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Kreisklasse: Ein Pfiff und seine Folgen

Kreisklasse

Ein Pfiff und seine Folgen

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    Ein Pfiff und seine Folgen
    Ein Pfiff und seine Folgen

    Alsmoos Rudolf Hoffmann hat in seiner Schiedsrichterkarriere schon einiges erlebt. Platzverweise, Rangeleien – aber so etwas, wie vergangenen Sonntag ist dem Unparteiischen aus Aichach noch nie passiert. Bei der Kreisklassenpartie der DJK Gebenhofen gegen den SSV Alsmoos-Petersdorf entschied der Kreisjugendleiter auf Tor – und nahm die Entscheidung kurz darauf wieder zurück.

    Was war passiert: DJK-Torhüter Wolfgang Wanner konnte in der 57. Minute einen Ball von Stefan Metzger nicht festhalten. Das Leder trudelte Richtung Torlinie. Wanner schnappte sich den Ball – zu spät aus Sicht von Hoffmann. Er entschied auf Tor: „Aus meiner Sicht habe ich gedacht, der Ball hätte die Linie überquert“, erzählt der Unparteiische einen Tag nach dem verhängnisvollen Pfiff. „Deswegen habe ich per Pfiff auf Tor entschieden. Das war vielleicht ein Fehler.“

    Denn was nun folgte, waren wütende Proteste der Hausherren. Es bildete sich eine Spielertraube, bei denen auch ein Kicker der Gäste zugegeben haben soll, dass die Kugel die Linie nicht vollständig überquert hat: „Ich habe mir schon bei der verhaltenen Freude der Alsmooser Spieler gedacht, dass da was nicht stimmen kann“, sagt Hoffmann. Daraufhin fragte er Torhüter Wanner – seines Zeichens selbst Schiedsrichter –, ob der Ball drin war: „Als er mir versichert hatte, dass es kein Tor war, habe ich meine Entscheidung zurückgenommen.“

    Was sich nach einem gelungenen Beispiel von Fair Play anhörte, sorgte nach der Partie allerdings für reichlich Zündstoff. Vor allem die Fans der Gäste, die die Begegnung letztlich mit 0:1 verloren, zeigten sich von der Regelauslegung gar nicht begeistert. Kritik, die auch SSV-Abteilunsgleiter Franz Echter verstehen kann: „Es ist schon komisch, wenn nach einer Torentscheidung alle Spieler zur Mittellinie gehen und es geht dann mit Schiedsrichterball weiter. Da bleibt ein großes Fragezeichen.“

    Vor allem die Frage, ob der Schiedsrichter die Entscheidung noch zurücknehmen dürfe, sorgte nach der Partie ordentlich für Gesprächsbedarf. „Laut Regelauslegung geht das absolut in Ordnung“, ist sich Hoffmann sicher. „Solange die Partie noch nicht fortgesetzt wurde, darf ich meine Entscheidung revidieren.“ Dieser Ansicht ist auch DJK-Trainer Alexander Bartl. Der B-Scheininhaber musste sich bei seinen Lehrgängen selbst mit der Regelkunde auseinandersetzen: „Der Schiri hat nach der Fehlentscheidung alles richtig gemacht“, sagt der Spielertrainer. „Der einzige Fehler war, dass er überhaupt das Tor angezeigt hat. Das war nämlich ganz klar keines.“

    Die Situation sorgt weiter für Unbehagen

    Dazu kann sich Echter nicht äußern. Er stand zu weit weg vom Geschehen. Einzig, die Art und Weise, wie die ganze Situation am Ende ablief, sorgt beim SSV-Funktionär weiter für Unbehagen: „Es ist natürlich ganz blöd für uns gelaufen“, sagt Echter. „Es bleiben Reibungspunkte. Wir sind uns nicht sicher, ob da alles richtig gelaufen ist.“

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