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Fußball-Bayernliga: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Fußball-Bayernliga

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

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    Andreas Brysch ist heute nicht am Ball, sondern im „Fußballer-Hochzeitsurlaub“ – der Abwehrspieler des BC Aichach hat gestern geheiratet.
    Andreas Brysch ist heute nicht am Ball, sondern im „Fußballer-Hochzeitsurlaub“ – der Abwehrspieler des BC Aichach hat gestern geheiratet.

    Aichach Nach dem Lokalderby gegen den FC Affing ist die Welt für Volker Weingartner, 43, in Ordnung. Die Fußballer des BC Aichach haben nicht nur vier Tore geschossen, sie haben erstmals in dieser Spielrunde obendrein keines kassiert. Seine Mannschaft war dem Wunsch nachgekommen, weniger Spektakel zu bieten, statt dessen ergebnisorientierter zu spielen. Sehr zufrieden sei er deshalb, verkündet Mäzen Weingartner.

    In jüngster Zeit hat es sich der Vorsitzende des BC Aichach angewöhnt, seine Kicker weder ausgiebig zu loben, noch unnachgiebig zurechtzuweisen. Nach dem 1:5 in Unterhaching hielt er sich mit Kritik zurück, ebenso will er das 4:0 gegen den schwächelnden Nachbarn aus dem Landkreis nicht überbewerten. „Insgesamt war Affing nicht der Gegner, mit dem wir uns messen wollen. Es gibt andere Gradmesser“, sagt Weingartner. Damit hat er recht. Affing zählt nach sechs Spieltagen und mageren drei Pünktchen zu den abstiegsgefährdeten Mannschaften, während Aichach nach Höherem streben darf.

    Schon das Heimspiel gegen den Sportbund Rosenheim (Samstag, Anstoß 14 Uhr) werde schwieriger, prognostiziert Weingartner. „Das wird ein anderes Kaliber, das ist eine ganz erfahrene Truppe.“ Aufseiten der Aichacher wird Erfahrung in der Abwehr fehlen: Andreas Brysch, 27, hat gestern geheiratet, für Samstag hat er freibekommen. Möglicherweise wird Benedikt Krug seinen Part übernehmen. Schon gegen Affing ersetzte der 18-Jährige den Abwehrkoloss Brysch, nachdem dieser mit Nasenbluten ausgewechselt werden musste. Trainer Marco Küntzel fand Gefallen am Spiel seiner Mannschaft gegen Affing. Sie hatte ihr Spiel durchgezogen, hatte den Gegner kontrolliert und den Ball laufen gelassen. Nichts anderes erwartet Küntzel, 37, auch gegen Rosenheim.

    FC Affing Ganz anders gestaltet sich die Gemütslage der Affinger nach dem Derby. Chancenlos waren sie gewesen, mit einer defensiven Strategie wollten sie den Aichachern beikommen. Zwar gelang es dem FC Affing, wenig Torchancen zuzulassen, allerdings zeugte das 0:4 nicht unbedingt davon, dass der Bayernligist gut verteidigt hatte. Trainer Stefan Tutschka, 47, kritisiert die Fehler, die den Gegentoren vorausgegangen sind. Diese muss seine Mannschaft schnellstmöglich abstellen, sonst droht ihr beim Heimspiel gegen das Spitzenteam SV Pullach das nächste Negativerlebnis (Sonntag, Anstoß 17 Uhr).

    Nach den ersten Punkten hat sich die Lage bei den Affingern wieder verschlechtert, nur kurz wirkte der Erfolg gegen Landshut, der für Kapitän Michael Panknin und seine Kollegen einer Befreiung gleichkam. Panknin weiß, dass die Aufgabe gegen Pullach, das mit 14 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz steht, keine leichte wird; er weiß aber auch, dass der Gegner bald keine Rolle mehr spielen darf. „Wir müssen am Wochenende gewinnen“, sagt er. Weiter schmerzlich vermisst wird Patric Lemmer, 26; der fünffache Torschütze, den Tutschka so gerne zur Verfügung hätte, verweilt noch im Urlaub. Wenigstens kann der Trainer auf Abwehrspieler Alexander Thiel zurückgreifen, dessen Rot-Sperre abgelaufen ist.

    FC Pipinsried Sorgenfrei blickt der dritte Bayernligist aus der Region seiner nächsten Aufgabe entgegen. Am Sonntag tritt der FC Pipinsried bei der U23 des Drittligisten Wacker Burghausen an (Anstoß 15 Uhr). Pipinsrieds Spielertrainer kann den Gegner nur schwer einschätzen. Weil er selbst jahrelang für die Reserve eines Profiklubs kickte, kennt er die Schwankungen im Kader. Manchmal werde er mit Profis aus der ersten Mannschaft verstärkt, manchmal nicht. „Ich fand das immer doof. Oft haben sich Profis in der U23 hängen lassen“, erklärt Strobl. Ein Stück weit setzt er darauf, dass dies bei den Burghausern ähnlich sein könnte.

    Aus den Fehlern, die Strobl beim 1:1 gegen Schwabmünchen machte, will der Spielertrainer lernen. Sein Experiment, sich selbst als Spielgestalter hinter der einzigen Spitze einzusetzen, soll einmalig bleiben. Erst als der 25-Jährige ins angestammte defensive Mittelfeld rückte, lenkte Pipinsried das Spiel in geordnete Bahnen. Ohne Punkte möchte Strobl nicht aus Burghausen heimkehren. Die Unentschieden gegen die Spitzenteams Pullach und Schwabmünchen seien dann umso mehr wert, meint er. „Mit einem Sieg in Burghausen können wir diese Ergebnisse vergolden.“

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