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Handball: Jubel über den Neustart

Handball

Jubel über den Neustart

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    Viel Grund zum Jubeln hatten die Handballerinnen des TSV Aichach nach ihrem Sieg gegen den Kissinger SC 2. Sie spielen wieder in der Landesliga.
    Viel Grund zum Jubeln hatten die Handballerinnen des TSV Aichach nach ihrem Sieg gegen den Kissinger SC 2. Sie spielen wieder in der Landesliga. Foto: Fotos: Kleist

    Aichach Die beiden Herren brachten schon aus großer Entfernung zum Ausdruck, was bei ihnen große Freude ausgelöst hatte. Mit Shirts, auf denen der Aufdruck „Meister 2010/11“ zu sehen war, kreuzten Martin Fischer und Richard Hangl am Sonntag beim Heimspiel der Aichacher Handballer auf. Die beiden sind zuständig für die Handballerinnen des TSV Aichach. Und die waren am Samstag in Kissing mit Glanz und Gloria in die Landesliga zurückgekehrt.

    Zwölf Monate nach dem bitteren Abstieg haben die Aichacherinnen den Betriebsunfall gleich wieder korrigiert – so was kommt nicht so selten vor im Sport. Wie die Handballfrauen aus der Kreisstadt dieses Blitz-Comeback schafften, das macht ihnen aber so schnell keiner nach. In der Saison 2009/10, in der Landesliga, bezogen sie Prügel am laufenden Band; schon bald war klar, dass sie eine Etage tiefer rutschen würden. Die vielen Niederlagen für das überforderte Team, das auch deswegen nicht so recht auf die Beine kam, weil wichtige Kräfte langfristig verletzt ausfielen, hätten zu einem Auseinanderbrechen der Mannschaft führen können. Misserfolge sind oft ein Grund, um die Flinte ins Korn zu werfen.

    Doch diese Truppe zeigte eine andere Reaktion. Sie akzeptierte das Gastspiel in der Bezirksoberliga nicht als Strafe, sondern als Chance für einen Neustart. Und der ist in einer Art und Weise gelungen, wie es keiner erwarten durfte: 14 Spiele – 14 Siege. Der letzte, bei der zweiten Mannschaft des Kissinger SC, fiel mit 27:16 Toren noch mal so richtig deutlich aus, er war das Spiegelbild der gesamten Saison. Schließlich war einzig der Verlierer vor dieser Partie noch in der Lage gewesen, die Aichacher vom Thron zu stoßen.

    Im Sport wird oft nach Erfolgsgeheimnissen gefragt. Der Zusammenhalt der Handballerinnen darf hier sicher angeführt werden. Nach dem Coup in Kissing wurde ordentlich gefeiert. Und dann haben die Mädels mit Martin Fischer, dem Richard Hangl zur Seite steht, einen Coach, der mit ihnen richtig umzugehen weiß, der sie vor allem nie so richtig unter Druck setzt. „Und wenn wir nicht aufsteigen, dann geht die Welt auch nicht unter“, sagte er beispielsweise vor der Fahrt in den Landkreissüden. Freilich auch, um den Druck von seinen Spielerinnen zu nehmen. Dort durfte der Trainer über eine starke Defensive staunen, sodass die Gäste zur Pause bereits mit 14:8 Toren führten. Die SC-Spielmacherin Zsuzsanne Kleitsch mit enger Deckung aus dem Spiel zu nehmen, erwies sich als die richtige Marschroute. In der Pause machte Fischer seinen Leuten klar: „Es geht wieder bei Null los.“

    30 Minuten später zog der Coach ganz tief den Hut vor seinen Handballerinnen: „Ich habe nie an einem Sieg gezweifelt. Ich bin stolz auf den Mannschaftszusammenhalt.“ Mit Amrei Starmühler, die seit einigen Wochen wieder mittrainierte, hatte sich eine erstklassige Spielerin rechtzeitig zurückgemeldet. Daneben demonstrierte nicht zuletzt Tini Wonnenberg in dieser BOL, der nur acht Teams angehörten, ihre Routine und ihre Klasse. Wie geht’s nun weiter beim neuen Landesligisten? „Wir werden uns zusammensetzen“, erklärt Fischer. Dabei wird man ausloten, wie die Perspektiven aussehen für die kommende Spielzeit.

    Dass man dann auf ähnlich große Unterstützung wie am Samstag hofft, als ein Fanbus nach Kissing eingesetzt wurde, das versteht sich von selbst. Fischer: „Die Unterstützung vom Verein war hervorragend.“

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