Startseite
Icon Pfeil nach unten
Aichach
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Extremsport: Mit den richtigen Tricks nach Tokio

Extremsport

Mit den richtigen Tricks nach Tokio

    • |
    Jonas Lindermair gehört zu den besten BMX-Freestylern Deutschlands. Der Aichacher träumt von den Olympischen Spielen 2020 in Tokyo. Dafür trainiert er fünfmal pro Woche.
    Jonas Lindermair gehört zu den besten BMX-Freestylern Deutschlands. Der Aichacher träumt von den Olympischen Spielen 2020 in Tokyo. Dafür trainiert er fünfmal pro Woche.

    Wenn Jonas Lindermair am Skaterplatz in Aichach seine Tricks übt, staunen die anderen nicht schlecht. Mit seinem BMX-Rad wirbelt der 21-Jährige durch die Lüfte. Mehrfach dreht er sich nach dem Absprung und macht samt Bike sogar einen Rückwärtssalto, um danach wieder sicher zu landen und sich dem nächsten Hindernis zu stellen. Die Tricks sind kompliziert, Lindermair muss sich blitzschnell drehen – Geschicklichkeit und Timing sind gefragt. Beim Aichacher sieht alles recht einfach aus. Kein Wunder, denn Lindermair gehört zu den besten Fahrern Deutschlands. Der gelernte Koch träumt sogar von den Olympischen Spielen 2020 in Tokio.

    Jonas Lindermair: Aichacher misst sich mit den Besten der Welt

    Dort werden in seiner Disziplin, dem BMX-Freestyle (freies Fahren), erstmals olympische Medaillen vergeben. „Das ist eine coole Sache. Gerade weil unsere Sportart in den vergangenen Jahren etwas weniger Aufmerksamkeit bekommen hat. Wir sind eine Randsportart.“ Das soll sich durch Olympia ändern. Dazu will auch Lindermair beitragen. „Natürlich ist das mein Traum. Allerdings wird das extrem schwer, denn wir Deutschen gehören nicht zur Weltspitze“, erklärt der 21-Jährige, der zusätzlich bei den Handballern des TSV Aichach spielt. Führend sind in dieser Sportart die USA und Australien. Wie viele Starter aus Deutschland zu Olympia dürfen, stehe noch nicht fest. „Das kann man noch nicht sagen. Im Gespräch ist eine Weltrangliste, wonach sich dann die besten 40 für Japan qualifizieren, aber das muss man noch sehen.“ Demnach müsste Lindermair bei international ausgeschriebenen Wettbewerben, sogenannten Contests, mitmachen und entsprechend erfolgreich abschneiden. „Es wäre schon toll, sich mit den Besten der Welt messen zu können.“ Gerade vor dem Hintergrund, dass Lindermair bislang nur Wettbewerbe in Europa absolviert hat. „Bei einem Contest in den USA oder Australien würde ich gerne mitmachen.“ Obwohl eine derartige Qualifikation erst 2019 anstehen würde, zählt es für den Aichacher bereits jetzt. Am Wochenende ist er bei einem Contest in Berlin und die Woche darauf in Flensburg. „Da kann man sich schon präsentieren. Gerade in Flensburg werden Fahrer aus ganz Europa an den Start gehen“, so Lindermair, der dem deutschen Nationalkader angehört und sich bei diesen Wettbewerben innerhalb des Nationalteams in eine gute Ausgangsposition bringen will. Mindestens 20 Wettbewerbe bestreitet der 21-Jährige pro Jahr. In Süddeutschland kann ihm kaum einer das Wasser reichen. Mehrere vordere Platzierungen bei diversen deutschlandweiten Contests sprechen außerdem für seine Klasse.

    BMX-Freestyle: Verletzungen gehören dazu

    Für seinen Traum gibt er alles. Mindestens fünfmal pro Woche sitzt Lindermair im Sattel, nur um diesen bei seinen akrobatischen Luftsprüngen wieder zu verlassen. Dabei ist er eher selten am Aichacher Skaterplatz anzutreffen. Meist trainiert er in seinem selbst gebauten Park in Aichach Nord, unweit des Skaterplatzes. „Dort am Platz kann ich nicht so hoch springen und deshalb nicht alle Tricks ausprobieren.“ Mindestens fünf Meter hoch sind die Rampen bei den internationalen Contests. Im Winter muss der 21-Jährige deshalb auch weit fahren, um zu trainieren. Dafür nimmt er Strecken bis nach Hof oder Regensburg auf sich. Angefangen mit dem Sport hat der Aichacher im Alter von sechs Jahren. Zunächst fuhr er ausschließlich auf der Straße und suchte sich dort Hindernisse. Mit zehn Jahren machte er dann seine ersten Tricks in der Halfpipe und ist beim Freestyle geblieben. Wobei die hohen Sprünge nicht ungefährlich sind. Ein Sturz kann trotz Sturzhelm schlimme Folgen haben. Vor fünf Jahren verletzte er sich schwer am rechten Knie und musste dreimal operiert werden. Vergangenes Jahr verstauchte er sich das Handgelenk und hatte eine angebrochene Hüfte. „Die spektakulären Stürze sind meistens nichts so schlimm. Die vermeintlich harmlosen Sachen tun richtig weh“, erklärt Lindermair, der zugibt: „Übung macht den Meister. Wenn man einen Trick das erste Mal versucht, kostet das aber viel Überwindung.“

    Übrigens: Wer Jonas Lindermair einmal in Aktion sehen will, sollte beim bayerischen Turnfest vom 27. bis 29. Juli in Aichach vorbeischauen. Zusammen mit seinen Kollegen der BMX-Abteilung des TSV gibt der 21-Jährige dort seine Tricks zum Besten.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden