Göggingen Damit konnte man wirklich nicht rechnen. Da fahren die Handballer des TSV Aichach nach Göggingen und setzen sich mit 28:25 durch. Der vierte Sieg in Folge unterstreicht den klaren Aufwärtstrend. Am wertvollsten war dabei wohl der Erfolg am Samstag, denn dieser Gegner ist eher der Spitze in der Bezirksoberliga zuzuordnen.
Es ist nicht gerade leicht, die Frage nach dem Anteil eines Trainers zutreffend zu beantworten. In diesem Fall war der Auswärtssieg sicher ein Stück auch das Verdienst von Udo Mesch. Er hatte kürzlich den Gegner beobachtet und danach respektvoll von dessen Rückraum gesprochen. Dagegen stellte er eine 5:1-Abwehr, eine Taktik, an der man seit Wochen arbeitet und die sich einmal mehr hervorragend schlug. Mesch geriet ins Schwärmen: „Das war das Beste seit Langem. Damit kam der Gegner mit seinen Kreuzbewegungen im Rückraum nicht zum Zug.“ Wichtig für den Gewinn der beiden Zähler war auch der letzte Mann. Thomas Wonnenberg zeigte in der zweiten Halbzeit einige Paraden, die man als sensationell bezeichnen darf. Als er einen Gegenstoß geradezu akrobatisch abfing, war auch bei Mesch die Skepsis verloren, ob denn die Kräfte in der Schlussphase noch reichen würden. Wie sehr sich die Mannschaft verausgabt hatte, das erlebte er nachher in der Kabine: „Die waren so kaputt, dass sie sich nicht mehr richtig freuen konnten.“ Die harte Arbeit der letzten Wochen hatte sich ausgezahlt.
Bis zum 8:8 war alles offen, dann zogen die Gäste weg, kurz vor der Pause kassierten sie noch einen Treffer zum 16:12. „Diese Abwehrarbeit kostet Kraft, mir war klar, dass es am Ende heftig werden würde“, fürchtete Udo Mesch. Doch seine Schützlinge schufen sich gleich mal ein Polster für die letzten Minuten und lagen mit 18:12 und 23:16 vorne. Die Aufholjagd der Gögginger führte nicht mehr zu einer entscheidenden Veränderung des Ergebnisses.
Beachtlich war auch die Tatsache, dass die Aichacher keinesfalls aus dem Vollen schöpfen konnten. Im letzten Moment fielen noch Christopher Wolf und Alex Schatzlmayr aus. Schlimm wäre es geworden, hätte sich Thomas Obermayer nicht rechtzeitig aus dem Urlaub zurückgemeldet. Er kam auf den letzten Drücker, 40 Minuten vor dem Anpfiff, und traf dann immerhin dreimal. Dass Gregor Triltsch 13 Treffer beisteuerte, ist schon beinahe die Norm. (jeb)
TSV Aichach Wonnenberg, Megele, Triltsch (13/4), Obermayer (3), Meier (3), Stubner (2), Hewel (3), Bauer (4), Harner, Maus.