Aichach Von den elf Heimspielen der vergangenen Saison haben die Handballer des TSV Aichach alle für sich entschieden. In der neuen Runde erhielt die weiße Weise bereits die ersten Flecken. Dem SC Ichenhausen unterlag Aichach am Samstag mit 31:32 Toren.
Das Resultat verheimlicht, was sich am Ende der 60 Minuten zutrug. Es war eine rassige Partie in der Bezirksoberliga, wobei die Gäste von Anfang an ihre individuellen Qualitäten in die Waagschale warfen. Auch die Hausherren zeigten sich lange in einer guten Verfassung. Nach einem Rückstand in Form von vier Treffern beendeten sie Durchgang eins mit einem ordentlichen Polster (19:16).
Und in diesem Stil ging’s weiter. Beim Stand von 30:25 sprach alles für einen doppelten Punktgewinn der Aichacher. Doch dann erlaubten sie sich einen Einbruch, der nicht zu erklären ist. 1:7 Tore in den letzten Minuten – so was muss ins Auge gehen, zumal gegen den SC Ichenhausen, der für einen Rang ganz oben in Betracht kommt. Gregor Triltsch hatte mal wieder alle Register gezogen, ein Dutzend an Treffern spricht für sich. Doch dann setzte er einen Siebenmeter an den linken Pfosten. Das Unheil nahm seinen Lauf und war nicht aufzuhalten.
„Sie hatten eine breitere Bank“, meinte Trainer Udo Mesch mit Blick auf das Gästeteam. „Unsere Wechselmöglichkeiten im Rückraum waren sehr beschränkt. Und ich fürchte, dass sie noch mehr beschränkt werden.“ Christian Neumair, immerhin sechsfacher Torschütze, musste nach der dritten Zeitstrafe das Parkett vorzeitig verlassen. Die Sorge von Mesch galt eher Markus Meier, der vier Sekunden vor der Schlusssirene ebenfalls mit Rot ausgeschlossen wurde. Ihm droht nun eine Sperre. Wobei die Verantwortlichen auf Aichacher Seite die Schuld nicht bei den beiden Damen suchten, die das Spiel leiteten. Die agierten streng auf beiden Seiten und wussten sich Respekt zu verschaffen. „Wir haben keinen Ball mehr ins Tor gebracht“, beschrieb Mesch die Schlussminuten. Zuvor hatte er „ein ganz gutes Gefühl“.
Er vergaß nicht, den neuen Torhüter Markus Megele zu loben; der löste nach wenigen Minuten Thomas Wonnenberg ab, der nach langer Verletzungspause zurückgekehrt war. Mesch: „Zum Schluss haben wir leider viele Fehler gemacht. Das war nicht irgendein 0815-Gegner.“ Sonst hätten die Gäste das Spiel nicht drehen können.
TSV Aichach Wonnenberg, Megele, Triltsch (12/5), Ruhnke (1), Neumair (6), Borowitzki, Obermayer (1), Meier (4), Stubner (1), Hewel (1), Harner, Schatzlmayr (3), Bauer (2).
SC Ichenhausen Paluk, Kif, Steck (4), Tobias Hornung (4), Felix Hornung (1), Müller (4/3), Rösch, Herbel (6), Schößler (2), Trenkenschuh (7), Miehle (2), Mac Hornung, Yapicioglu (2).
Schiedsrichterinnen Michaela Wollin (HC Gauting) und Linay Gürsel (TSV Sonthofen). – Zuschauer 120. – Siebenmeter 6-5. – Strafzeiten 5-7. – Rote Karten Neumair (57:39/dritte Zeitstrafe) und Meier (beide Aichach/59:56/Foul).