf Nachfrage bei Trainer Jürgen Schäfer, woran es liegen mag, gibt sich der Verantwortliche des FCP (abgesehen natürlich von Präsident Konrad Höß) zurückhaltend: „Wir schauen nur auf uns, nicht auf die anderen. Das ist nicht unsere Baustelle.“

    Was ihn natürlich freut, ist die derzeitige Ausgangslage für den Rest der Runde nach der Winterpause. Formuliert man dem Trainer gegenüber das Ziel zweigeteilte Bayernliga, hält Schäfer den Ball ebenfalls flach: „Wir werden das bestimmt nicht so offensiv verkünden, wie andere Vereine mit möglicherweise besseren Rahmenbedingungen. Aber natürlich freut es uns, wenn wir im Konzert der Großen mitmischen.“

    Was ist für den Trainer der Grund für den bisherigen Erfolg und dies trotz der derzeit durchaus vorhandenen personellen Probleme? „Natürlich tut es uns weh, wenn Spieler wie unser Torwart Johannes Steiner, ein Adrianowytsch, ein Weiser, ein Leidenberger ausfallen. Aber jeder, der Landesliga spielen darf, will sein Bestes geben. Und das ist momentan der Fall.“ Ist die Mannschaft dadurch näher zusammengerückt? „Das sind doch alles Luftblasen“, so Schäfer. „Natürlich mag auch das Quäntchen Glück eine Rolle spielen, wenn du, wie gegen den FCA, einen Spieler einwechselst, der dann auch noch das Siegestor zum 2:1 macht, wie Sulimani. Oder dass der angeschlagene Stefan Horky unser bester Mann war. Aber es kann schon im nächsten Spiel wieder ganz anders ausschauen.“

    Und das findet in Unterföhring, möglicherweise auf sehr schlechtem Platz (so Schäfer) oder gar auf Kunstrasen statt. Und da hat der FC Pipinsried nicht gerade seine besten Erfahrungen. Außerdem, so Schäfer, „ist ja noch nicht geklärt, ob ich nach der Winterpause noch Trainer bin“. Tendenz? „Ich brauche da keine Wasserstandsmeldungen des Präsidenten und nehme es so, wie es kommen sollte.“

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