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"Es wird was zusammenwachsen"

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"Es wird was zusammenwachsen"

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    Stefan Tutschka in der Redaktion der Aichacher Nachrichten und an der Seitenlinie. Im Regen saß der Coach des FC Affing in den vergangenen Jahren nur selten. Wie er selbst sagt, ging es beim Landesligisten in den letzten Jahren stetig bergauf. Vor zwei Jahren wurde der Aufstieg nur knapp verpasst. Fotos: Ullmann, Baudrexl (Archiv)
    Stefan Tutschka in der Redaktion der Aichacher Nachrichten und an der Seitenlinie. Im Regen saß der Coach des FC Affing in den vergangenen Jahren nur selten. Wie er selbst sagt, ging es beim Landesligisten in den letzten Jahren stetig bergauf. Vor zwei Jahren wurde der Aufstieg nur knapp verpasst. Fotos: Ullmann, Baudrexl (Archiv)

    Von Evelin Ullmann und

    Herr Tutschka, Sie sind bereits seit 2004 Trainer in Affing. Wird es Ihnen nicht langsam langweilig?

    Tutschka: Nein, in Affing ist alles da, was ich brauche. Es ist nicht leicht für einen ,Dorfverein', jedes Jahr wieder ein wettbewerbsfähiges Team auf die Beine zu stellen. Aber wir hatten in der Vergangenheit viel Glück und haben immer wieder gute Spieler bekommen und weiterentwickelt. Es ist in Affing in den letzten Jahren stetig bergauf gegangen. Der Aufwand, den ich damals für die Bayernliga betrieben habe, als ich noch Trainer in Aindling war, war schon enorm. Ich wollte nicht mehr höherklassig trainieren und bin dann zum SV Münster zurück, um schließlich beim Landesligisten TSV Schwaben Augsburg, kurz bei der DJK Lechhausen und schließlich in Affing zu landen.

    Wie ist die Vorbereitung des FC Affing auf die neue Saison gelaufen?

    Tutschka: Durchwachsen. Es gab ein Training, da hatte ich nur zehn Feldspieler zur Verfügung; bei sechs Trainings waren nur zwölf Feldspieler da. Da ist es natürlich schwer, bestimmte Dinge einzustudieren. Wenn du sechs gegen sechs spielen lässt, kannst du beispielsweise kaum eine Viererkette üben. Aber den Spielern ist kein Vorwurf zu machen. Sie haben entweder krankheitsbedingt oder aus beruflichen Gründen gefehlt.

    Was trauen Sie Ihrer Mannschaft in dieser Saison zu?

    Tutschka: Auch wenn wir gegen Bayernligist Rain 2:3 verloren haben, haben wir in diesem Testspiel angedeutet, was wir können. Ich bin mir sicher, es wird wieder was zusammenwachsen in Affing und dann könnten wir in der Landesliga eine ähnliche Rolle spielen wie in der vergangenen Saison.

    Können die Fans dann vielleicht auch sogar vom Aufstieg träumen?

    Tutschka: In der Saison vor zwei Jahren, als wir Vizemeister wurden, hat einfach alles zusammengepasst. Bis zum Winter hatten wir damals keine Verletzten, im Training hat nie jemand gefehlt. Das war wohl die beste Mannschaft, die wir bisher hatten. Doch auch heuer haben wir wieder ein Team, das gut zusammenpasst. Wer weiß, warum sollten wir es irgendwann in der Zukunft nicht auch mal in die Bayernliga schaffen. Ich könnte mir schon vorstellen, dass wir dann zumindest um einen Platz im unteren Drittel, oberhalb des Relegationsplatzes mitspielen könnten.

    Sind Sie mit Ihrem aktuellen Kader zufrieden?

    Tutschka: Ja, uns fehlt vielleicht momentan ein bisschen ein klassischer Zehner wie Sebastian Fischer (Anm. d. Red: zuletzt TSV Aindling, jetzt TSV Rain). Vielleicht wachsen aber Marco Surauer oder Michael Panknin noch in diese Rolle rein. Natürlich hat auch Sebastian Kinzel, der jetzt beim 1. FC Nürnberg 2 in der Regionalliga spielt, eine große Lücke hinterlassen. So einen Spieler hast du eher selten. In seiner letzten Saison bei uns war Kinzel eigentlich zwar nie richtig fit, aber der Kerl hat brutale Anlagen, der kann so viel, das ist der Wahnsinn. Er hat vor allem einen brutalen Killerinstinkt, wenn er vor dem Tor steht. Auch Spielerberater, die sonst in der Bundesliga aktiv sind, haben das schon gesagt. So einer ist natürlich schwer zu ersetzen, aber Daniel Raffler, Lukas Schmitt, Patric Lemmer und Neuzugang Markus Rolle können auch Tore schießen.

    Welchen Eindruck haben die Neuzugänge bisher hinterlassen?

    Tutschka: Franz Losert von den Stätzlinger Junioren und Michael Hildmann von den Junioren der TSG Thannhausen haben sehr positiv überrascht. Was wir an Peter Galun haben, der vom TSV Neusäß zurückgekommen ist und davor lange Jahre Stammspieler in Affing war, wissen wir ohnehin. Die anderen beiden brauchen noch ein bisschen Zeit.

    Sie haben auch einen neuen Co-Trainer ...

    Tutschka: Ovidiu Palcu, ein Rumäne, hat bisher unsere A-Jugend trainiert. Ein ganz offener, freundlicher Typ. Er ist von der Mannschaft ganz freundlich empfangen worden. Passt. Wir sprechen alles ab. Ich bin der, der die Entscheidung trifft. Ich will keinen Co-Trainer als Hütchenaufsteller. Palcu hat mein vollstes Vertrauen. Er hat gestern Abend auch das Abschlusstraining geleitet, weil ich beruflich verhindert war.

    Hat Ihnen die Fußball-WM in Südafrika irgendwelche neuen Erkenntnisse geliefert?

    Tutschka: Nein, das viel gelobte 4-2-3-1-System, das Joachim Löw spielen ließ, war ja im Grunde gar keins, sondern ein Spiel mit drei Stürmern, Klose, Müller, Podolski plus Özil als Zehner. In unserer besten Saison haben wir auch so gespielt mit Kinzel, Raffler, Lemmer und Fischer. Dieses Jahr wollen wir versuchen, mit zwei Stürmern zu spielen. Wir müssen halt auch schauen, welches System wir mit unseren jungen, hoffnungsvollen Spielern am besten praktizieren können.

    Das Zuschauerinteresse war zuletzt auch in Affing nicht riesig ...

    Tutschka: Ja, aber auch in der Vizemeister-Saison war es kaum besser, obwohl wir da sehr guten offensiven Fußball gespielt haben. Das geringe Zuschauerinteresse hat viele Gründe, einer ist sicherlich auch der FC Augsburg.

    Wen zählen Sie in der neuen Landesliga-Saison zu den Favoriten?

    Tutschka: Sicher den SB Rosenheim, der FC Augsburg 2 ist gut eingespielt und auch der BCF Wolfratshausen ist ganz gut. Auch vom TSV Schwabmünchen erwarte ich was. Nach oben ist alles offen.

    Wie gefällt Ihnen der Saisonauftakt: am Sonntag in Rosenheim, dann zweimal zu Hause, am Mittwoch gegen Gersthofen und am drauf folgenden Sonntag gegen Wacker Burghausen 2?

    Tutschka: Das ist sicher ein schweres Programm, aber besser, als gleich zu Beginn gegen die hoch motivierten Aufsteiger zu spielen.

    Welchen Wunsch haben Sie für die neue Saison?

    Tutschka (schmunzelt): Dass gegen Gersthofen 2000 Zuschauer kommen. Da Aindling parallel in Rain spielt, wären aber auch 1200 schon ganz gut.

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