Pipinsried Als Conny Höß Mitte der Woche erfahren hat, dass sein FC Pipinsried am vergangenen Sonntag mit 0:5 beim FC Affing untergegangen ist, war er schon fast wieder ganz der Alte. „Die sind ja verrückt, so hoch haben wir gegen Affing noch nie verloren“, hat er nach Auskunft seiner Frau Kathi im Krankenbett geschimpft. Einerseits ist das zwar nicht gut für sein angeschlagenes Herz, andererseits zeigt die Reaktion eindeutig: Der Vorsitzende des FC Pipinsried ist auf dem Weg der Besserung.
Wie berichtet, hatte Höß vor gut einer Woche zwei Herzinfarkte erlitten und musste zweimal reanimiert werden. Seitdem liegt er im Dachauer Krankenhaus, wo er anfangs ins künstliche Koma versetzt wurde. Seit vergangenem Sonntag ist er aber wieder wach und erholt sich nach Auskunft seiner Frau sehr gut. Am Donnerstag wurde er von der Intensiv- auf eine andere Station verlegt. Dort hat er auch bereits ersten Besuch empfangen. Da er danach sehr geschwächt war, bittet seine Frau Kathi allerdings darum, mit dem Krankenbesuch noch etwas zu warten.
Kathi Höß freut sich jedoch, dass so viele Menschen Anteil nehmen und ihrem Mann Genesungswünsche übermitteln – per Post, per Fax oder per Telefon. „Ich will nicht übertreiben, aber ich glaube, dass ich seitdem an die 100 Anrufe erhalten habe“, berichtet Frau Höß. Diese Unterstützung gebe der ganzen Familie Kraft.
Mehr Unterstützung wird ihr Mann zukünftig auch im Verein brauchen. Denn auch wenn er sich gut erholt, sein Herz muss geschont werden. „Er muss kürzertreten und ich werde aufpassen, dass er das auch tut“, betont Kathi Höß. Momentan teilen sich die Mitglieder des FCP-Vorstands die Aufgaben auf, die sonst Conny Höß erledigt, etwa das Rasenmähen. Trotz der Erkrankung ihres Mannes will Kathi bereits am Sonntagabend (17 Uhr) beim Heimspiel gegen den SV Wacker Burghausen II wieder die Verköstigung der Fans übernehmen.
Sportlich steckt der FCP weiter tief im Abstiegskampf der Landesliga Süd. „Der Gegner ist schwer einzuschätzen. Er steht auch unten drin und da könnte es sein, dass er Verstärkung von der Ersten bekommt“, sagt FCP-Spielertrainer Roland Baumgärtner. Beim 0:5 in Affing hätten die Seinen nach der Herzinfarkt-Nachricht Höß’ den Kopf nicht frei gehabt. Baumgärtner hofft, dass das diesmal anders ist und das Team Höß einen Sieg zur Genesung schenkt: „Das würden wir nur zu gerne tun.“ Baumgärtner muss lediglich auf Thomas Richter (Rückenprobleme) verzichten. Der Spielertrainer selbst würde nach zwei Spielen Pause (Zerrung, Knochenquetschung) gerne wieder ins Geschehen eingreifen. (ull)