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Landesliga: Conny Höß will sich nicht mehr aufregen

Landesliga

Conny Höß will sich nicht mehr aufregen

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    Stefan Horky (links) und seine FCP-Kollegen agierten oft glücklos.
    Stefan Horky (links) und seine FCP-Kollegen agierten oft glücklos. Foto: Peter Appel

    Aichach/Pipinsried Der Vorsitzende und Macher des FC Pipinsried war nach der 1:3-Niederlage der Seinen gegen den TSV Eching im Gegensatz zu seinem Trainer Jürgen Schäfer erstaunlich ruhig. „Ich habe in 45 Jahren für den FC Pipinsried so viel erreicht und rege mich auf Anraten meiner Ärzte nicht mehr auf“, sagt Höß. Nach dem Abpfiff nahm er eine Spezialgabel in die Hand, um die im Spiel entstandenen Löcher auf dem Platz wieder zu begradigen. „Das ist mein eigener Frustabbau“, lacht der 71-Jährige.

    Kurz darauf kommt Trainer Jürgen Schäfer aus der Kabine runter auf den Platz, um seinem „Chef“ gegenüber „das Herz auszuschütten“, erzählt Höß. Dessen Rat an Schäfer: „Es muss wieder Ruhe einkehren, jeden Tag nur Straftraining, das bringt nichts.“ Jetzt sollen die FCP-Kicker ihre Laufschuhe wenigstens am Mittwoch zu Hause lassen. Am Montag und Dienstag will Schäfer laut Höß keine Gnade zeigen. Am Samstag in Fürstenfeldbruck wird es „sehr schwer für uns“, befürchtet Höß, wenn sich an der Einstellung des Teams nichts ändert. „Wir werden Einzelgespräche führen, personell und wohl auch taktisch wird sich einiges ändern müssen.“ Conny Höß hat sich seit seinem doppelten Herzinfarkt vor Jahresfrist zweifelsohne geändert. „Habt ihr mich einmal während des Spiels reinschreien hören – Nein?“

    Natürlich hat der Vorsitzende längst erkannt, dass offensichtlich einige Spieler mit dem Trainer nicht können – oder umgekehrt. Als Beispiel nennt Höß Dominik Schön, „aber auch andere.“ Anspruchsdenken und Leistung stimmen nicht überein. Michael Holzhammer trainiert zwar, weilte aber am Wochenende auf einer Geburtstagsfeier mit der Familie auf den Kanaren. Andere Akteure sind längst nicht in der Form der Vorrunde. Höß kommentiert fast schon emotionslos: „Wenn’s am Ende eben nicht reicht (für die Bayernliga), dann reicht’s halt nicht.“ Kann auch sein, „dass Pipinsried wieder mal ganz unten zu finden ist, wenn ich aufhöre.“ Noch hört er nicht auf, der „Mister Pipinsried“ – auch nicht, wenn es darum geht, mit einer Spezialgabel, die vor Jahren im Münchner Olympiastadion verwendet wurde, die Löcher im Rasen zu stopfen.

    BCAichach Was hat sich gegenüber dem enttäuschenden 1:1 gegen den FC Pipinsried beim 3:1-Sieg des BC Aichach in Thannhausen geändert? Die lakonische Antwort von Trainer Ivan Konjevic: „Wir haben drei Tore geschossen.“ Dennoch blickt er kurz auf das Derby gegen Höß und Co. zurück: „Wir hatten mehr Probleme mit dem Platz, als mit Pipinsried.“ In Thannhausen hatte die Mannschaft gleich nach dem Seitenwechsel ein schnelles und unnötiges Tor kassiert – aus Sicht von Konjevic zudem abseitsverdächtig. Positiv mache sich aber bemerkbar, „dass wir personell breiter aufgestellt sind und ich Alternativen habe“. Will heißen: „Wer von Anfang an spielt, muss genauso viel Gas geben, wie einer, der von der Bank kommt.“

    Das nächste Heimspiel gegen Sonthofen „wird schwerer, als in Thannhausen“, ist sich der Trainer sicher. Der Platz dürfe nicht als Alibi gelten. „Wir müssen uns aber weiter steigern und nachlegen, um oben dranzubleiben.“ Wie könnte dem holprigen Platz Abhilfe geschaffen werden? Vertikutieren und Löcher mit Sand aufzufüllen. Aber das geht momentan nicht.

    Derzeitige Begleiterscheinungen wie die Bewerbung für die Regionalliga oder ein möglicher Umzug ins Landkreisstadion „interessieren uns derzeit nur am Rande“, so Konjevic. „Wir müssen uns auf das Sportliche konzentrieren. Das andere haben weder Spieler noch Trainer in der Hand.“

    Für BCA-Präsident Volker Weingartner werden die nächsten drei Spiele (gegen Sonthofen, in Gundelfingen und dann daheim gegen Durach) richtungsweisend sein. Sein Fazit des Spiels in Thannhausen: „Ich bin nie zufrieden, es besteht immer Luft nach oben.“ Unter den gegebenen Umständen sei die Leistung aber insgesamt „in Ordnung“ gewesen.

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