Es ist wohl eines der interessantesten Derbys der Fußballlandesliga. Wenn am Samstag (15 Uhr) in Aichach der BCA und der FC Pipinsried aufeinandertreffen, ist das mehr als nur ein Fußballspiel. Es ist das Duell des armen Dorfvereins (Pipinsried) gegen die neureichen Kreisstädter. Eine Partie, die von der Papierform einen klaren Favoriten hat. Aber was zählt schon Papier bei solchen Auseinandersetzungen. Derbys haben ihre eigenen Gesetze. Und das weiß Conny Höß, seines Zeichen Präsident des FCP, nicht erst seit vergangenem August.
Damals gewann sein Dorfverein gegen den ungeliebten Nachbarn. Nach großem Kampf, nach vielen Emotionen, nach Platzverweisen und einer tollen Aufholjagd. Ein Derby, wie es man sich vorstellt. Wie es sich Conny Höß vorstellt. Zumal die Partie ja auch – aus seiner Sicht – den richtigen Sieger hatte: „Natürlich freut es mich, wenn ich als armer Rentner einem wohlhabenden Mann wie Volker Weingartner etwas ärgern kann“, sagt der 70-Jährige.
Wobei er gerade dieses Ergebnis auch als Gefahr sieht. Höß, der am Samstag eventuell gar nicht vor Ort sein kann sondern auf einer medizinischen Tagung teilnimmt, fürchtet die Rache des BCA: „Ich hoffe, dass wir nicht für den Hinspielsieg büßen müssen“, sagt der FCP-Funktionär.
Auf beiden Seiten fiebert man dem Vergleich gegen den Nachbarn entgegen. Spricht vom Spiel des Jahres, von einer besonderen Brisanz. Auch aufseiten des BCA: „Es geht um die fußballerische Vorherrschaft im Wittelsbacher Land“, sagt BCA-Präsident Volker Weingartner. „Und noch viel wichtiger: Es ist ein richtungsweisendes Spiel. Ein Zeichen, wo die Reise in den kommenden Wochen hingeht.“