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Fußball: FCA-Trainer Manuel Baum bleibt keine Antwort schuldig

Fußball

FCA-Trainer Manuel Baum bleibt keine Antwort schuldig

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    Manuel Baum war beim FCA-Stammtisch in Aindling ein gefragter Mann, links der Präsident des TSV Aindling, Ludwig Grammer, rechts AN-Sportredakteur Sebastian Richly.
    Manuel Baum war beim FCA-Stammtisch in Aindling ein gefragter Mann, links der Präsident des TSV Aindling, Ludwig Grammer, rechts AN-Sportredakteur Sebastian Richly. Foto: Christian Lichtenstern

    Wenn Monika Sturm den Ärmel ihrer Jacke hochschiebt, kommt auf ihrem rechten Unterarm ein auffälliges rot-grünes Tattoo zum Vorschein: das FCA-Wappen. Die Rehlingerin ist eine glühende Verehrerin des FC Augsburg. Auch ihre Tochter Nina ist bei jedem Heimspiel und teilweise auch bei den Auswärtsspielen des Fußball-Bundesligisten mit dabei. Im derzeitigen Abstiegskampf leiden die beiden ganz besonders, sagen aber schon jetzt: „Wir stehen immer treu zum FCA, auch wenn er absteigt.“

    Daran wollten die allermeisten der gut 50 Besucher des FCA-Stammtisches am Dienstagabend in Aindling gar nicht denken. Regelmäßig richtet der Bundesligist diese Talkrunde zusammen mit unserer Zeitung aus. Der Gast hätte attraktiver kaum sein können: Trainer Manuel Baum. Der 37-Jährige nahm sich fast zweieinhalb Stunden Zeit, um die vielen Fragen der Fans und von AN-Sportredakteur und Moderator Sebastian Richly zu beantworten. Dieser wollte unter anderem wissen, wie sich der Spieler Manuel Baum vom Trainer unterscheidet. Der gebürtige Landshuter stand unter anderem acht Jahre beim FC Ismaning im Tor und reiste daher auch zu einigen Bayernliga-Duellen zum TSV Aindling. Baum erzählte, dass es als Trainer nicht leicht sei, in seinem abgesteckten Korridor an der Seitenlinie zu bleiben. „Ab und zu würde ich schon gerne mal reingrätschen“, sagte er. Als Torwart seien Ausflüge seine Spezialität gewesen, als Trainer könne er dagegen nicht aktiv ins Spiel eingreifen.

    Baum erinnerte sich an mehrere Aufeinandertreffen mit dem TSV Aindling. Auch als er sich mit dem Drittligisten SpVgg Unterhaching in einem wahren Pokalkrimi mit 6:5 beim Bayernligisten durchkämpfen musste. Nicht erst damals habe er den Eindruck gewonnen, dass der Zusammenhalt zwischen Fans und Mannschaft in Aindling ein besonderer sei, erklärte Baum.

    Diese Unterstützung wünscht er sich auch für den FCA im Abstiegskampf. Jack Schnürer, langjähriger Vorsitzender des TSV Inchenhofen, wollte wissen, wie Baum seine Mannen auf die letzten vier Spiele vorbereitet. Der Fußballlehrer erwiderte, dass auf jeden Gegner eigens geschaut werden müsse. Generell sei es aber wichtig, bestimmte Dinge zu automatisieren, um Sicherheit zu gewinnen. Viele der Besucher erkundigten sich nach einzelnen Spielern und deren Zukunft beim FC Augsburg. So stellte Franz Kratz aus Motzenhofen (Gemeinde Hollenbach) eine der meist gestellten Fragen dieser Tage: „Warum spielt Konstantinos Stafylidis nicht?“ Baum erläuterte, dass er nach seiner Verletzung noch nicht wieder ganz auf Wettkampfniveau sei.

    Kratz hofft, dass die Augsburger den direkten Klassenerhalt schaffen. Johann Fieger aus Marxheim (Landkreis Donau-Ries) auch. Ihn ärgert nur, dass die Fuggerstädter überhaupt so tief in den Tabellenkeller gerutscht sind. Die Einkäufe vor der Saison seien wirkungslos geblieben, bemängelte er, und führte beispielhaft den Japaner Takashi Usami auf. Der Präsident des TSV Aindling, Ludwig Grammer, witzelte, man habe die Aindlinger Spieler trotzdem nicht weggeschickt, damit der FCA-Trainer keinen mitnehmen könne. Das Landesligateam musste zum Nachholspiel nach Ichenhausen und verlor 0:2.

    Einige Aindlinger A- und B-Jugendspieler hielten die Fahne der Aktiven hoch. Sie wollten unter anderem wissen, welche Vorbilder Manuel Baum als Trainer hat. Der verwies auf interessante Ansätze etwa von Pep Guardiola (Taktik) und Ottmar Hitzfeld (Menschenführung), aber auch darauf, dass jeder Trainer herausfinden müsse, welche Ideen am besten zu ihm passten. Druck, im Stadion vor 30000 Menschen bestehen zu müssen, verspüre er kaum. „Du bist in deinem eigenen Tunnel“, sagt er. Dennoch hat der Aindlinger Edelfan Igbert Specht, 84, für das wichtige Spiel am Sonntag gegen Hamburg einen guten Tipp für Baum: „Angriff ist die beste Verteidigung.“

    Baum zeigte sich umgänglich, nahm sich nach der großen Fragerunde Zeit für Autogramme, Bilder mit Fans und weitere persönliche Gespräche. Er plauderte mit dem früheren FCA-Spieler Schnürer über dessen Zweitligazeiten vor fast vier Jahrzehnten und Begegnungen, als der Inchenhofener noch Coach in Rain war und Baum dort bei Bayernliga-Begegnungen auflief. Als einer der Letzten verlässt Baum das Sportheim und macht sich auf den Heimweg nach München. Wie hat es ihm beim FCA-Stammtisch gefallen? „Das hat Spaß gemacht. Das war sehr angenehm, aber ich habe in Aindling auch nichts anderes erwartet.“ (mit cli)

    Fernseh-Beitrag: Einen Bericht zum FCA-Stammtisch in Aindling sendet der Augsburger Regionalsender a.tv in seinem Magazin a.tv Arena am Donnerstag, 27. April, um 19.45 Uhr und 21.45 Uhr sowie am Freitag, 28. April, um 17.15 Uhr.

    Bei uns im Internet gibt es mehr Bilder und weitere Baum-Antworten.

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