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Fußball-Relegation: Stürmt Pipinsried in die Regionalliga?

Fußball-Relegation

Stürmt Pipinsried in die Regionalliga?

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    Emre Arik (links) ist nach seinem Treffer zum 1:1 auch von Teamkollege Daniel Barna kaum aufzuhalten. Im Rückspiel bei der SpVgg Greuther Fürth II braucht der FC Pipinsried wieder mindestens ein Tor zum Aufstieg.
    Emre Arik (links) ist nach seinem Treffer zum 1:1 auch von Teamkollege Daniel Barna kaum aufzuhalten. Im Rückspiel bei der SpVgg Greuther Fürth II braucht der FC Pipinsried wieder mindestens ein Tor zum Aufstieg. Foto: Sebastian Richly

    Was war das für ein Spektakel beim Relegationshinspiel zur Regionalliga zwischen dem FC Pipinsried und der zweiten Garnitur der SpVgg Greuther Fürth. In einem hochklassigen Spiel trennten sich die Kontrahenten 1:1. Für das Rückspiel am Montag um 16 Uhr ist damit noch alles drin.

    Das sieht auch FCP-Spielertrainer Fabian Hürzeler so: „Wir werden am Montag noch einmal alles raushauen. Wir können Geschichte schreiben und den Aufstieg packen.“ Dennoch weiß der Coach um die Schwere dieser Aufgabe: „Das Auswärtstor hat uns natürlich wehgetan. In diesem Modus müssen wir ein Tor schießen, um weiterzukommen. Aber dazu sind wir jederzeit in der Lage.“

    Das demonstrierte der FCP schon im Hinspiel. Vor allem in der ersten Halbzeit hätte Pipinsried durchaus in Führung gehen können. Alleine Adthedon Lushi tauchte mehrere Male gefährlich vor Fürths Keeper Sascha Burchert auf. „Mit dem Ergebnis bin ich nicht ganz zufrieden, mit der Leistung aber schon“, ergänzt Hürzeler. Aus dem Hinspiel nimmt der Coach einige Erkenntnisse mit: „Die Fürther sind hier mit mehreren Spielern aus dem Profi-Kader angetreten. Das zeigt, dass sie Respekt vor uns haben.“ Der 24-Jährige sieht sein Team zwar in der Außenseiterrolle, doch nach dem ersten Aufeinandertreffen weiß man in Pipinsried: „Wir können das schaffen. Es ist nur ein Spiel. Wenn wir das gewinnen, haben wir es geschafft. Ein 1:1 muss nicht die schlechteste Ausgangslage sein“, spielt Hürzeler auf die Relegation zur 2. Bundesliga an. Dort hatte Jahn Regensburg zu Hause nur 1:1 gegen den TSV 1860 gespielt und dann im Rückspiel den Aufstieg perfekt gemacht. Hürzeler kann am Montag voraussichtlich auf denselben Kader wie am Donnerstag zurückgreifen: „Viele haben ihren Urlaub storniert. Da merkt man, dass jeder sich dem Ziel unterordnet.“ In Pipinsried wollten mehr als 1100 Zuschauer das Spiel sehen, Hürzeler hofft auch am Fürther Ronhof wieder auf eine große Kulisse: „Das hätte die Partie einfach verdient. Bei zweiten Mannschaften weiß man zwar nie, aber es ist Relegation und es geht um alles.“ Den Gegner erwartet er ähnlich stark wie im Hinspiel: „Die werden wieder mit den besten Spielern auflaufen. Für Fürth geht es um sehr viel. Die wollen den Abstieg mit aller Macht vermeiden.“ Das könnte der Vorteil des FCP sein, denn ein möglicher Aufstieg setzt oft ungeahnte Kräfte frei, während ein drohender Abstieg gerade bei einer so jungen Truppe wie die der Fürther zu Verunsicherung führen kann.

    Nicht mit dabei sein wird FCP-Präsident Konrad Höß. Der 76-Jährige bleibt vorsichtshalber zu Hause in Pipinsried und wird das Spiel im Liveticker verfolgen: „Das ist vielleicht etwas zu viel Stress für mich und mein Herz. Deshalb trete ich die lange Fahrt nicht an.“ Seine Frau Kathi werde dagegen mit nach Franken fahren. Der Klub-Boss drückt die Daumen von zu Hause aus: „Es ist alles möglich, wer hätte gedacht, dass wir erneut den Einzug in die Relegation hinbekommen.“ Höß war nach dem Hinspiel rundum zufrieden: „Den Zuschauern hat es gefallen und auch die Ehrengäste, wie etwa Reinhard Koch (Präsident des BFV), waren sehr angetan.“

    Bei einer Niederlage ist noch nicht alles vorbei

    Und sogar der FCP-Boss bescheinigte seinem Team eine sehr gute Leistung, schätzt den Gegner aber dennoch stärker ein: „Da waren viele von den Profis dabei. Das hat man zwischendrin auch gesehen. Gerade in der zweiten Hälfte war Fürth stark.“ Am Rande des Spiels hatte Höß auch die Möglichkeit, sich mit seinem alten Freund Janos Radoki, seines Zeichens Cheftrainer der Fürther Profis, zu unterhalten: „Er hat mir erzählt, dass ein Abstieg sehr bitter wäre. Der Druck ist hoch in Fürth und deshalb spielen dort auch die besten Spieler.“ Vielleicht findet auch deshalb das Rückspiel am Montag im Fürther Ronhof-Stadion statt, wo sonst die Profis in der 2. Bundesliga kicken. Und vielleicht schafft ja der kleine FC Pipinsried die Sensation und schreibt am Montag Geschichte. Und wenn nicht, dann gibt es noch eine zweite Relegationsrunde gegen den Verlierer aus dem Duell zwischen Viktoria Aschaffenburg und dem SV Seligenporten. Seligenporten hatte am Donnerstag das Hinspiel in Aschaffenburg mit 2:0 gewonnen und steht mit einem Bein schon in der Regionalliga.

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