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Fußball: Jubelt Kinzel bald für Adelzhausen?

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Jubelt Kinzel bald für Adelzhausen?

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    Jubelt er künftig für den BC Adelzhausen nach Treffern in der Bezirksliga? Viele wollten ihn haben, nun hat sich Top-Torjäger Sebastian Kinzel offenbar entschlossen, von Rain zu einem drei Klassen tiefer spielenden Verein zu wechseln.
    Jubelt er künftig für den BC Adelzhausen nach Treffern in der Bezirksliga? Viele wollten ihn haben, nun hat sich Top-Torjäger Sebastian Kinzel offenbar entschlossen, von Rain zu einem drei Klassen tiefer spielenden Verein zu wechseln. Foto: Szilvia Izsó, Archiv

    Für Rain bedeutet es eine Katastrophe, für Adelzhausen wäre es eine sportliche Sensation. Damit haben wohl die allerwenigsten in der Fußballszene gerechnet: Topstürmer Sebastian Kinzel bleibt nicht beim Regionalligisten TSV und wechselt auch nicht zu einem Profiklub wie 1860 München, sondern offenbar zum BC Adelzhausen. Die sind zwar ebenfalls gerade aufgestiegen – aber in die Bezirksliga Nord.

    Trotz seines laufenden Vertrages will der 26-Jährige nach Angaben von Rains Sportlichem Leiter Günther Reichherzer den Aufsteiger verlassen und drei Klassen tiefer spielen. Kinzel hatte in der vergangenen Bayernliga-Saison überragende 51 Tore für den Verein geschossen, ihm verdankt der TSV vor allem die Meisterschaft. Ohne ihren Torgaranten könnte es für die Tillystädter sehr schwer werden, sich in der starken Regionalliga zu halten. Für Trainer Jürgen Steib wäre es „eine Katastrophe“, Kinzel zu verlieren. Dies habe er dem Stürmer auch gesagt. Die Gründe für die Entscheidung des Torjägers liegen unter anderem in seinem Beruf.

    Besondere Verbindung zum BC Adelzhausen

    Kinzel ist Serviceberater in einem Autohaus und würde einige Vorrundenspiele wegen beruflicher Verpflichtungen verpassen. Die Bezirksliga-Spiele in Adelzhausen finden gegenüber der Regionalliga nicht samstags, sondern sonntags statt, was Kinzel entgegenkommt. Doch noch ist der Wechsel nicht zu hundert Prozent durch. Reichherzer sagte am Donnerstag gegenüber unserer Zeitung: „Wir werden das heute Abend besprechen. Fakt ist jedenfalls, dass Sebastian Kinzel den TSV Rain verlassen möchte.“ Der Verein wolle dem Spieler aber keine Steine in den Weg legen. Kinzel selbst war am Donnerstag nicht zu erreichen.

    Zum BC Adelzhausen hat der aus Zahling (Gemeinde Obergriesbach) stammende Kicker eine besondere Verbindung. Trainer Andreas Brysch (29) ist der beste Freund des groß gewachsenen (1,86 Meter) und schnellen Stürmers und spielte schon beim BC Aichach mit ihm zusammen. Brysch würde sich über den Wechsel seines Kumpels natürlich freuen: „Ich habe mit Sebastian gesprochen, ob er nicht zu uns wechseln will.“ Dies steht nun offenbar unmittelbar bevor. „Die Vereine müssen sich jetzt einigen. Es wäre natürlich super, wenn er zu uns kommen würde. Sebastian kann in Rain Fußball und Arbeit nicht so gut kombinieren. Daher wäre ein Wechsel zu uns angebracht.“

    Seit Monaten wird über eine der interessantesten Personalien im bayerischen Amateurfußball spekuliert. 51 Tore – das ist deutschlandweit ziemlich einmalig auf diesem Level. Es gab unter anderem Anfragen aus der Zweiten und Dritten Liga. Angeblich auch aus der Bundesliga – vom Verein direkt vor der Haustüre. In Münchner Zeitungen wurde über das Interesse der Zweitligisten SV Sandhausen und der Löwen berichtet. Eine späte Weichenstellung für einen 27-Jährigen: 2010 war Kinzel von Affing zur zweiten Mannschaft des 1. FC Nürnberg gewechselt. Der Sprung in den Profibereich gelang ihm aber nicht. Und die Bereitschaft, es noch mal zu versuchen, war vielleicht verlockend. Es gibt aber auch gute Gründe dagegen: „Ich baue gerade ein Haus, habe einen guten Job“, hatte der Serviceberater eines Autohauses zuletzt mehrfach gegenüber unserer Zeitung betont. Um das aufzugeben, „muss schon alles passen“.

    Beim BC Adelzhausen ist man noch nicht so optimistisch, ob die Sensation wirklich stattfindet. Abteilungsleiter Jürgen Dumbs sagte gegenüber dem Fußball-Internetportal unserer Zeitung (FuPa): „Wir würden uns natürlich nicht sträuben, wenn Kinzel zu uns wechseln würde. Aber ich kann es mir aus zwei Gründen nicht vorstellen: Wir bezahlen nichts und wir verpflichten auch keine Vertragsamateure.“ (mit cli)

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