Affing Wenn ein Löwe so richtig wild wird, dann ist es um seinen Gegner schlecht bestellt. Die Fußballer des TSV 1860 München, die nach diesem Tier benannt werden, führten sich am Samstag keineswegs wie eine Bestie auf. Sie ließen vielmehr Gnade walten. In einem Freundschaftsspiel beim FC Affing setzte sich der Zweitligist mit 3:0 Toren durch, wobei die Treffer erst nach der Pause zustande kamen.
Für die Affinger war’s mal wieder ein großer Tag. 1200 Zuschauer begrüßte man zu diesem Vergleich – erstmals in der Auto-Weiss-Arena, wie die Anlage seit Samstag offiziell heißt. Allen Meldungen über wirtschaftliche Probleme der Münchner zum Trotz waren viele Löwen-Fans gekommen und bescherten dem Landesligisten einen Zahltag, von dem er noch einige Zeit zehren darf.
Mit dem Ergebnis kann der FCA gut leben, zumindest phasenweise machte die Leistung sogar Mut für die kommenden Punktspiele. Die Gastgeber mischten im ersten Durchgang tüchtig mit. Daniel Raffler hätte gar das 1:0 erzielen können, doch der Torhüter kam gerade noch mit der rechten Hand dran. Auch ein 25-Meter-Schuss von Lukas Schmitt wäre ein Tor wert gewesen. Als Djordje Rakic von der linken Seite Sebastian Maier eine Schusschance eröffnete, sprang Sebastian Vötter, der mit einer Gesichtsmaske spielte, dazwischen. Der Schiedsrichter, der ohne Karten auskam, entschied auf Ecke und nicht auf Handelfmeter. Kurz vor der Pause hatte wieder Raffler den Führungstreffer auf dem Fuß, diesmal per Freistoß.
Was der Zweitligist in Abschnitt eins bot, das war Fußball im Schongang. Nicht zu übersehen war das Bemühen, nach Möglichkeit Zweikämpfe zu umgehen. Nach der Pause bewiesen die Münchner mehr Torhunger, auch ein Verdienst des eingewechselten Stefan Aigner. Benny Lauth, von dem ansonsten nicht viel zu sehen war, traf aus 16 Metern den linken Pfosten. Dann war Kai Bülow mit einem Freistoß erfolgreich, den Matthias Maier noch leicht abfälschte.
Alexander Ludwig traf die Oberkante der Latte. Das 0:2 resultierte aus einem Kopfball von Aigner, der eine Flanke von Antonio Rukavina verwertete. Dann gab es eine der wenigen strittigen Szenen. Der Schiri erkannte auf Foul von Franz Meier gegen Rakic. Ludwig nutzte den Elfmeter zum Endstand.
Nachdem die Affinger nicht alle Tage auf so einen renommierten Gegner treffen, war klar, dass der Trainer möglichst alle Spieler zum Zug kommen lassen würde. Markus Gail, der immer noch an der Verletzung aus dem Pullach-Spiel leidet, musste ebenso zuschauen wie Manuel Hornung, dem der Rücken zu schaffen macht. Patrick Lemmer fehlte aus beruflichen Gründen. Einen Sieger aufseiten der Gastgeber gab es auch. Franz Meier, eigentlich nur die Nummer drei bei den Torhütern des FCA, schlug sich hervorragend.
Auch bei den Oberbayern kamen einige Kicker aus der zweiten Reihe zum Zug. In ihrem 16 Mann starken Kader standen aber immerhin neun Mann, die zuletzt auch in der zweiten Bundesliga im Einsatz waren.
FC Affing Meier, Galun (60. Süss), Maier (64. Steinherr), Koloseike (46. Meisl), Vötter (46. Failer), Schmitt, Panknin, Schreder (46. Thiel), Brunner, Surauer (46. Losert), Raffler (64. Süß).
TSV 1860 München Tschauner (62. Bussmann), Tiffertshofer, Bülow, Buck (46. Rukavina), Steinhart, Stahl (71. Wannewetsch), Ludwig, Halfar (46. Aigner), Maier, Rakic, Lauth (62. Schwarz).
Tore 0:1 Bülow (50.), 0:2 Aigner (69.), 0:3 Ludwig (Foulelfmeter/71.).
Schiedsrichter Färber (SpVgg Bärenkeller). – Zuschauer 1200.
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