Die Fußballer des VfL Ecknach stimmten ihren Sportchef Jochen Selig zufrieden. Dieser hatte schon im Vorfeld unmissverständlich angekündigt, „dass wir natürlich dort etwas holen wollen“. Am Ende reichte es zumindest für einen Punkt beim Angstgegner FC Affing. „Den nehmen wir gerne mit“, teilte dann Selig freudestrahlend mit: „Denn unsere Mannschaft hat schon ein leichtes Übergewicht gehabt.“
Und dies, obwohl ihr Tempodribbler Michael Eibel sich mit einer Grippe nicht voll ins Spiel einbringen konnte. Was der 25-Jährige für das Ecknacher Spiel wert ist, unterstrich sein Auftritt kurz vor der Pause. Dynamisch und mit viel Übersicht bediente er mit einem feinen Diagonalball den flinken Bashar Broo auf links. Dessen direkte Hereingabe erreichte Kapitän Christoph Jung. Mit einem platzierten Kopfball ließ der 32-Jährige Geburtstagskind Noah Scherer im Affinger Tor keine Abwehrchance – Ecknach führte im Derby nicht unverdient kurz vor dem Seitenwechsel. Der Jubel des VfL war noch nicht ganz verhallt, da schlug die Heimelf zurück. Maximilian Leicht zirkelte einen Freistoß von der halb rechten Position in die Strafraum Mitte. Bora Kalkan verlängerte genau auf den frei stehenden Nino Kindermann, und dessen Abnahme zappelte im Ecknacher Tor.
Affings Marc-Abdu Al-Jajeh verletzt sich am Knie
Zuvor lief auf beiden Seiten herzlich wenig zusammen. Das stumpfe und holprige Geläuf ließ nach den langen Wintermonaten noch kein flüssiges Bezirksliga-Spiel zu. Dem Zufall war viel überlassen und in der Fehlpassquote schenkten sich beide Mannschaften wenig. VfL-Coach Daniel Framberger fasste es dann recht nüchtern nach dem Spiel zusammen: „Das war kurz gesagt eine brutal schwache erste Halbzeit, aber wir können am Ende mit diesem Punktgewinn ganz gut zurechtkommen.“ Im missfiel der überhastete Spielaufbau, „auch wenn wir durchaus gute Szenen hatten“. Aber dann spielte seine Elf den Angriff nicht konsequent zu Ende, und die Platzherren bereinigten kompromisslos die brenzlige Situation. Die größte Chance zum Führungstreffer hatte die Heimelf. Spielertrainer Marc-Abdu Al-Jajeh beförderte bei einem der wenigen durchdachten Vorstöße das Spielgerät stramm von der linken Außenbahn an den Fünfmeterraum. Maximilian Schacherl stieg zum Kopfball hoch, aber sein wuchtiger Kopfball verfehlte knapp das Tor. Während die Ecknacher schon vor dem Seitenwechsel für den am Oberschenkel verletzten Johannes Grimm Moritz Piller einwechselten, schied Affings Al-Jajeh kurz nach dem Wechsel mit einer Innenbanddehnung im Knie verletzt aus. Für ihn kam Spielertrainer-Kollege Tobias Jorsch. Der musste dann sofort in höchster Not eingreifen, als Eibel den Ball durch die Affinger Schnittstelle schob, Neuzugang Maximilian Obermeyer aber zu lange zögerte.
Die Partie blieb danach weiter arm an Strafraumszenen. Affings Coach Al-Jajeh war dann im zweiten Abschnitt zumindest mit der Neutralisierung von Ecknachs Schlüsselspieler Michael Eibel zufrieden. „Das haben Florian Tremmel und Manuel Steinherr stark gemacht.“ Der routinierte Steinherr, für den es nach langer Verletzungspause das erste Punktspiel der Saison war, hatte sogar noch Zeit, bei den wenigen konstruktiven Angriffen über den rechten Flügel für Entlastung und Gefahr zu sorgen. „Aber im Zentrum fehlte uns der finale Ball“, so der Affinger Coach.
Zumal man dann auch in der Schlussphase noch in Unterzahl agieren musste. Danny Dörr sah die Ampelkarte nach hartem Einsteigen gegen Moritz Piller, nachdem er bereits in der Anfangsphase Gelb gesehen hatte. Reaktionsschnell zupacken musste kurz vor dem Ende Affings Keeper, als Benedikt Huber einen Freistoß auf das kurze Eck abfeuerte – Scherer klärte zur Ecke. Am Ende waren beiden Seiten mit der Punkteteilung nicht unzufrieden. Der FC Affing ist auf Platz vier weiterhin mit Abstand der beste Aufsteiger der Bezirksliga Nord, und der VfL Ecknach verbesserte sich durch den Punktgewinn auf Rang sieben und zog am TSV Aindling vorbei. Mit dem Abstieg haben beide sicher nichts mehr zu tun.
FC Affing Scherer, Kalkan (ab 75. Palatin), Dörr, Tremmel, Lipp, Leicht, Reiter, Al-Jaheh (ab 51. Jorsch), Steinherr, Kindermann, Schacherl (ab 63. Wanner).
VfL Helfer, Mühlberger, Huber, Grimm (ab 36. Piller), Glas, Broo, Zakari, Ettinger, Eibel, Jung (ab 75. Jusczak), Obermeyer. Tore 0:1 Jung (42.) 1:1 Kindermann (45.) Zuschauer 250 Schiedsrichter Hägele (Neuburg)
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