Sieg auf Sieg folgte in der Bezirksoberliga. Darum schafften die Handballerinnen des TSV Aichach im Frühjahr auch die Rückkehr in die Landesliga. Dass es eine Klasse höher so weiter gehen würde, das hatte sicher niemand erwartet. Genauso wenig war freilich damit zu rechnen, dass es im Duell der Aufsteiger gleich eine 16:37-Niederlage setzen würde. Beim Team zwei des HCD Gröbenzell standen die Aichacherinnen auf verlorenem Posten. Das kam auch spätestens beim Halbzeitstand von 19:5 zum Ausdruck.
Wenn es in einer Handballpartie nicht laufen will, dann greift man üblicherweise zu einem Mittel im Regelwerk, das eine Auszeit von einer Minute vorsieht. Trainer Martin Fischer entschloss sich in Gröbenzell bereits nach knapp neun Minuten dazu. Und das Ergebnis? Es war ernüchternd. Denn wenig später war jedem klar, dass die Oberbayern, Meister der BOL Alpenvorland, einem Kantersieg zusteuern würden. Bezeichnend war auch, dass die Gäste die zwei Chancen vergaben, die sie per Siebenmeter hatten. Sowohl Iris Kronthaler als auch Iva Vlahinic verpassten diese Gelegenheiten. Und zu allem Übel kam auch noch die Rote Karte für Marleen Bscheider. Kleiner Trost am Rande: Diese Strafe wird kein Nachspiel vor einem Sportgericht haben.
Wie ist nun die hohe Niederlage zu erklären? „Im Spielverlauf wurde deutlich, dass wir im Körperlichen und im Handlungsablauf noch Defizite haben“, berichtete Fischer. Die führten zu rund 20 technischen Fehlern und einer Anzahl von Fehlwürfen. „In der Klasse ist der Gegner in der Lage, das über Konter zu bestrafen. Da ist das Tempo höher. Das ist nicht der einzige Gegner, der das Umschaltspiel beherrscht.“ Dazu kam eine deutlich ausgeprägte Nervosität zu Beginn. Tini Wonnenberg wurde wegen Schulterproblemen nicht eingesetzt und Lara Leis wegen eines Bänderrisses. „Damit“, so Fischer weiter, „konnten wir die zentrale Position in der Rückraummitte nicht so besetzen, wie wir uns das vorgestellt hatten.“
Der Coach fand trotz allem einen positiven Aspekt: „Die zweite Halbzeit war besser. Wir haben versucht, kämpferisch mitzuhalten. Wir haben uns nicht hängen lassen.“ Die Rote Karte stufte er als harte Entscheidung ein, seiner Ansicht nach wären da auch zwei Minuten ausreichend gewesen.
TSV Aichach Silke Arnold, Nadja Ammalou, Iris Kronthaler (2), Annabel Weiß (1), Verena Merker (1), Tini Wonnenberg, Johanna Fackler (3), Lina Schrempel (4), Ramona Bscheider, Bettina Bölk (1), Marleen Bscheider, Iva Vlahinic (4), Katrin Storr, Lara Leis.
Zeitstrafen 2:3 - Siebenmeter 4:2 Rote Karte Marleen Bscheider (Aichach/34:20/ohne Bericht).