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Fußball: Verlieren verboten

Fußball

Verlieren verboten

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    „Wenn wir dieses Spiel nicht gewinnen, wird es sehr schwer.“Klaus Wünsch, Trainer FC Affing
    „Wenn wir dieses Spiel nicht gewinnen, wird es sehr schwer.“Klaus Wünsch, Trainer FC Affing

    Klaus Wünsch zählt in der Bayernliga zu den erfahrenen Trainern – allein wegen seiner 56 Jahre. Aber auch, weil er als Fußballtrainer schon etliche Situationen durchlebt hat, in denen er eine Mannschaft unter Druck zu sportlichen Zielen führen musste. Ungeachtet dieser Erfahrungen stellt die Aufgabe des Wochenendes für den Trainer des FC Affing eine Herausforderung der besonderen Art dar. „Ich bin sehr unter Anspannung. Das ist eines der wichtigsten Spiele der Saison. Das kann man nicht einfach so wegschieben“, gesteht Wünsch. Außerdem sagt er unumwunden: „Ich bin kein Zauberer.“

    Ein Stück weit sind die Affinger selbst schuld, dass der Druck am Sonntag enorm angestiegen ist. Eigentlich stand der FC Ismaning auf verlorenem Posten, zierte in der Winterpause abgeschlagen das Tabellenende. Im Verein ging es unter Trainer Roman Grill drunter und drüber. Die Kicker rauften sich allerdings zusammen und ließen eine beeindruckende Frühjahrsrunde folgen. Weil anderen Teams im unteren Drittel obendrein die Konstanz fehlte, dürfen sich die Münchner Vorstädter plötzlich Hoffnungen machen, weiter der Bayernliga anzugehören. Affings Sportlicher Leiter Markus Berchtenbreiter, 45, sagt, man habe Ismaning wieder mit ins Boot geholt und fügt hinzu: „Sie haben einen Lauf, haben das Momentum auf ihrer Seite und holen die Punkte.“

    Ausgerechnet in der Schlusssequenz der Saison leisten sich die Affinger Spieler eine kleine Schwächeperiode. Dadurch ist ihnen das Selbstvertrauen abhandengekommen, mit dem sie ihre eigene Erfolgsserie im Frühjahr über Wochen hinweg von Spiel zu Spiel fortführten. Offensichtlich wurde dies beim jüngsten Unentschieden in Wolfratshausen, das nach 2:0-Vorsprung einer Niederlage gleichkam.

    Eine endgültige Erklärung wird es wohl nie geben, warum Fußballer in einem Spiel alles richtig machen, im nächsten hingegen katastrophale Fehler produzieren. Ein Ansatz: Können spielt dann eine untergeordnete Rolle, Konzentration rückt in den Vordergrund – das Spiel wird zur Kopfsache. Trainer Wünsch wird seine Mannschaft darauf einstellen. Entscheidend werde sein, wer seine Nerven in den Griff bekommt, meint er. „Der wird den Platz als Sieger verlassen.“

    Gegen Wolfratshausen ließ sich beobachten, dass die Spieler beim 1:2-Anschlusstreffer unruhig wurden. Diese Verunsicherung mündete in den späten Ausgleich. Gleiches soll sich gegen Ismaning tunlichst nicht wiederholen. Trainer Wünsch will seiner Mannschaft dabei helfen. Noch akribischer als gewöhnlich beschäftige er sich mit dem Gegner, in der Vorbereitung habe er weitere Reizpunkte gesetzt, versichert er.

    Er bemüht sich gar nicht erst, die Bedeutung dieser Begegnung abzuschwächen. Selbst ein Punkt ist ihm zu wenig. „Wenn wir dieses Spiel nicht gewinnen, wird es sehr schwer.“ Wünsch fordert von seiner Mannschaft, den Fokus vollends auf das Spiel zu richten. Ihre sportliche Zukunft, ob beim FC Affing oder einem anderen Verein, dürfe sich nicht negativ auf die Leistung auswirken.

    Markus Berchtenbreiters Gedanken kreisen hingegen fast ständig um die Zukunft der Mannschaft. Aufgrund seiner Funktion ist das auch nötig. Nach den bekannten Abgängen von Torwart Gail (Pause), Al-Jajeh, Lemmer, Jorsch (alle TSV Rain), Surauer (Spielertrainer BC Rinnenthal) ist der Verantwortliche zum Handeln gezwungen. Einige Entscheidungen sind bereits getroffen.

    Aus der Jugend des FC Stätzling schließen sich Patrick Stoll und Usama Jassem dem FCA an, vom FC Garmisch-Partenkrichen kommt Ognjen Ivic. Lange buhlt Berchtenbreiter um Simon Knauer vom Landesligisten TSV Aindling, perfekt ist der Wechsel ebenso wenig wie der seiner Mitspieler Patrick Modes und Torwart Sven Wernberger. Außerdem soll Nino Kindermann (TSV Friedberg) Affings Trikot tragen, eine endgültige Zusage steht auch hier aus. „Ich denke, wir kommen zusammen“, so Berchtenbreiter. Fragezeichen stehen hinter Kandidaten im jetzigen Team. Zuletzt haben Thiel und Schmidt zugesagt, nicht entschieden haben sich Kefer, Panknin, Söllner und Nießeler.

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