Diese 25 Minuten wird Christoph Daferner sicher nie vergessen. So lange durfte er am Ostersonntag im Bundesligaspiel des SC Freiburg gegen Borussia Dortmund mitkicken. Beim Stand von 0:2 kam er auf den Platz, um Florian Niederlechner zu ersetzen, am Ende hieß es 0:4. Eine ziemliche Schlappe für die Mannschaft aus dem Breisgau. Dennoch war’s für Daferner, der aus dem kleinen Immendorf in der Marktgemeinde Pöttmes stammt, eine ganz besondere knappe halbe Stunde. Weil damit sein Traum von der Bundesliga erstmalig wahr wurde.
Interviews gibt er erst nach der Saison
Nicht erst seit diesem Debüt ist Daferner ein gefragter Mann, was er nicht zuletzt an den Telefonanrufen zu spüren bekommt. Gerhard Daferner, sein Vater, bittet um Verständnis dafür, dass der junge Mann sich derzeit mit Äußerungen den Medien gegenüber zurückhält, sondern sich ganz auf den Fußball konzentriert: „Er soll momentan keine Interviews geben, lieber nach der Saison.“ Es ist bekannt, dass in der Fußball-Profiszene Wert darauf gelegt wird, wenn sich junge Aufsteiger erst einmal mit ihren Statements zurückhalten.
Die nächsten Wochen werden mit Sicherheit spannend für Christoph Daferner. Wann kommt er das nächste Mal im Team eins des SCF zum Einsatz, schafft er dort gar den Sprung zum Stammspieler? Am Samstagnachmittag spielen die Freiburger beim Tabellendritten RB Leipzig. Daferner kam gegen Borussia zum Zug, weil sein Verein derzeit eine ganze Reihe an Verletzten hat. Gegen Leipzig fehlen Trainer Christian Streich gleich acht Spieler, darunter Topstürmer Nils Petersen. Auch hinter dem Einsatz von Angreifer Lucas Höfer steht ein Fragezeichen.
Diese Saison hat er schon neun mal in der Regionalliga getroffen
Der junge Spieler aus der Marktgemeinde Pöttmes bringt gute Voraussetzungen für eine Fußballer-Karriere mit. 21 Jahre alt, 1,87 Meter groß und dazu eine Bilanz im Team zwei, die sich sehen lassen kann. Zehn Treffer waren es in der vergangenen Saison in der Regionalliga Südwest, aktuell stehen neun zu Buche. Wobei anzumerken ist, dass sich darunter kein Tor per Strafstoß befindet. In beiden Spielzeiten führt Stürmer Daferner die vereinsinterne Liste an.
In der Saison 2013/14 trug der gebürtige Immendorfer das Trikot des FC Augsburg, es folgten drei Jahre bei 1860 München mit Einsätzen in der U17, der U19 und in DFB-Nachwuchsteams und seit 2017 in der Regionalliga der Männer. Christoph Daferner hat zwei Brüder, die im 370 Kilometer von Freiburg entfernten Klingsmoos in der Kreisklasse tätig sind: Markus, 27, und Stefan, 26.
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