Altomünster-Pipinsried Der FC Affing lebt noch. Mit einem überraschenden 2:1-Sieg im Derby beim FC Pipinsried gaben die Lechrainer ein kräftiges Lebenszeichen im Abstiegskampf in der Bayernliga. Der neue Macher beim FCA, Markus Berchtenbreiter, war nach dem Schlusspfiff von seiner Mannschaft angetan: „Ich hatte schon vor dem Spiel ein gutes Gefühl.“ Nach dem unglücklichen 2:2 gegen Eichstätt (Affing kassierte in der Nachspielzeit den Ausgleich) habe das Team zwar die Köpfe hängen lassen, „aber am Dienstag im Training waren die Köpfe schon wieder frei“.
Nach starker erster Halbzeit des FC Pipinsried, der durch einen Kopfball von Torjäger Michael Holzhammer auf Flanke von Dominik Schön verdient in Führung ging (29.), stellte Affings Trainer Klaus Wünsch zur Pause taktisch um. Er tauschte beide Außenverteidiger und stellte Kapitän Marco Surauer auf die Sechs vor die Abwehr.
Die Gäste zeigten in Halbzeit zwei eine ganz starke Leistung, bestimmten im Gegensatz zum ersten Durchgang jetzt ihrerseits das Spiel und freuten sich bei ihrem Ausgleichstreffer über die Schützenhilfe des Pipinsrieder Abwehrrecken Erkan Atilgan. Der vertändelte zuerst überflüssigerweise den Ball und brachte dann Patrick Lemmer zu Fall. Den berechtigten Strafstoß verwandelte Marius Kefer sicher zum 1:1-Ausgleich (58.). Fortan wollte Affing sogar mehr. Der FC Pipinsried spielte aber keineswegs schlecht und war weiterhin durch Konter brandgefährlich. Hatten die Schützlinge von Tobias Strobl vor dem Seitenwechsel ein deutliches Übergewicht (vor allem Giovanni Goia sorgte auf rechts für viel Betrieb), so erspielten sich später gute 30 Minuten lang die Affinger deutliche optische Vorteile.
Lohn für das mutige Spiel der Gäste, die durch Moral und mannschaftliche Geschlossenheit imponierten, war letztendlich der Führungstreffer zum 2:1. Der bienenfleißige Marc-Abdu Al-Jajeh schloss freistehend einen Konter per Direktabnahme ab (70.). Bei zwei Großchancen in Halbzeit eins und gleich nach der Pause hätte Marius Kefer seine Mannschaftskameraden endgültig beruhigen können, aber zweimal scheiterte er mit einem zu schwachen Abschluss.
Pipi mit Chancenplus, aber ein starker Torwart Gail hält Sieg fest
Dabei konnte Pipinsried, das seinen gesperrten Abwehrstrategen Christian Adrianowytsch ersetzen musste, insgesamt ein Chancenplus verbuchen. Spielertrainer Tobias Strobl hatte mit einem Klasse-Freistoß und einem Lattenkracher aus der Distanz kein Glück. Und der umtriebige Serge Yohoua vergab allein vor Markus Gail. Vor allem in der turbulenten Endphase spielte der Affinger Keeper bei starken Bällen der Pipinsrieder in die Schnittstelle hervorragend mit und war einige Male um Sekundenbruchteile vor einem gelb-schwarzen Angreifer am Ball. Ebenso war Gail bei einem Heber, der unter dem Lattenkreuz gelandet wäre, spektakulär auf dem Posten.
Spätestens nach dem 1:1-Ausgleich meldete sich auf der Tribüne der einzige Affinger Fahnenschwinger zu Wort: „Affing kämpfen, Affing kämpfen.“ Abteilungsleiter Markus Berchtenbreiter: „Der Thomas Lichtenstern ist unser treuester Fan.“ Jetzt hofft Berchtenbreiter nach diesem Sieg auf erfolgreiche personelle Gespräche, die während der Woche nach turbulenten Tagen fortgesetzt werden. Klaus Wünsch feierte indes seinen ersten Dreier als Trainer des FCA und klatschte nach dem Schlusspfiff jeden einzelnen seiner glücklichen Akteure ab.
FC Pipinsried Antoni, Finkenzeller, Götz, Atilgan (74. Panagiotidis), Zischler, Strobl, Schön, Kubica (42. Grahammer), Yohoua (86. Lechthaler), Goia, Holzhammer.
FC Affing Gail, Schmidt, Thiel, Failer, Panknin (46. Nießeler), Jorsch, Kefer (90. Ritzer), Al-Jajeh, Söllner, Surauer, Lemmer.
Tore 1:0 Holzhammer (29.), 1:1 Kefer (58./Foulelfmeter), 1:2 Al-Jajeh (70.) – Schiedsrichter Bode (Nürnberg) – Zuschauer 250.