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Fußball: Löwen haben andere Sorgen

Fußball

Löwen haben andere Sorgen

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    Sportlich läuft es nicht so schlecht für den TSV 1860 München. Aber die Finanzen bereiten großen und kleinen Löwen Sorgen.
    Sportlich läuft es nicht so schlecht für den TSV 1860 München. Aber die Finanzen bereiten großen und kleinen Löwen Sorgen. Foto: Foto: dpa

    Affing Als der FC Affing vor einiger Zeit erfuhr, dass er gegen den TSV 1860 München spielen darf, da war die Freude verständlicherweise enorm groß. Ein Landesligist kickt nicht alle Tage gegen einen Zweitligisten, noch dazu einen solch traditionsreichen und in der Region beliebten. Möglich gemacht hatte die freundschaftliche Partie der Ausrüster der Löwen, der seit der Winterpause auch die Affinger mit Textilien versorgt. In der Regel müssen Amateurvereine einen Haufen Geld abdrücken, wenn sie sich das Vortanzen der Profis gönnen.

    Affings Sportlicher Leiter Michael Riegel stand in ständigem Kontakt mit Verantwortlichen der Sechziger, seinem Kenntnisstand zufolge spielen die Löwen am Samstag (15 Uhr) für lau, weil dies vertraglich mit ihrem Ausrüster festgezurrt ist. Der FC Affing bekomme das Spiel „zum Nulltarif“, wie Riegel erklärt. Der Eintrittspreis und die Einnahmen aus der Verköstigung der Zuschauer wandern allesamt aufs Konto der Affinger. Bei rund 1500 kalkulierten Besuchern kann da schon was zusammenkommen.

    Das ist bitter für die Münchner, die derzeit jeden Euro bestens gebrauchen könnten. Mit ihrer klammen Finanzlage sorgen sie für großes, öffentliches Interesse. Wenn sie bis Mitte nächster Woche nicht acht Millionen Euro auftreiben, droht dem Verein die Insolvenz und eine harte Landung im Amateurfußball. In der kommenden Spielzeit würden keine Münchner Profis anreisen, es würde ein Bayernligist wie der TSV Aindling vorbeischauen. „Wir sind froh, dass es zeitnah zustande kommt“, sagt deshalb Riegel, fügt aber hinzu: „Ich denke, dass es eine Rettung geben wird.“ In diese Richtung tendieren die jüngsten Entwicklungen (siehe Info). 1860 München scheint sich mit Partnern aus Politik und Wirtschaft, unter anderem dem FC Bayern München, über ein Rettungspaket einig zu sein.

    Die Affinger wollen sich durch die finanziellen Nöte des Gegners keineswegs die Vorfreude auf ihr Ereignis verderben lassen. Riegel, 38, mutmaßt gar, dass der eine oder andere vielleicht die „Löwen“ jetzt erst recht sehen wolle. Zudem hätten die 1860-Verantwortlichen versichert, dass seine Profis „zum Anfassen“ sein würden, erklärt Riegel. Eine Art Imagepflege womöglich. Es soll nach dem Schlusspfiff für Autogrammjäger ausreichend Gelegenheit geben, sich einen der begehrten Schriftzüge zu sichern.

    Trainer Stefan Tutschka sieht in der Begegnung nicht nur eine Gaudi-Veranstaltung. Für seine Kicker sei es eine gute Möglichkeit, sich mal einzuordnen, sich einmal mit einem Profi zu messen. „Man kann sich was abschauen, kann sehen, was der anders macht, wo er besser ist“, sagt Tutschka. Ganz so gewichtige, weil finanzielle, Sorgen wie den weiß-blauen Kontrahenten plagen den FC Affing nicht. Bei den Affingern läuft es dagegen sportlich mehr als mäßig. Die jüngste 1:4-Niederlage in Wolfratshausen war fürs Selbstvertrauen im Abstiegskampf der Landesliga Süd alles andere als stärkend. Am Wochenende ist der FCA erneut auf einen Abstiegsplatz abgerutscht. Der Freundschaftskick, vor großer Kulisse, stellt da eine willkommene Abwechslung dar.

    Trainer Tutschka, 45, weiß, dass seine Mannschaft wohl verlieren wird, allerdings will er das Spiel nutzen, seine Mannschaft für den Abstiegskampf zu festigen. „Ich erwarte mir schon, dass wir in der Defensive gut arbeiten“, sagt er. Schnell verschieben, geringe Abstände zwischen den Mannschaftsteilen, viel Laufarbeit. Mit diesen Vorgaben will Tutschka das Ergebnis so gering wie möglich gestalten.

    Er greift dabei mit wenigen Ausnahmen auf den gesamten Kader zurück. Nur zwei Verletzte, Torhüter Florian Riegel und Abwehrspieler Michael Hildmann, fehlen, während Kapitän Matthias Maier, 28, zurückkehrt, dessen Oberschenkel wieder hält.

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