Startseite
Icon Pfeil nach unten
Aichach
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Handball: Eine Sportart hängt in den Corona-Seilen

Handball

Eine Sportart hängt in den Corona-Seilen

    • |
    Enttäuschung bei den Handballern (hier Friedbergs Torhüter Benjamin von Petersdorff): Die Saison wurde vom Verband bis Mitte November ausgesetzt. So reagieren die heimischen Vereine.
    Enttäuschung bei den Handballern (hier Friedbergs Torhüter Benjamin von Petersdorff): Die Saison wurde vom Verband bis Mitte November ausgesetzt. So reagieren die heimischen Vereine. Foto: Peter Kleist (Archiv)

    Überraschend kam die Nachricht am Mittwoch wirklich nicht. Der Bayerische Handballverband (BHV) ordnete eine Pause im Spielbetrieb für die kommenden drei Wochenenden an und reagierte damit auf die steigenden Zahlen der Corona-Infektionen. Damit haben alle Beteiligten in dieser Zeitspanne Klarheit, sie brauchen vorerst keine Sorge zu haben, dass kurzfristig eine Absage erfolgt. Die Vereine haben sich fürs Erste nicht mehr um das Hygienekonzept zu kümmern, das mit umfangreichen Maßnahmen verbunden ist und wozu viele Helfer erforderlich sind. Wie beurteilt die Handball-Abteilung des TSV Aichach die Entscheidung des BHV?

    Wonnenberg: Vereine haben darauf gewartet

    „Viele Vereine haben darauf gewartet“,sagt Thomas Wonnenberg, der als Trainer der Landesligafrauen fungiert. Kissing und Schwabmünchen hätten vorab angedeutet, sie wollten zwei-, dreimal nicht spielen, um abzuwarten, wie der Verband reagiert. Am vergangenen Freitag wurde die Aichacher Heimpartie gegen Würm-Mitte abgesagt, nachdem es einen Verdachtsfall im TSV-Team gegeben hatte. Mittlerweile ist klar, dass die betreffende Spielerin nicht infiziert war. Bei einer Nachwuchsmannschaft des Vereins gab es dagegen ein positives Testergebnis. Wonnenberg hat alle Handballerinnen aus seinem Kader gefragt, ob sie weiter am Training teilnehmen wollen. Alle antworteten mit Ja. Der Coach hätte es bedauert, wenn man bei den Übungseinheiten nun Abstriche hätte hinnehmen müssen. Wonnenberg: „Es ist extrem schade, weil wir gut drin waren.“ Schließlich war der Aufsteiger mit zwei Siegen gestartet und wäre am Samstag zum Spitzenduell in Gröbenzell angetreten.

    Pause hat auch Vorteile für Aichacher Frauen-Team

    Die Pause hat auch einen positiven Aspekt. Lina Schrempel kann in Ruhe ihre Schulterverletzung auskurieren. Ihre Rückkehr aufs Parkett war Ende dieses Monats erwartet worden. Wie soll das Thema Nachholtermine geklärt werden? In der Landesliga wird die Runde ohnehin regulär erst im Mai abgeschlossen. Thomas Wonnenberg könnte sich vorstellen, dass man bis in den Juni 2021 hinein um Punkte spielen wird. Für denkbar hält er eine Regelung, nach der jedes Team einmal gegen jeden anderen Konkurrenten antritt. Am Mittwoch hat er die Rede von Ministerpräsident Markus Söder verfolgt: „Den Sport hat er mit keinem Wort erwähnt. Das ist ein gutes Zeichen, das zeigt, dass im Sport keine größeren Infektionsgeschehen ablaufen.“

    Nachholspiele sollen ab Mitte November über Bühne gehen

    Bei den Männern hatte in der Saison 2019/20 Martin Freiding als Torhüter Nummer zwei ausgeholfen, das war auch für die neue Spielzeit vorgesehen. Angesichts der Ansteckungsgefahr meldete der Routinier, der als Physiotherapeut eng mit Patienten zu tun hat, Bedenken an. Ihm erschien laut Trainer Stefan Knittl das Risiko zu hoch. Also wäre am Samstag wohl ein Kandidat aus der A-Jugend eingesprungen. Nach der nun angeordneten Zwangspause sollte das Spielrecht für Neuzugang Oliver Weymann vorliegen, der zuletzt in Friedberg zwischen den Pfosten stand. Dass erst mal Abwarten angesagt ist, mit dieser Entwicklung hat Knittl kein Problem, im Gegenteil: „War absolut richtig, der BHV musste handeln, ich stehe voll dahinter. Die Gesundheit hat Vorrang.“ Gespannt ist er darauf, wie sich der Verband die Fortsetzung der Runde vorstellt oder im Fall von Aichach den Start. Denn das Auftaktspiel des TSV, das zu Hause gegen Meitingen vorgesehen war, wurde von den Gästen aufgrund eines Verdachtsfalles abgesagt. Nachholtermine sind für den Coach noch kein Thema; seinen Aussagen zufolge ist für den 14. November geplant, dass die Handballspiele in Bayern über die Bühnen gehen sollen.

    Die Männer werden im Training zunächst eine kurze Pause einlegen, dann soll es normal weitergehen. Wichtig ist Knittl der Hinweis, dass nur im Rahmen einer Mannschaft die Übungseinheiten stattfinden: „Gerade im Jugendbereich ist das sehr wichtig.“ Das hat zur Folge, dass die Verantwortlichen – nicht zum ersten Mal in Corona-Zeiten – umplanen müssen, um den allgemeinen Vorgaben gerecht werden zu können.

    Lesen Sie dazu den Kommentar: Handball: Eine Entscheidung muss her

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden