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Irgendwie hängen alle in der Luft

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Irgendwie hängen alle in der Luft

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    Meist ist Christian Doll derzeit der zweite Sieger in direkten Duellen mit seinen Gegenspielern. Auch, weil der Torjäger des TSV Aindling nicht trifft, stecken die Fußballer in der Bayernliga im unteren Drittel fest. Fotos: Buchholz, Appel
    Meist ist Christian Doll derzeit der zweite Sieger in direkten Duellen mit seinen Gegenspielern. Auch, weil der Torjäger des TSV Aindling nicht trifft, stecken die Fußballer in der Bayernliga im unteren Drittel fest. Fotos: Buchholz, Appel

    Von Johannes Graf und

    Es ist bezeichnend für die Talfahrt, dass erneut die Stürmer ohne Erfolgserlebnis blieben, während Mittelfeldspieler Mario Schmidt kurz vor Schluss immerhin auf 1:2 verkürzen konnte. Nur in einer Tabelle stehen die Aindlinger derzeit an der Spitze. Auf dieses Ranking könnte der Verein liebend gerne verzichten: Kein anderes Team hat mehr Platzverweise kassiert. Zweimal Rot, fünfmal Gelb-Rot. Franz Hübl traf es in seiner dritten Saison bereits zum dritten Mal. "Ein harter Zweikampf", befand Josef Kigle. Der Vorstand Spielbetrieb geht davon aus, "dass der Franz in diesem Jahr nicht mehr spielt".

    Gefallen hat Kigle am Samstag, dass Lukas Kling und Phillip Eweka in Buchbach das Aufwärmprogramm mitmachten, wenngleich sie keine Chance auf einen Einsatz hatten. "Die Moral ist intakt", betonte der Funktionär speziell nach der zweiten Halbzeit, in der er sein Team im Vorteil sah: "Du musst alles ins Auge fassen. Wir werden nicht tatenlos zuschauen."

    Wie diese Aussagen genau zu interpretieren sind, das ließ er offen. Darüber werde erst in drei Wochen gesprochen, wenn das Fußballjahr 2010 im Freien abgeschlossen ist. An der zweiten Halbzeit hatte Kigle kaum was auszusetzen, mit einer Einschränkung: "Wir spielen Fußball bis zum Sechzehner. Dann ist es vorbei." Alexander Benede hat ihm von seiner läuferischen Leistung her gefallen.

    Eine klare Aussage gibt es zum Thema Esat Yaz. Der wird laut Josef Kigle in diesem Jahr nicht mehr im Team eins zum Einsatz kommen, wohl aber noch drei Mal für die "Zweite" parat stehen. Gewisse Hoffnungen verbinden Josef Kigle und Trainer Manfred Paula mit der Rückkehr von Fußballern, die mehr oder weniger lang verletzt pausieren mussten. Das gilt für Lukas Kling, Michael Zerle und Philipp Eweka.

    Einen Weg aus der Krise haben sie beim TSV Aindling noch nicht so recht gefunden. "In der Winterpause müssen wir uns sicher was überlegen", meint Paula dazu, der kein Hehl daraus macht, dass er mit den derzeitigen Ergebnissen des Torschützenkönigs 2009/10 alles anders als zufrieden ist: "Ein Doll findet nicht statt." Und was die Leistung der Defensive anbelangt, da blickt er zurück auf frühere Jahre, als er mit Aindling schon zwei Mal im Abstiegskampf stand. Allerdings habe er damals auf Leute wie Philipp Schulz und zunächst auch noch auf Thomas Maier bauen können. Einige junge Spieler könnten nicht so recht umgehen mit der aktuellen Lage. Paula: "Deswegen ist es so kritisch." Kritisch ist auch weiter die Situation beim FC Affing. Gegen die DJK SB Rosenheim kann mann zuhause schon mal 1:1-Unentschieden spielen, allerdings bringt dieses Ergebnis die Landesliga-Kicker derzeit keinen Schritt weiter. Das weiß auch Trainer Stefan Tutschka, der eigentlich gar nicht unzufrieden mit dem Auftritt seiner Fußballer war. "Wir bräuchten jetzt ganz dringend Siege. Alles andere bringt uns nicht weiter", sagt er. Immerhin scheinen sich die Affinger in den jüngsten drei Spielen stabilisiert zu haben. Drei Spiele sind sie ungeschlagen. Tutschka hat dafür eine einfache Erklärung: "Wir machen hinten weniger Fehler."

    Ein Verlierer bei den Affingern ist derzeit Daniel Schreder. Jahrelang gehörte er im defensiven Mittlelfeld zum Inventar, zuletzt fand er sich auf der Ersatzbank wieder. Dem Trainer hat die Rückwärtsbewegung des Spielers nicht so gut gefallen. Folge: Bei schnellen Angriffen des Gegners bildete sich zwischen Abwehr und Angriff eine Lücke, durch die der Gegner ohne Gegenwehr nahe vors Affinger Tor kam. "Wir haben in Kottern gut gespielt und ich hatte keinen Anlass, Schreder wieder von Beginn an zu bringen", so Tutschka. Am Wochenende könne es schon wieder anders für Schreder aussehen, fügt der Trainer hinzu.

    Die Lage in der Landesliga ist äußerst interessant: ein Mittelfeld gibt es in der Tabelle kaum. Die Teams spielen entweder um den Aufstieg oder gegen den Abstieg. Den Vorletzten Affing (19 Punkte) und den siebtplatzierten TSV Landsberg (24) trennen gerade mal fünf Punkte. Mittendrin statt nur dabei ist neben Affing der FC Pipinsried. Die Kicker und Spielertrainer Marco Küntzel plagen sich seit Wochen und Monaten mit vielen verletzten Akteuren herum. Bei der 0:4-Niederlage gegen Aufstiegsaspirant TSV Gersthofen musste Martin Finkenzeller vom Platz und der erst vor kurzem genesene Stürmer Michael Holzhammer fehlte wegen einer mandelentzündung.

    Der Vorsitzenden Konrad Höß zollt den verbliebenen Spielern Respekt, dass sie sich trotz der vielen Ausfälle so wacker schlagen. "Man kann ihnen keinen Vorwurf machen. 22 Punkte sind für diese widrigen Umstände absolut in Ordnung", sagt der 69-Jährige. Spielertrainer Küntzel hat sich bisher gegen Neuzugänge in der Winterpause ausgesprochen, Höß gibt aber zu bedenken, dass es nicht ganz gewiss sei, dass Stammkräfte wie Pummer, Adrianowytsch oder Schön gleich wieder voll zur Verfügung stünden. Drei Punkte will Höß in den verbleibenden drei Spielen vor der Winterpause noch holen. Wobei ihm jetzt schon klar ist: "Es wird wieder eng bleiben bis zum Schluss."

    Eng geht es derzeit auch in der Bezirksoberliga zu. Ganz oben liefern sich der VfB Durach, der TSV Mindelheim und der BC Aichach eine Kopf-an-Kopf-Rennen. Da kann ein Punktverlust wie der, den die Aichacher gegen den FC Memmingen 2 (1:1) hinnehmen mussten, schon weh tun. Dies gibt auch der Vorsitzende Volker Weingartner zu. "Ich hätte nicht gerechnet, dass gleich zwei andere Mannschaften so einen Lauf haben", sagt er. 35 Punkte haben die Aichacher nach der Vorrunde gesammelt (siehe Bilanz). Unter die ersten drei Teams mit Schlagdistanz zu Platz eins: Dies sei das Ziel nach der Vorrunde gwesen, erklärt Weingartner. "Wir liegen da absolut im Soll", sagt er, gibt aber zu bedenken: "Ich glaube nicht, dass 70 Punkte zu Platz eins reichen werden."

    Die Ansprüche sind hoch beim BC Aichach. Vor allem wegen des namhaften Kaders. In dem fühlt sich Stürmer Manuel Müller wohl nicht mehr so ganz wohl, seit er bei den Spielen zunächst auf der Ersatzbank Platz nehmen muss. Gegen Memmingen nahm Trainer Martin Schreier ihn nach nur fünf Minuten wieder vom Platz, weil er Mitspieler Matthias Jörg zurechtwies (siehe weiterer Bericht).

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