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Fußball-Bayernliga: Kanca muss gehen, Weiß darf kommen

Fußball-Bayernliga

Kanca muss gehen, Weiß darf kommen

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    Bernd Weiß hat das Amt des 25-Jährigen übernommen. Damit steht nach langer Zeit in Pipinsried mal wieder ein Trainer neben dem Spielfeld.
    Bernd Weiß hat das Amt des 25-Jährigen übernommen. Damit steht nach langer Zeit in Pipinsried mal wieder ein Trainer neben dem Spielfeld. Foto: Sven Leifer

    Im Umfeld des Fußballvereins rumorte es bereits seit einigen Tagen. Nun hat Präsident Konrad Höß in Pipinsried die Konsequenzen aus dem schlechten Start in die Bayernliga-Saison gezogen und am Dienstag Spielertrainer Ömer Kanca von seinen Aufgaben entbunden. „Die letzten zwei Tage waren recht turbulent“, sagt der 74-Jährige am Mittwoch. Anscheinend haben sich bei Höß nach der 1:2-Niederlage gegen Wolfratshausen einige Kandidaten für das Traineramt vorgestellt. Laut dem 74-Jährigen gab es in Pipinsried sogar ein Gespräch mit Manfred Paula, dem Ex-Sportchef des Bundesligisten FC Augsburg. Der habe dann aber abgewunken. „Er muss ja seine Familie ernähren und das kann er in Pipinsried nicht“, sagt Höß.

    Der FCP-Präsident ist aber dennoch fündig geworden und hat den Routinier Bernd Weiß als Nachfolger für Kanca engagiert. Der 56-Jährige war viele Jahre Trainer in Rosenheim und Ismaning. Zuletzt betreute er die Bezirksliga-Kicker des 1. FC Miesbach, bis das Team zum Ende der vergangenen Saison aus finanziellen Gründen abgemeldet wurde. „Er ist in Oberbayern eine Legende“, sagt Höß. Der 74-Jährige lobt Weiß für seinen Sachverstand. Er kenne den Trainer schon seit Jahrzehnten. Höß hatte in den vergangenen Wochen mehrmals über die Disziplinlosigkeit im Team geklagt. Von Weiß erhofft er sich „starke Anweisungen“. Das Ziel sei weiterhin der Klassenerhalt. Zurzeit steht Pipinsried mit mageren sechs Punkten auf dem 15. Platz.

    Wie Höß sagt, informierte er Kanca am Dienstag vor dem Training über seine Entscheidung. Der 25-Jährige habe dem Präsidenten selbst bestätigt, dass der Druck in den vergangenen Wochen wohl zu groß war. „Er kann 50 Prozent besser spielen, hat er zu mir gesagt.“ Außerdem fügt der Präsident hinzu: „Er war überhaupt nicht beleidigt.“ Kancas Vertrag sei aufgelöst und der 25-Jährige freigestellt worden. Ob er weiterhin in Pipinsried auflaufen wird, ist fraglich. „Wenn er nichts Passendes findet, dann ist er eventuell wieder bereit, in Pipinsried die Fußballschuhe zu schnüren“, sagt Höß.

    Der neue Vertrag mit Weiß läuft zunächst bis zur Winterpause. Höß setzte in der Vergangenheit stets auf Spielertrainer und will sich diese Option wohl offenhalten. Der 74-Jährige sagt: „Ich werde den Markt weiter verfolgen.“

    Der neue Trainer wird sich am Donnerstag beim Team vorstellen. Am Samstag steht der 56-Jährige bereits am Spielfeldrand beim wichtigen Kellerduell gegen den SV Erlbach. „Ich kenne die Mannschaft bisher überhaupt nicht“, sagt der 56-Jährige. Daher könne er die Stärken und Schwächen noch nicht einschätzen. Er wolle auch nicht über die Arbeit seines Vorgängers urteilen. Weiß sagt aber: „Mit der Disziplin gab es bei meinen Mannschaften nie Probleme.“

    Die Anfrage von Höß habe ihn zunächst überrascht, weil der Präsident bisher Spielertrainer bevorzugte. Sie seien sich dann aber schnell einig geworden. Der 56-Jährige sagt, dass er sich nach dem Ende seines Engagements in Miesbach nicht unter Druck gefühlt habe, etwas Neues zu finden. Die Entscheidung, die Bezirksligamannschaft abzumelden, sei dort erst spät gefallen. Bei den meisten Vereinen war die Planung für die kommende Saison zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen, wie Weiß erklärt. „Ich habe dann einfach gewartet, ob sich was Neues tut.“ Diese Rechnung ist aufgegangen. Weiß sagt, dass er den FC Pipinsried gerne über die Winterpause hinaus trainieren möchte. „Ich bin bereit, das bis zum Ende der Saison zu machen.“ Drei Monate seien zu kurz, um wirklich etwas aufzubauen. Dass sein neuer Präsident dafür bekannt ist, mit seiner direkten Art zu polarisieren, bereitet Weiß keine Sorge. „Ich bin als Trainer ziemlich geradlinig und gebe direkte Ansprachen“, sagt er.

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