Dass es kein leichtes Unterfangen werden würde, stand bereits vor dem Anpfiff fest. Die Tabelle lügt gegen Ende einer Saison nicht. Am Freitagabend gastierte der TSV Landsberg am Schüsselhauser Kreuz. Während die Mannschaft von Trainer Sven Kresin unmittelbar vor der Meisterschaft in der Landesliga Südwest stand, drohte dem TSV Aindling der Abstieg. Gestern Abend begegneten sich die beiden Mannschaften lange Zeit auf Augenhöhe. Mehr noch. Es gewann der vermeintlich Unterlegene 4:2.
Aindlings Trainer Roland Bahl hatte sich etwas einfallen lassen, um den Landsbergern beizukommen. Bei gegnerischem Ballbesitz verstärkte er die Defensive mit einem zurückgezogenen Mittelfeldspieler. Dies zeigte Wirkung. Landsberg kam nur schwerlich dazu, den Ball konstruktiv in den Reihen laufen zu lassen. Eine Folge dessen war, dass Aindling zunächst die weitaus besseren Torgelegenheiten verbuchte. Patrick Modes rutschte jedoch der Ball vom Spann, als sich Landsbergs Buschel verschätzte (11.). Danach setzte Benjamin Wilhelm den Ball über das Gästetor (15.) und Buschel klärte auf der Linie nach einem Kopfball von Simon Knauer (17.). Landsbergs Offensive, eine der besten in der Liga, rieb sich in Aindlings massiver Abwehr auf, hatte dann jedoch plötzlich die Führung auf dem Fuß. Strohhofer traf den Pfosten, wobei Aindlings Ersatztorhüter Sven Wernberger, der den verletzten Tobias Hellmann vertrat, den Ball noch dorthin lenkte (18.). Aindling versteckte sich keineswegs, profitierte immer wieder von seinem schnellen Umschaltspiel. Da half den Landsbergern ihr Ballbesitz wenig. Als Deniz Schmid Knauer bediente, machte der Angreifer vieles richtig, schob den Ball flach auf die lange Ecke. Landsbergs Torhüter Tobias Heiland verhinderte jedoch reaktionsschnell Aindlings Führung (35.). Kurz vor der Pause war er jedoch machtlos. Modes bediente bei einer Überzahlsituation Daniel Deppner. Der behielt die Ruhe, schob überlegt zur verdienten Halbzeitführung ein (45.). Erwartungsgemäß ließ der Tabellenführer diesen Rückstand nicht auf sich sitzen. Zu verlockend wirkte für ihn die vorzeitige Meisterschaft. Landsberg drängte Aindling in die eigene Hälfte und belohnte sich für gesteigertes Engagement. Zunächst erzielte Süli aus der Drehung heraus den Ausgleich (52.), wenige Minuten später war Fülla einen Schritt schneller und bugsierte den Ball in den Torknick zum 2:1 (59.). Die Aindlinger Taktik war über den Haufen geworfen. Ein Freistoß bescherte das 2:2. Modes köpfte den Ball ins Tor. Aindling erwachte nun aus seiner kurzzeitigen Lethargie und erzielte die Siegtreffer durch Wilhelm und Deppner.
Aindling Hellmann – Körner, Völker, Schäffler, Schmid – Schuster – Wilhelm (90. Mahl), Modes, Deppner, Wenger (80. Wiedholz) – Knauer
Landsberg Heiland – Stahl, Hauke, Knechtel, Buschel – Nuscheler, Krötz, Süli, Fülla – Salemovic, Stohhofer
Tore 1:0 Deppner (45.), 1:1 Süli (52.), 1:2 Fülla (59.), 2:2 Modes (70.), 3:2 Wilhelm (83.), 4:2 Deppner (88.) – Schiedsrichter Gezim Rasani (Schalding) – Zuschauer 200.