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Fußball-Relegation: Höß zweifelt am Aufstieg

Fußball-Relegation

Höß zweifelt am Aufstieg

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    Pipinsried Spielertrainer Tobias Strobl (Mitte) verliert im Hinblick auf die kommende Saison zahlreiche Stammkräfte.
    Pipinsried Spielertrainer Tobias Strobl (Mitte) verliert im Hinblick auf die kommende Saison zahlreiche Stammkräfte. Foto: Oliver Rabuser, Archiv

    Konrad Höß hat zurzeit sehr gute Laune. Das Fernsehen sei schon da gewesen und eine überregionale Zeitung habe über ihn berichtet, freut sich der 74-jährige Präsident des FC Pipinsried. Mittwochabend stehe in dem kleinen Dorf im Dachauer Hinterland ein „Highlight für die Region“ an. Das Team spielt das erste Spiel in der Relegation zur Fußball-Regionalliga (Anstoß 18.30 Uhr). Der Gegner heißt entweder VfR Garching oder SV Seligenporten. Die Entscheidung fiel erst nach Redaktionsschluss am Dienstagabend. Aufgrund einer Bestimmung des Verbands hat die Relegation des Zweitligisten TSV 1860 München in diesem Jahr Einfluss auf die Zusammensetzung der Regionalligatabelle. Höß hat schon öfters betont, dass er den Löwen die Daumen drückt. Er wünscht sich, dass die 60er in der 2. Bundesliga vertreten bleiben. Vor allem hofft der geschäftstüchtige Präsident aber auf zahlreiche Gästefans aus dem benachbarten Garching.

    Was den Aufstieg seiner Mannschaft angeht, zeigt sich der 74-Jährige skeptisch. Im vergangenen Jahr scheiterte Pipinsried ebenfalls in der Relegation am TSV 1860 München. Aber das ist nicht der Hintergrund. Höß zweifelt an der Einstellung seiner Spieler. Schon öfters hat er gesagt, dass Teile der Mannschaft nicht in der Regionalliga spielen wollen. Während der Saison führte Pipinsried lange die Tabelle an. Doch in der Frühjahrsrunde geriet der Motor ins Stocken. Nur vier Siege stehen in der Bilanz. Am Ende landete Pipinsried auf dem dritten Platz. Weil außer Meister Rain kein Verein aus der Bayernliga Ost eine Lizenz für die Regionalliga beantragt hat, spielt Pipinsried dennoch in der Relegation. Vor ein paar Wochen wurde dann auch noch bekannt, dass zahlreiche Stammkräfte den Verein verlassen. Unter anderem der langjährige Spielführer Dominik Schön und Torhüter Tobias Antoni. Höß sagt, dass viele einen höheren Aufwand fürchten. „Die spielen nicht in Pipinsried, um das große Geld zu bekommen, die spielen gerne in der Bayernliga, da brauchen sie sich nicht zu sehr zu plagen.“

    Dennoch freut sich der 74-Jährige auf die Relegationspartien, die nun anstehen. Er wird nicht müde zu betonen, dass er den Verein in mühevoller Arbeit über Jahrzehnte aufgebaut hat. Dass er zwar Präsident ist, aber gleichzeitig den Rasen mäht und den Platz fast jeden Tag pflegt. „Nur durch Ehrgeiz und Pionierarbeit“ sei der Erfolg des FCP zu erklären.

    In den vergangenen Jahren hat auch Spielertrainer Tobias Strobl maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen. Der 27-Jährige peitschte die Mannschaft innerhalb von drei Spielzeiten von der Landes- in die Bayernliga und zweimal in die Relegation zur Regionalliga. In dieser Saison gab er schon früh den Aufstieg als Ziel aus. Nun schaltet er im Gespräch wieder einen Gang runter. „Dass wir 2015 bisher kein gutes Jahr gespielt haben, tut uns leid auch im Hinblick auf die Fans.“ Es sei für den Dorfverein eine große Ehre, zum zweiten Mal in der Relegation vertreten zu sein. „Wenn es nicht klappen würde, wäre das auch kein Beinbruch.“ Sein Team gehe als Außenseiter ins Rennen. „Wir können befreit aufspielen.“ Es hersche Vorfreude. Strobl sagt aber auch: „Vielleicht herrscht eine etwas traurige Stimmung.“ Bei vielen stehen die Zeichen auf Abschied. „Es gehen auch ein paar Spieler, die mich sehr geprägt haben.“

    In Bezug auf das Relegationsspiel am Mittwochabend wäre ihm Seligenporten als Gegner lieber. „Ich habe viel Sympathie für Daniel Weber“, sagt Strobl über Garchings Trainer. Beide kennen sich aus der gemeinsamen Zeit in der Bayernliga. „Wir haben uns stets sehr respektvoll behandelt.“ Der inzwischen 42-jährige Weber habe für ihn als jungen Trainer „stets aufmunternde Worte gehabt“.

    Das heißt aber nicht, dass sein Team gegen Garching zurücksteckt. Für den Taktiker Strobl war es allerdings schwierig, sich auf zwei potenzielle Gegner vorzubereiten. „Im Endeeffekt konzentrieren wir uns daher auf unser Spiel.“ Dabei muss der 27-Jährige allerdings auf wichtige Akteure verzichten. Junis Ibrahim hat im Daumen eine Sehne gerissen und fällt daher aus. Christian Doll ist bereits im Urlaub. „Das wussten wir aber schon vorher“, sagt Strobl. Der Stürmer war erst in der Winterpause verpflichtet worden. Hinzu kommt Erkan Atilgan, der nach seinem Schienbeinbruch erst einmal kein Fußball mehr spielen kann.

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