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Fußball: Spielabsagen: Wenn die Fußball-Plätze tief werden

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Spielabsagen: Wenn die Fußball-Plätze tief werden

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    Platz unter Wasser: Wenn im Spätherbst der Dauerregen einsetzt, ist auf vielen Spielfeldern in der Region kaum an Fußball zu denken. Der Verband hat dafür eine Regelung zugunsten der Vereine eingeführt. Dieses Schlupfloch wird aber hin und wieder genutzt, auch wenn der Platz eigentlich bespielbar wäre. Kreisspielleiter Reinhold Mießl hat dafür kein Verständnis. <b>(Symbol)</b>
    Platz unter Wasser: Wenn im Spätherbst der Dauerregen einsetzt, ist auf vielen Spielfeldern in der Region kaum an Fußball zu denken. Der Verband hat dafür eine Regelung zugunsten der Vereine eingeführt. Dieses Schlupfloch wird aber hin und wieder genutzt, auch wenn der Platz eigentlich bespielbar wäre. Kreisspielleiter Reinhold Mießl hat dafür kein Verständnis. <b>(Symbol)</b> Foto: Reinhold Radloff

    Es ist jedes Jahr das Gleiche: Kurz vor der Winterpause werden Fußballspiele angeblich wegen schlechten Wetters und Unbespielbarkeit des Rasens abgesagt. Die Notwendigkeit dafür ist nicht immer klar erkennbar. Ist der Rasen wirklich unbespielbar? Ist das Wetter wirklich zu schlecht, als dass man Fußball spielen kann? Oder stecken andere Gründe dahinter – Kreisspielleiter Reinhold Mießl ist nicht mit jeder Spielabsage einverstanden.

    Besonders sauer ist Mießl die Absage des TSV Rehling in der Kreisliga Ost vor knapp zwei Wochen aufgestoßen: „Die Absage ist eine Sauerei und hat einen faden Beigeschmack“, sagt der erfahrene Funktionär. Denn laut Mießl hätten die Rehlinger aufgrund personeller Probleme bereits unter der Woche beim Gegner TSV Pöttmes angefragt, ob die Partie nicht verlegt werden könnte. Am Morgen des Spieltages um 8.15 Uhr erfuhr Mießl dann, dass der Platz nicht bespielbar wäre, da das Wasser nicht ablaufen würde. Mießl machte sich an diesem schönen Herbsttag dann selbst ein Bild vom Rehlinger Platz: „So schlecht war das Wetter nicht und der Platz sah auch nicht so schlimm aus.“ Sebastian Kalkbrenner, Trainer des TSV Rehling, schilderte die Situation folgendermaßen: „Ich weiß, dass das nur wenige Leute glauben.“ Laut Kalkbrenner gab es bereits im Heimspiel zuvor gegen den FC Affing Probleme mit dem Platz.

    Eine Spielabsage verärgert Kreisspielleiter Reinhold Mießl

    Mießl musste sich trotzdem den Fragen der Fußballfans stellen, denn auf allen anderen Plätzen der Kreisliga rollte der Ball. Machen könne er gegen eine solche Absage ohnehin nichts: „Die Vereine können das beim ersten Mal in der Saison selbst entscheiden“, erklärt Mießl. Seine Möglichkeiten, etwas gegen vorgetäuschte Spielabsagen zu unternehmen, sind begrenzt. Früher urteilten die Schiedsrichter, ob der Fußballplatz ein vernünftiges Spiel zulässt. Heute genüge ein Anruf und die Partie wird nachgeholt. „Erst beim zweiten Mal können wir eingreifen“, so Mießl. Dann könne das Heimrecht getauscht werden. Vorausgesetzt der Gegner ist einverstanden und dessen Platz bespielbar.

    Rehling ist dabei kein Einzelfall. Nicht umsonst führte der Bayerische Fußballverband die Ausnahmen zugunsten der Vereine ein und änderte die Spielordnung. „Viele Klubs vom Land fühlten sich benachteiligt“, sagt Mießl. Die städtischen Klubs, deren Plätze meist in kommunaler Hand sind, hatten es leichter, eine Absage herbeizuführen. Ein Gespräch mit einem Vertrauten der Stadt und schon war der Platz gesperrt. Mießl ist bewusst, dass es manchmal wirklich triftige Gründe für Absagen gibt, die nichts mit dem Wetter zu tun haben. „Mit mir kann man reden. Es gibt bei uns ganz unterschiedliche Plätze in der Region“, sagt er. Auf dem einen stehe das Wasser mehr, auf dem anderen weniger. „Wenn ich aber das Gefühl habe, dass mich jemand linken will, dann verstehe ich keinen Spaß.“ Dann behalte er die Vereine im Auge: „Das merkt man sich natürlich.“

    Kreisspielleiter Reinhold Mießl hat viel zu tun.
    Kreisspielleiter Reinhold Mießl hat viel zu tun. Foto: Oliver Reiser

    Gibt es auch generelle Spielabsagen?

    Von generellen Spieltagsabsagen hält Mießl wenig. „Da reicht ein bisschen Regen nicht aus, sondern es müsste schon schneien und im ganzen Bezirk würde der Ball ruhen.“ Prinzipiell ist der Kreisspielleiter mit der derzeitigen Situation unzufrieden. Bei der BFV-Tagung im Februar in Bad Gögging (Niederbayern) will er die Problematik ansprechen. Er bevorzuge die alte Regelung, bei der der Schiedsrichter entscheidet.

    Jetzt blickt Mießl auf den letzten regulären Spieltag am Wochenende voraus. Am vergangenen Wochenende gab es allein in der Kreisliga Ost drei witterungsbedingte Absagen. Für die kommenden Tage ist er optimistisch: „Bisher sieht es ganz gut aus.“ Er geht davon aus, dass alle Partien angepfiffen werden können. Die Partie zwischen dem TSV Rehling und dem TSV Pöttmes soll übrigens bereits am 27. November nachgeholt werden: „Das müssen wir auf uns zukommen lassen. Aber meist ist das Wetter Ende November besser als zuvor.“ (mit rr)

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