Die Ausgangslage der beiden Fußball-Bezirksligisten aus dem nördlichen Landkreis eine Woche nach dem Derby ist völlig unterschiedlich. Der BC Adelzhausen hat den Klassenerhalt vier Spiele vor Saisonende sicher. Der FC Affing plant schon für die Kreisliga – das wäre der dritte Abstieg in Folge und der Sturz von der Bayernliga in die Kreisliga in etwas mehr als zwei zwei Jahren.
Der BCA hat sein Ziel souverän erreicht. Mit dem 5:1-Sieg in Affing ist die 40-Punkte-Marke geknackt und der Klassenerhalt nun auch rechnerisch in trockenen Tüchern. Am Sonntag ist der abstiegsgefährdete FC Günzburg ab 15 Uhr zu Gast und trifft das Team auf die beiden Titelkandidaten Dinkelscherben und Ehekirchen. „So haben wir uns die Saison natürlich vorgestellt“, freut sich Abteilungsleiter Jürgen Dumbs. Nachdem in den vergangenen Jahren der Aufsteiger aus der Kreisliga Ost gleich immer wieder absteigen musste, habe der BCA diese Serie durchbrochen: „Wir spielen für einen Aufsteiger wirklich eine tolle Saison, waren eigentlich nie wirklich in Abstiegsgefahr. Aber jeder weiß, dass das zweite Jahr oft das schwierigere wird.“ Der BCA will sich jetzt zum Endspurt nicht nachsagen lassen, als dass er nicht gegen jeden Gegner die maximale Einsatzbereitschaft bringt und den Wettbewerb verzerrt. Der FC steht mit dem Rücken zur Wand und ist direkter Konkurrent des FC Affing. Zwei Punkte fehlen ihm auf den Relegationsplatz, fünf Punkte bis zum rettenden Ufer. Verzichten muss BCA-Coach Andreas Brysch auf den verletzten Krispin Kistler sowie den beruflich verhinderten Michael Albustin.
Ganz anders die Lage am Lechrain. Der FC Affing hat nach der Derbyniederlage als Vorletzter (22 Punkte) sein sportliches Schicksal nicht mehr selbst in der Hand. Der Rückstand auf den Relegationsplatz, den hält derzeit der TSV Wertingen (26), beträgt vier Punkte. Der Abstand zum ersten Nicht-Abstiegsplatz sind schon sieben Punkte. Damit Affing noch eine Chance bekommt, muss der Klub auf die Schützenhilfe von Adelzhausen (gegen Günzburg) und den Dinkelscherben (gegen Wertingen) hoffen und gleichzeitig selbst über sich hinaus wachsen. Denn am Sonntag muss der FCA in Aystetten antreten und dort hat man Größeres vor. Trainer Marco Löring schreibt nach seinem Wechsel in der Winterpause vom TSV Neusäß zum SV Cosmos Aystetten wieder positive Schlagzeilen. Rein sportlich ist das bisher gelungen. Abgesehen von dem Ausrutscher beim TSV Rain II, als es eine deftige 0:5-Packung gab, und dem 1:1– gegen den BC Adelzhausen, als man nach 35 Minuten schon zwei Rote Karten kassiert hatte – haben die Cosmonauten ihre Hausaufgaben gemacht. Nach 13 Punkten aus den letzten fünf Spielen steht das Team jetzt auf Platz drei.
Abteilungsleiter Thomas Pflüger bläst zur Attacke: „Wir wollen auf der Zielgerade den Turbo zünden!“ Vor Aystetten stehen noch die Gipfeltreffen beim nicht mehr so souveränen Spitzenreiter Ehekirchen und zum Abschluss Dinkelscherben, den aussichtsreichsten Mitbewerber im Kampf um Relegationsplatz zwei. Möglich ist auch noch der direkte Aufstieg. Grundlage sind aber drei Punkte gegen Affing. Das heißt: Für den FCA besteht Gefahr, unter die Räder zu kommen. (jüd, AN)