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Handball: Katerstimmung

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Katerstimmung

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    Glückliche Menschen sehen anders aus: Trainer Udo Mesch (links) und Abteilungsleiter Lothar Bahn müssen sich wohl damit abfinden, dass Aichachs Handballer in der kommenden Saison erneut in der Bezirksoberliga spielen. Der Aufstieg scheint verspielt.
    Glückliche Menschen sehen anders aus: Trainer Udo Mesch (links) und Abteilungsleiter Lothar Bahn müssen sich wohl damit abfinden, dass Aichachs Handballer in der kommenden Saison erneut in der Bezirksoberliga spielen. Der Aufstieg scheint verspielt. Foto: Archivfoto: Michael Eberle

    Aichach So lange ist es gar nicht mal her, da lagen sich Spieler, Trainer und Abteilungsleiter jubelnd in den Armen. Mitte Januar war es. Die Handballer des TSV Aichach hatten gerade den TSV Schwabmünchen geschlagen, hatten die Tabellenführung in der Bezirksoberliga übernommen und hatten durch den 32:29-Erfolg auch noch den direkten Vergleich gegen den hartnäckigen Konkurrenten für sich entschieden. Aichachs Handballer nährten Hoffnungen auf die Wiederkehr einstiger Handballfesttage.

    Einen guten Monat später ist von der Euphorie, mit der die Schwabmünchner in ausverkaufter Halle niedergerungen wurden, wenig übrig geblieben. Ernüchterung ist allenthalben eingekehrt, vor allem bei Trainer Udo Mesch. Der Übungsleiter ist ehrgeizig, will aus seinem Team stets das Bestmögliche herausholen. Entsprechend deutlich formuliert er nun: „Wir werden unser Ziel nicht erreichen können.“ Nur noch theoretischer Natur scheint der Landesligaaufstieg angesichts vier Punkten Rückstand auf Tabellenführer Schwabmünchen.

    Lange Zeit hat Mesch, 49, es verstanden, das besagte Bestmögliche aus seiner Mannschaft herauszuholen. Dies war, bevor die vielen verletzten Spieler den Kader der Aichacher derart ausdünnten. In deren Ausfällen sieht Mesch den sportlichen Abfall der vergangenen Wochen begründet. „Hauptsächlich“ seien die Verletzungen schuld, meint Mesch. „Wir hatten da einfach Pech“, so der Trainer.

    Aichach fehlt der Unterbau

    Hinter diesem „hauptsächlich“ scheint sich allerdings auch ein „nicht nur“ zu verbergen. Die Trainingsbeteiligung hielt sich zuletzt in äußerst überschaubaren Grenzen. Als eine Trotzreaktion auf die Niederlage in Göggingen vonnöten gewesen wäre, musste Mesch ein Training ausfallen lassen, weil er nur noch ein Häufchen Spieler zur Verfügung gehabt hätte. Den Aichachern fehlt schlicht der Unterbau, der den Ausfall einiger Handballer kompensieren könnte und sie weiter vom Aufstieg hätte träumen lassen können. Immerhin: In der kommenden Spielzeit wird es eine zweite Mannschaft geben, verspricht Abteilungsleiter Lothar Bahn schon mal.

    Trainer Mesch muss in den jüngsten Wochen den Eindruck gewonnen haben, dass nicht jeder Spieler dieselbe zielorientierte und ehrgeizige Einstellung mitbringt wie er selbst. Darauf angesprochen gibt der 49-Jährige eine eindeutige und vielsagende Antwort: „Das lasse ich unkommentiert.“ Allerdings hält der Coach sich mit ausufernder Kritik an der Spielauffassung seiner Schützlinge zurück. Schließlich hätten sie alle einen Beruf und verdienten ihr Geld nicht mit dem Hobby. Dies müsse man berücksichtigen, meint Mesch.

    Nichtsdestotrotz haben die etlichen Negativerlebnisse der vergangenen Wochen ihre Spuren beim Trainer hinterlassen. Der verweist auf die „sehr gute Hinrunde“, macht allerdings deutlich, dass er sich schon „die eine oder andere Frage“ stelle. Heißt: Mesch formuliert bestimmte Bedingungen, unter denen er als Trainer beim TSV Aichach weitermachen will. Eine davon ist ein konkurrenzfähiger Kader. Den hatten die Aichacher auch in dieser Saison, nur, er war nicht breit genug.

    Daran arbeitet Abteilungsleiter Bahn. Er verweist auf die gute Jugendarbeit mit deren zwölf Teams. Zwei Mannschaften spielten demnächst in der Qualifikation zur Landes- beziehungsweise Bayernliga. Kurzfristig wird der Nachwuchs den Männern nicht helfen. Dies weiß auch Bahn. Man benötigt Personal aus der näheren und weiteren Umgebung. Allerdings gestalteten sich Gespräche mit möglichen Neuzugängen immer schwieriger. Man sei kein Verein mit großem Budget. Und: „Man bekommt kein festes Ja und kein festes Nein“, so Bahn.

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