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Handball: Glorreiche Zeiten

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Glorreiche Zeiten

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    „Die haben Perspektive. Aber sie müssen auch noch viel lernen. Das braucht Zeit.“TSV-Abteilungsleiter Lothar Bahn über seine Nachwuchstalente
    „Die haben Perspektive. Aber sie müssen auch noch viel lernen. Das braucht Zeit.“TSV-Abteilungsleiter Lothar Bahn über seine Nachwuchstalente

    Aichach Es ist eine kleine Überraschung, wenn man sich die ewige Tabelle der Handballbayernliga anschaut. Nicht auf Platz eins. Dort steht mit dem TSV Lohr der Verein, der seit der Gründung dieser Liga (Saison 1975/76) die meisten Spielzeiten auf dem Buckel hat. 22 sind es mittlerweile für die Unterfranken. Nein, was mehr überrascht, ist beispielsweise Platz 18. Dort steht ein Verein, mit ruhmreicher Vergangenheit. Ein Klub, der einmal zum festen Inventar des bayerischen Oberhauses gehörte. Der aber mittlerweile ein gutes Stück von der Bayernliga entfernt ist. Der TSV Aichach.

    Uli Niedermayr, Peter Hermannstädter, Hartmut Mayerhoffer, Patrick Wolf oder Frank Wäsler – namhafte Spieler trugen schon das TSV-Trikot. Machten die Handballabteilung des TSV im ganzen Freistaat bekannt. Das ist Vergangenheit. Die Gegenwart sieht anders aus. Man bäckt mittlerweile kleinere Brötchen beim TSV. Bezirksoberliga, Ziel Klassenerhalt. Aber zumindest bei dieser Vorgabe ist die Mannschaft auf einem guten Weg. Steht mit 12:14 Punkten im Mittelfeld der Tabelle. Und doch: Für einen Verein wie den TSV ist das einfach zu wenig: „Da müssen wir nicht drum herumreden“, sagt auch Lothar Bahn. Der Abteilungsleiter der TSV-Handballer weiß, dass die Ansprüche höher sind. Von Zuschauern, von Sponsoren und vom Vereinsumfeld. Aichach gehört mindestens in die Landesliga: „Das ist mittelfristig auch unser Ziel“, sagt Bahn. „Aber das geht nicht von heute auf morgen. Dafür braucht man Zeit.“

    Zeit, die der Abteilungsleiter vor allem dafür nutzen will, die Jugendmannschaften nach vorn zu bringen. Zwölf Nachwuchsteams spielen mittlerweile in Aichach Handball. Vor ein paar Jahren war es noch die Hälfte. „Das ist die Zukunft“, sagt Bahn. „Hier sind wir qualitativ und quantitativ sehr gut aufgestellt.“ In Sachen Spieler und auch organisatorisch. Denn mittlerweile sind die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilt. Mit Thomas Obermayer (stellv. Abteilungsleiter), Christopher Wolf (Jugendleiter) und Tini Wonnenberg (stellv. Jugendleiterin) finden sich kompetente Personen in wichtigen Funktionen wieder. Das Problem: Gerade in dem Nachwuchsbereich, der für die Senioren am wichtigsten ist, herrscht Flaute. Eine männliche A-Jugend sucht man beim TSV vergeblich: „Das ist ein Manko“, gesteht Bahn. „Aber das werden wir im kommenden Jahr behoben haben. Dann werden wir von der A-Jugend bis zu den Bambini alle Altersklassen besetzt haben.“

    So müssen die Jungen bereits jetzt bei der ersten Mannschaft ran. Und machen ihre Sache dort ausgesprochen gut. Timo Stubner, Alexander Bahn und Armin Maus zeigten schon in den vergangenen Partien, dass sich dort etwas entwickeln könnte. Dass sie in ein paar Jahren zu echten Leistungsträgern werden könnten. Lothar Bahn bleibt dennoch vorsichtig: „Die haben Perspektive“, sagt auch der TSV-Handballchef. „Aber sie müssen auch noch viel lernen. Das dauert.“

    Und da ist es wieder. Dieses Verlangen nach Geduld. Nach Zeit. Man ist beim TSV bedacht darauf, keine großen Erwartungen zu wecken. Langfristig soll etwas entstehen. Und ganz wichtig bei dieser Entwicklung ist eine Personalie. Die des Trainers.

    Und genau da sieht Bahn den großen Vorteil seines Vereins: „Udo Mesch ist ein exzellenter Lehrmeister“, schwärmt der Abteilungsleiter. „Er hat methodisch alles drauf. Nicht umsonst hatte er schon hohe Trainerämter beim Bayerischen Handballverband inne.“ Es gibt nur ein Problem. Udo Meschs Vertrag beim TSV läuft Ende der Saison aus. Ob er in Aichach bleibt, steht noch nicht fest. Bahn würde den Übungsleiter gerne halten. Eine endgültige Entscheidung ist allerdings noch nicht gefallen.

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