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Handball: So erleben die Aichacher Handballer die Europameisterschaft

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So erleben die Aichacher Handballer die Europameisterschaft

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    Patrick Zieker (am Ball hier gegen Österreich) und das Deutsche Team verpassten das Halbfinale bei der Handball-Europameisterschaft in Wien. Die heimischen Handballer haben das Turnier verfolgt, einer war sogar vor Ort.
    Patrick Zieker (am Ball hier gegen Österreich) und das Deutsche Team verpassten das Halbfinale bei der Handball-Europameisterschaft in Wien. Die heimischen Handballer haben das Turnier verfolgt, einer war sogar vor Ort.

    Der Handballsport dürfte in den vergangenen Tagen wieder eine Reihe neuer Freunde dazugewonnen haben. Das lag an der Europameisterschaft der Herren, die am Sonntag zu Ende geht. Ein attraktives Spektakel, das auch bei den Fachleuten in unserer Region auf großes Interesse gestoßen ist. Die Aichacher Nachrichten haben daher zwei Trainer und einen Spieler des TSV Aichach zu ihrer Sicht auf dieses Turnier befragt.

    Dass der Mannschaft des Deutschen Handballbundes der ganz große Wurf versagt geblieben ist, kommt für Martin Fischer nicht gerade überraschend: „Im Vorfeld gab es bereits einige Absagen. In der Konstellation war es daher eine unerfahrene Mannschaft.“ Die Kroaten haben den Trainer der Aichacher Handballerinnen am meisten beeindruckt: „Vielleicht hätten wir gegen Kroatien erst am Mittwoch spielen sollen, gegen Spanien hatten wir einen schlechten Tag.“ Dass das Team von Bundestrainer Christian Prokop das Halbfinale verpasste, stellt in den Augen von Martin Fischer ein „ordentliches Ergebnis“ dar. Er gibt zu bedenken, dass Nationen wie Dänemark und Frankreich bereits nach der Vorrunde die Segel streichen mussten. Bislang weniger bekannte Akteure wie Philipp Weber und Timo Kastening haben ihn beeindruckt. Auf die Frage nach dem Titelanwärter legt sich der Coach fest: „Ich denke, dass es über Norwegen geht. Die spielen den komplettesten und modernsten Handball.“ Spanien dagegen würde so auftreten, wie es vor zehn oder 15 Jahren üblich gewesen sei. Ein Endspiel zwischen Norwegen und Spanien würde den Vorstellungen von Manfred Szierbeck entsprechen, der in diesem Fall die Iberer auf dem Thron sehen würde: „Die kompletteste Mannschaft, sehr routiniert.“

    Dank der Freundin: Lorenz Hartl darf zur Handball-EM

    Der Trainer der Aichacher Herren wägt ab, wenn es darum geht, ein Urteil über das deutsche Team zu fällen: „Es ist fast kein Welthandballer dabei. Aber andere wären froh, wenn sie wenigstens das Spiel um Platz fünf erreicht hätten.“ Allgemein hatten die Fans zuhause darauf gehofft, dass der Einzug ins Halbfinale zu schaffen sei. Szierbeck rechnet vor, dass zwei Tore mehr gegen Kroatien dieses Ziel in realistische Reichweite gebracht hätten. „So war es schon ein bisschen enttäuschend, wenn man 45 Minuten die bessere Mannschaft ist.“ Doch am Ende stand eine schmerzhafte und folgenreiche Niederlage.

    Mit welchem Geschenk könnte man einem Handballer eine Freude machen? Vor dieser Frage stand die Freundin von Lorenz Hartl, der auf diese Weise zu einer Eintrittskarte für das Schlagerspiel Deutschland - Kroatien in Wien kam. „War super, hat sich auf jeden Fall rentiert“, zeigte sich der 25-Jährige sichtlich beeindruckt. Außerdem durfte er auch noch die Partie Spanien - Österreich live verfolgen. Dass die Deutschen den Kroaten unterlagen, hat der Friedberger bedauert: „War natürlich schade, aber die Kroaten haben es auch nicht schlecht gemacht. So ist es halt im Sport.“

    Der Mitarbeiter der Kassenärztlichen Vereinigung in München rät aus der Erfahrung von Wien heraus dazu, nun selber öfter Handballspiele anzuschauen, etwa in der Bundesliga in Göppingen. Beim dortigen Frischauf-Team fungiert bekanntlich mit Hartmut Mayerhoffer ein ehemaliger Aichacher als Trainer. Lorenz Hartl tippt auf ein Finale zwischen Norwegen und Slowenien, wobei der die Skandinavier im Vorteil sieht. „Lernen kann man immer was“, meint er auf die Frage, ob man sich von den Topspielern was abschauen kann: „Wie sich das umsetzen lässt, ist immer die Frage.“

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