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Ehrungsabend: Die ehrlichste Olympiade

Ehrungsabend

Die ehrlichste Olympiade

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    In Aichach steht das Sportabzeichen nach wie vor sehr hoch im Kurs. Beim TSV Aichach wurden in den vergangenen Monaten nicht weniger als 493 Sportprüfungen abgelegt, eine Steigerung von 25 gegenüber dem Vorjahr. Darüber informierte Rudi Sattler am Dienstag bei der Verleihung der Urkunden und Anstecknadeln in der TSV-Turnhalle. Besonders erfreut war der Funktionär darüber, dass seine jüngste Enkelin sich ebenfalls schon dafür begeistert hat. Manfred Plath von der MAN-Sportgruppe war mit 82 Jahren der älteste Teilnehmer. Daneben konnte man auch sehen, dass dieses sportliche Kräftemessen sich auch bei Familien großer Beliebtheit erfreut. So war das Ehepaar Schäder aus Allach mit insgesamt sechs Personen erschienen, sie alle hatten das Sportabzeichen in diesem Jahr mit Erfolg abgelegt.

    Sattler, der an der Spitze der Jedermannturner steht, zählt seit vielen Jahren zu den Protagonisten dieser Bewegung. Bereits zum 48. Mal hat er das Sportabzeichen in Gold erworben, somit zeichnet sich in zwei Jahren ein ganz besonderes Jubiläum ab. Als Dauerbrenner darf man auch Heidrun Engerer bezeichnen. Die 76-Jährige erhielt zum 35. Mal Gold, ihr Ehemann Wolfgang, 78. zum 36. Mal. Werner Krüger, der im August seinen 80. Geburtstag feierte, wurde ebenfalls 35 Mal mit Gold dekoriert und bei Manfred Plath war es das bislang 23. Mal der Fall.

    Hans „Jonny“ Michl, der die Ehrungen für den Skiclub vornahm, ist bei 25. Mal Gold angelangt. Er berichtete von deutlich steigendem Interesse in dieser Abteilung. Von 280 erfolgreichen Teilnehmern im Jahr 2014 ging es nun hinauf zu 298 Sportlern, beinahe eine Verdoppelung gegenüber dem Jahr 2001 (156). Die traditionelle Übergabe der Abzeichen fand diesmal bewusst am Vorabend des Buß- und Bettags statt, weil der für die Kinder, die in großer Zahl erschienen waren, unterrichtsfrei ist.

    „Das ist die ehrlichste Olympiade, die es gibt“, stellte Klaus Laske eingangs fest. Der Vorsitzende des TSV Aichach beklagte sich darüber, dass die große Welt des Sports auf Grund der aktuell aufgedeckten Fälle von Lug, Betrug und Korruption gekennzeichnet sei: „Wir können froh sein, dass bei uns der saubere Sport betrieben wird.“ Bürgermeister Klaus Habermann zitierte in seinem Grußwort den ehemaligen Bundesminister Norbert Blum: „Ein Fingerhut Sport ist gesünder als ein Eimer voll Tabletten.“ Er lobte beim Sportabzeichen die Riesenlogistik, die da zu leisten sei.

    Auch Raymund Aigner, der Sportreferent der Stadt Aichach, gratulierte den Sportlerinnen und Sportlern zu den „herausragenden Leistungen“. Sein Augsburger Kollege habe im vergangenen Monat bei einer Studie erfahren, dass bei der breiten Bevölkerung Fußball keineswegs an erster Stelle steht, sondern andere Sportarten, die vornehmlich der Gesundheit dienen.

    Birgit Cischek, die Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Aichach-Schrobenhausen, äußerte sich generell über die Rolle des Sports in unserer Gesellschaft. Gerade junge Leute sollte man dazu animieren, sich an Werten wie Fairness, Ehrlichkeit und Respekt zu orientieren. 24 ihrer Mitarbeiter an beiden Standorten hatten sich um das Sportabzeichen 2015 beworben, darunter auch sie selber. Für Brigitte Laske stehen beim Training und bei den Prüfungen das Testen und die Verbesserung der eigenen Fitness im Vordergrund: „Es kostet schon einige Mühe.“ Ferner betonte die Kreisvorsitzende des bayerischen Landessportverbands, man wolle das Schulsportabzeichen mehr beleben. Es gelte, gerade Kinder und Jugendliche in dieser bewegungsarmen Zeit für das Sportabzeichen zu begeistern.

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