Affing/Pipinsried Es war am Mittwoch letzter Woche. Der TSV Aindling bestritt ein Nachholspiel in Heimstetten. Im Kreis der Zuschauer befand sich das Ehepaar Höß. Niemand konnte zu diesem Zeitpunkt erahnen, dass Konrad Höß, Vereinschef des FC Pipinsried, zwei Tage später einen Herzinfarkt erleiden würde. Deshalb liegt er nun im Krankenhaus in Dachau.
Fußballspiele zu besuchen, das war irgendwie die große Leidenschaft dieses Funktionärs, der vor wenigen Wochen 70 Jahre alt wurde. Kontaktpflege betrieb er dabei, auch in der Absicht, früher oder später einen Spieler nach Pipinsried lotsen zu können. Nicht selten begleitete ihn seine Gattin Kathi, die bei den Heimspielen die Besucher in ihrem Brotzeitstand verköstigt.
Am Montag machte sie einen Krankenbesuch. Dass die Ereignisse sie arg getroffen haben, liegt auf der Hand. „Ich weiß nicht, ob er mich erkennt“, meinte sie sorgenvoll gegenüber den AN. Aber sie hatte auch Nachrichten, die nicht nur sie, sondern alle anderen, die in diesen Tagen mit Conny Höß bangen, ein wenig zuversichtlicher stimmen: „Am Sonntagabend haben sie ihn langsam aus dem Koma aufwachen lassen. Der Professor kann noch nichts versprechen. Aber er hat gesagt: Die Chancen sind nicht so schlecht. Es dauert eine Zeit, bis man mehr sagen kann.“
Was Kathi Höß nicht so recht verstehen kann: „Es hat überhaupt nichts darauf hingedeutet, kein Bluthochdruck, kein Cholesterin. Er hat noch nie was in seinem Leben gehabt. Er hat nicht geraucht, er hat kein Übergewicht.“
FC Affing: Antrag auf Absage kam zu spät
Der FC Pipinsried wollte das Landesligaspiel am Sonntag in Affing absagen. „Es kam zu spät“, erklärte dazu Michael Riegel, der sportliche Leiter. Erst nach 12 Uhr habe man davon erfahren. „Wir hatten auch einen Todesfall und waren am Samstag auf der Beerdigung. Ich hoffe, dass es dem Conny bald wieder besser geht. Aber für mich war das kein Grund zum Verlegen.“
Der frühe Platzverweis gegen Michael Holzhammer hat den Affingern am Sonntag beim 5:0 sicher in die Karten gespielt; die Sorge um den Vereinschef hat die Gäste möglicherweise auch negativ beeinflusst, wie Spielertrainer Roland Baumgärtner einräumte.
„Wir sind in der Spur“, sagt Riegel zum Thema Kampf um den Klassenerhalt. „Wir wollen weiter fleißig Punkte sammeln.“ Dass seine Kicker am Mittwoch gegen Landsberg schon wieder im Einsatz sind, sieht er eher positiv: „Nach so einem Sieg steigt die Stimmung. Da ist man froh, wenn man gleich wieder ran darf.“