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Fußball: Nachvollziehbar oder Mist? So reagieren die Vereine auf die Winterpause

Fußball

Nachvollziehbar oder Mist? So reagieren die Vereine auf die Winterpause

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    Nachdem die Politik strengere Regelungen für alle Sportarten eingeführt hatte, entschloss sich der Bayerische Fußball Verband dazu, sofort in die Winterpause zu gehen. Wie die betroffenen Mannschaften reagieren.
    Nachdem die Politik strengere Regelungen für alle Sportarten eingeführt hatte, entschloss sich der Bayerische Fußball Verband dazu, sofort in die Winterpause zu gehen. Wie die betroffenen Mannschaften reagieren. Foto: Sebastian Richly (Symbolbild)

    Die Corona-Taskforce des Bayerischen Fußballverbandes (BFV) hat gesprochen: Ab sofort ist Winterpause für alle Amateurfußballer und -fußballerinnen. Sämtliche für dieses Jahr noch vorgesehenen Partien in den BFV-Ligen und -Pokalwettbewerben im Herren-, Damen- und Juniorenspielbetrieb sind damit abgesetzt. Einzig die als Profiliga eingestufte Regionalliga Bayern – und damit der FC Pipinsried – ist von dieser Entscheidung nicht betroffen.

    Für viele ist dieser Schritt längst überfällig. Im Wittelsbacher Land fielen in den vergangenen Wochen immer wieder Partien, vor allem aufgrund von Corona aus. Entweder weil die Vereine mehrere Corona-Fälle in einer Mannschaft hatten oder weil man das Risiko einer Ansteckung nicht eingehen wollte. Weil es seitens der Spielleiter auch keinen allzu großen Druck mehr gab, die Spiele nur unter den vom Verband vorgegebenen Voraussetzungen – Stichwort: Paragraf 94 – abzusetzen, konnten sich die Vereine untereinander mehr oder weniger absprechen. „Wenn sich die Vereine über eine Absage einig sind und einen Nachholtermin präsentieren, spricht nichts gegen eine Absetzung des Spiels“, sagt ein Spielleiter. Als Funktionär sei man sogar froh darüber, dass dies in Zeiten wie diesen derart unbürokratisch funktioniert.

    Die Vereine machten zuletzt ordentlich Gebrauch von diesem Recht, was zu einer beinahe vorgezogenen Winterpause geführt hat. Zumal nicht wenige Vereinsvertreter das Festhalten des Verbandes am Terminkalender trotz immens steigender Inzidenzwerte offen kritisierten. Nun kommt sie also, die Vorgabe des BFV, sämtliche Spiele im Amateurbereich abzusetzen und sich stattdessen in die Winterpause zu begeben. „Auch wenn die allermeisten Vereine ohnehin schon in der Winterpause sind, war es uns wichtig, auch den restlichen Teams eine Sicherheit in dieser unsicheren Zeit zu geben. Das machen wir mit dieser Entscheidung“, sagt BFV-Vizepräsident Robert Schraudner, der der Corona-Taskforce des BFV vorsitzt. Sein Präsidiumskollege, Schatzmeister Jürgen Faltenbacher, zeigt sich „trotz der aktuell prekären pandemischen Lage in unserem Land zuversichtlich, dass wir die Saison 2021/22 auch bis zum 30. Juni 2022 sportlich über die Bühne bekommen werden“.

    „Es ist wahrscheinlich die vernünftigste Entscheidung, dass man jetzt alles absagt.“ So äußert sich Hollenbachs Spielertrainer Daniel Zweckbronner: „Wir haben drei Genesene und einen Nichtgeimpften. 2G plus ist schwer umzusetzen im Training.“ Hallenfußball stellt kein Thema dar im Tal des Krebsbaches, stattdessen rät Zweckbronner seinen Leuten: „Die sollen sich öfter die Tabelle anschauen.“ Das wird sicher Freude auslösen, denn der Spitzenreiter hat sich hervorragend geschlagen. Damit das 2022 so weitergeht, stehen zuerst Läufe an und danach beginnt das Training in einem Soccercenter. Allerdings schränkt der Coach ein: „Wer weiß, ob das zugelassen wird.“

    TSV Aindling hätte Serie gerne ausgebaut

    Christian Adrianowytsch bedauert den Abbruch. Doch der Trainer des TSV Aindling will nicht hadern, ihm erscheint die Vorgabe des Verbandes verständlich, „weil die Zahlen wahnsinnig in die Höhe geschossen sind“. Man hätte gerne noch das Heimspiel gegen Stätzling mitgenommen, wobei die Serie der Partien ohne Niederlage auf zwölf hätte ausgebaut werden können. Doch Adrianowytsch sagt mit einem Schmunzeln auch: „Von Platz zwei aus lässt sich gut überwintern.“ Es war zunächst vorgesehen, dass Aindling am Weihnachtscup in Aichach mitmacht. Aber nun ist davon auszugehen, dass die Mannschaft sich erst im Februar wieder trifft.

    Daniel Framberger hätte das Fußballjahr gerne mit einem weiteren Heimsieg abgeschlossen. Ob das hätte klappen können, war aber aus sportlicher Sicht ungewiss, weil dem Spielertrainer des VfL Ecknach mehrere Fußballer gefehlt hätten. Im Training am Dienstag, der letzten Einheit 2021, hat er eine kurze Ansprache gehalten. Dass der Verband ein Stoppschild aufbaute, bezeichnet er als „nicht überraschend“. Ende Januar will er seine Schützlinge wieder sehen, „wenn wir dürfen“. Dazwischen in der Halle zu kicken, sei ohnehin nicht angedacht gewesen.

    „Die Pause tut ganz gut“, sagt Marc-Abdu Al-Jajeh. Der Spielertrainer des FC Affing kann durchaus verstehen, warum nun eine Zwangspause eintritt: „Das Gesundheitssystem ist überlastet, jeden Tag kommen neue Meldungen.“ Es war vorgesehen, dass die Affinger mit 19 Bezirksligaspielen in den Beinen ins Jahr 2022 gehen, daraus geworden sind lediglich 14. Ein Manko, mit dem man jetzt leben muss. Was längst feststeht: FCA-Hallenaktivitäten stehen überhaupt nicht zur Debatte. Al-Jajeh berichtet von einer Einladung zum Weihnachtscup in Aichach: „Die haben wir abgelehnt.“

    Auf der einen Seite ist Johannes Putz froh, dass der letzte Spieltag nicht mehr über die Bühne gehen wird. Die Begründung des Trainers in Pöttmes: „Weil ich einfach finde, dass es nicht zu rechtfertigen ist, dass man Fußball spielt.“ Aus sportlicher Sicht aber bedauert er die Entwicklung, weil sein Team in letzter Zeit sich deutlich verbessert präsentierte. Grundsätzlich aber betont Putz: „Die absolut richtige Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt.“ Anfang Februar soll die Vorbereitung mit vielen Testspielen starten. Hallenauftritte finden, wenn überhaupt, ohne ihn statt: „Es gab zwei, drei Anfragen. Maxi Ettner hat sich bereit erklärt. Wenn eine Mannschaft zusammenkommt, dann werden wir spielen.“ Unter der Regie des Co-Trainers.

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